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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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entspannter verhalten. Jetzt war er ihr direkter Vorgesetzter, und sie waren mehr oder weniger vorsichtig. Martinez teilte großzügig Alkohol aus, der auf die meisten Offiziere jedoch eher wie ein Beruhigungsmittel wirkte.
    Die einzige Ausnahme war Chandra Prasad, die den ganzen Abend schwatzte und lachte und offenbar gar nicht bemerkte, wie sehr sie die anderen mit ihrer guten Laune reizte.
    Schließlich beendete er das unbehagliche Treffen und teilte den Offizieren mit, dass am nächsten Vormittag ein Manöver stattfinden würde.
    Alikhan erwartete ihn in der Kabine, um ihm Hose, Schuhe und Uniformjacke abzunehmen; über Nacht würde er alles wieder in Ordnung bringen. »Was hört man so in der Mannschaftsmesse?«, fragte Martinez.
    »Nun ja, mein Lord«, sagte Alikhan, »man sagt, dass man es mit Ihnen aushalten kann.«
    Martinez unterdrückte ein Grinsen. »Was erzählt man sich über Fletcher?«
    »Über den verstorbenen Kapitän wird überhaupt nicht geredet.«
    »Ich wünschte, sie würden es tun.« Martinez gab ihm die Jacke. »Halten Sie es für möglich, dass die Leute mehr wissen, als sie sagen?«
    »Sie sind erfahrene Mannschaftsdienstgrade, mein Lord. Sie wissen immer mehr, als sie sagen«, erklärte Alikhan im Brustton der Überzeugung.
    Martinez zog die Schuhe aus und reichte sie Alikhan. »Erzählen Sie es mir, wenn sie etwas Wichtiges sagen? Beispielsweise, wer den Kapitän umgebracht hat?«
    Alikhan steckte die Schuhe in einen Beutel. »Ich werde Sie informieren, so gut es mir möglich ist, mein Lord.« Er versiegelte den Beutel und hob den Blick. »Übrigens, mein Lord, da wäre noch die Frage, was mit Kapitän Fletchers Dienern geschehen soll.«
    »Ach ja.«
    Jeder Offizier vom Rang eines Kapitäns an aufwärts durfte vier Diener in Dienst nehmen, die ihm von einem zum nächsten Posten folgten. Nun waren vier Ordonnanzen überflüssig.
    »Sind Fletchers Leute zu irgendetwas zu gebrauchen?«, fragte Martinez. »Abgesehen davon, als Diener zu arbeiten.«
    Alikhan schürzte die Lippen und dachte über seine Kollegen nach.
    »Narbonne war auch im zivilen Leben ein Diener«, sagte er. »Baca ist Koch, Jukes ist Künstler, Buckle ist Friseur und Kosmetiker.«
    »Tja«, überlegte Martinez. »Vielleicht könnten wir Baca in die Mannschaftsmesse schicken.«
    »Nicht wenn Meisterkoch Yau ein Wörtchen mitzureden hat«, wandte Alikhan ein. »Er wird nicht wollen, dass ihm dieser dicke Kerl in der Küche den Platz wegnimmt und mit seinen Soßen herumfummelt.«
    Martinez betrachtete sich im Spiegel. »Brauche ich einen Kosmetiker?«
    Wieder schürzte Alikhan die Lippen. »Sie sind zu jung, mein Lord.«
    Martinez lächelte. »Ich habe gehofft, dass Sie das sagen würden.«
    Alikhan legte sich die Hose über den Arm und die Jacke darüber. Martinez nickte in Richtung der Tür, die in sein Büro führte. »Schläft heute Nacht wieder jemand dort?«
    »Ayutano, mein Lord.«
    »Gut. Falls die Mörder durch das Esszimmer kommen, werde ich rufen und es ihn wissen lassen.«
    »Das wird ihn sicherlich freuen, mein Lord.« Mit der freien Hand öffnete Alikhan geschickt eine silberne Warmhaltekanne und schenkte heißen Kakao ein.
    »Danke, Alikhan. Schlafen Sie gut.«
    »Sie ebenfalls, mein Lord.«
    Alikhan ging durch das Esszimmer hinaus. Martinez zog den Schlafanzug an und setzte sich auf die Bettkante, um den Kakao zu trinken und noch einmal das dunkle alte Gemälde mit der jungen Mutter, dem Kind, dem kleinen Feuer und der Katze zu betrachten.
    Auch als er das Licht ausgeschaltet hatte, hatte er das Bild noch lange vor Augen.
     
    Am nächsten Morgen druckte Martinez auf Fletchers Büttenpapier eine Reihe von Einladungen zum Abendessen aus und ließ sie von Alikhan an die höheren Mannschaftsdienstgrade verteilen. Fletcher hatte sie vermutlich nie zum Essen eingeladen, und wenn doch, dann hatte er gewiss nicht das beste Papier benutzt.
    Das war Martinez egal. Es war sowieso nicht sein eigenes.
    Kurz danach begann das Experiment. Die Schiffe der ChenForce waren mittels Kommunikationslaser in einer virtuellen Umgebung zusammengeschaltet, flogen weiter auf dem festgelegten Kurs und manövrierten im virtuellen Raum gleichzeitig gegen ein überlegenes feindliches Geschwader. Schauplatz des Gefechts war das Osser-System, in das sie als Nächstes springen würden. Das System war praktisch unbewohnt, bis auf zwei Wurmlochstationen und ein paar kleine Bergbaukolonien auf mineralreichen Monden gab es nichts, was bei einem

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