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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schien über die Rettung erfreut. Francis hatte anscheinend einen besonders gut aussehenden Monteur mit der Leitung des Bergungsteams beauftragt.
    Eine Stunde vor dem Dinner bekam Martinez die Erlaubnis, den Gefechtsalarm aufzuheben, und ging sofort in sein Quartier, wo Alikhan ihm aus dem Anzug half. Er duschte, um den Gummigeruch der Dichtungen abzuwaschen.
    Die Reparaturübungen hatten ihn aufgeheitert, doch jetzt, da er Zeit zum Nachdenken hatte, wurde er wieder ernst. Er erinnerte sich an den Schock, als die ChenForce bei Chandras Experiment so schnell untergegangen war, und überlegte, wie man verhindern konnte, dass sich so etwas in der Realität wiederholte. Leider fiel ihm nicht viel ein.
    Beim Dinner war die Stimmung sogar noch ernster. Die Offiziere wirkten, als wären sie nach mehreren Tagen unter hoher Beschleunigung völlig erschlagen.
    Das Essen war in der Küche der Messe und in Michis eigener Küche vorbereitet worden. Es gab vor allem Aufläufe, die in aller Ruhe köcheln konnten, während die Mannschaft mit dem Gefechtsalarm beschäftigt war. Michi hatte mehrere Flaschen Wein öffnen lassen und schob sie auf dem Tisch zu ihren Gästen hinüber, als rechnete sie damit, dass diese sich sinnlos betrinken wollten.
    »Zunächst möchte ich den taktischen Offizier um eine Stellungnahme zum Experiment von heute Morgen bitten«, sagte sie.
    Der taktische Offizier. Triumph glitzerte in Chandras Augen, als sie sich erhob.
    »Dieser Angriff hat etwas umgesetzt, das ich schon die ganze Zeit gefürchtet habe. Ich weiß, dass wir in feindlichem Gebiet der üblichen Vorgehensweise der Flotte folgen, wollte jedoch wissen, wie nützlich diese Vorgaben in der Realität tatsächlich sind.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, wir wissen es jetzt.«
    Sie schaltete das Wanddisplay ein und enthüllte, dass sie in ihrer Simulation aus Arkhan-Dogh, dem nächsten System hinter Osser, dreißig Raketen abgefeuert hatte.
    »Es war möglich, einigermaßen genau zu berechnen, wann wir im Osser-System eintreffen würden. Da wir direkt vom Wurmloch eins zum Wurmloch zwei geflogen sind, lag auch der Kurs der Raketen fest. Unser Kurs und unsere Beschleunigung konnten von den Wurmlochstationen überprüft und die notwendigen Korrekturen konnten so an die Raketen übermittelt werden. Die Naxiden brauchten lediglich einen Zielerfassungslaser oder ein Radarsignal, um den Raketen die letzten Kurskorrekturen zukommen zu lassen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Wenn unser Kurs und unsere Geschwindigkeit wirklich genau vorhersehbar sind, brauchen sie nicht einmal das.«
    »Offenbar müssen wir dafür sorgen, dass unser Kurs und die Beschleunigung nicht ganz so gut vorhersehbar sind«, überlegte Michi laut. Sie wandte sich an die versammelten Offiziere. »Meine Lords, wenn Sie Vorschläge haben, würde ich sie gern hören.«
    »Wir müssen die ganze Zeit die Raketenabwehr aktiviert lassen.« Husayn schien verlegen, weil sich diese Taktik in der Simulation nicht bewährt hatte.
    »Meine Lady«, schaltete sich Chandra ein, »ich habe mir überlegt, dass wir unsere eigene Zielerfassung den Bereich vor uns bis zum nächsten Wurmloch abtasten lassen sollten. Wenn sie etwas entdeckt, das sich uns nähert, gewinnen wir einige Sekunden.«
    »Tarnkörper«, sagte Martinez. »Wir könnten einen Schwarm Tarnkörper vor uns fliegen lassen. Die Raketen werden sie und nicht uns aufs Korn nehmen, zumal ihnen sowieso nur wenige Sekunden bleiben, um die Ziele anzuvisieren.«
    Diese Attrappen waren umgerüstete Raketen, die in der Lage waren, ein Radarecho in der Größe eines Kriegsschiffs zu erzeugen. Wenn man sie lange genug beobachten konnte, flog der Schwindel auf, doch wenn einer anfliegenden Rakete nur ein oder zwei Sekunden blieben, spielte das keine Rolle.
    Michi war nicht überzeugt. »Wie groß muss der Schwarm denn sein?«
    Martinez versuchte, es zu überschlagen, und scheiterte. »So viele wie möglich«, sagte er schließlich.
    Michi wandte sich an Chandra. »Ich möchte, dass Sie diese Taktiken in Simulationen prüfen und mir regelmäßig berichten.«
    »Ja, meine Lady.« Chandra wandte sich an die anderen. »Ein Warnzeichen ist es, wenn in einem System das Radar noch aktiv ist, oder wenn aus einer scheinbar weit entfernten Quelle eine Zielerfassung aufgeschaltet wird.«
    Seit die ChenForce in feindlichem Gebiet unterwegs war, hatten die Naxiden stets das Radar und alle anderen Navigationshilfen abgeschaltet. Chandra hatte also Recht

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