Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Leutnants sprechen. Ich werde sie nach dieser Nacht fragen, glaube aber nicht, dass sie mir etwas verraten, das von dem abweicht, was sie Garcia erzählt haben.«
»Ich speise in der Messe«, erklärte Xi. »Dort könnte ich auch ein paar Erkundigungen einziehen.«
»Wir müssen unbedingt eine Antwort finden«, sagte Michi.
Auf dem Weg zu seinem Büro dachte Martinez über Michis Wortwahl nach: eine Antwort, hatte sie gesagt. Nicht: die Antwort.
Er fragte sich, ob Michi bereit war, die Wahrheit zu opfern, solange sie überhaupt irgendeine Antwort bekam, die geeignet war, der Unsicherheit auf dem Schiff ein Ende zu setzen, damit sich die Illustrious hinter den neuen Kapitän stellen und sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen konnte.
Möglicherweise würden sie einen Offizier opfern. Es würde eine Frau treffen, die eine Außenseiterin war und aus der Provinz stammte. Das hob sie von den anderen ab, die Fletcher eigenhändig ausgewählt hatte. Eine Frau, die ohnehin niemand sehr zu mögen schien …
Sie war ähnlich isoliert wie er selbst vor einem Jahr.
Aus diesem und aus anderen Gründen gefiel ihm Michis Lösung nicht. Es hatte drei Todesfälle gegeben, und er hielt Michi für zu klug, um dem Irrglauben zu verfallen, die ersten beiden seien aufgeklärt. Er hatte das Gefühl, dass alle drei Todesfälle auf irgendeine Weise miteinander verbunden waren.
In seinem Büro wartete Marsden geduldig mit den Tagesberichten. Martinez bestellte einen Pott Kaffee und arbeitete eine Stunde lang, bis jemand anklopfte. Chandra stand in der Tür.
Als sie eintrat und Haltung annahm, stellte er sich vor, dass auf ihre Brust ein Fadenkreuz geheftet war.
»Ja, Leutnant?«
»Es ist schade, dass wir nicht mehr über die Angelegenheit sprechen konnten …«, sie blickte zu Marsden, der auf seinem Datenpad etwas ablas, »über die wir heute beim Dinner reden wollten.«
»Wir können es morgen noch tun«, sagte Martinez.
»Das wäre vermutlich zu spät.« Sie bewegte nervös die Finger beider Hände. »Die Lady Geschwaderkommandantin hat mich gebeten, mein Experiment schon morgen durchzuführen.«
Sie will herausfinden, wie viel du wert bist, ehe sie über deine Verhaftung entscheidet.
Er seufzte. »Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen kann, Leutnant.« Sie wollte etwas sagen, doch er unterbrach sie mit erhobener Hand. »Wenn das herauskommen soll, was Sie wollen, dann muss es etwas Ungewöhnliches sein. Es darf sich nicht an meinen oder den alten Vorgaben orientieren, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es muss etwas ganz Eigenständiges sein, das bisher noch nie jemand getan hat, oder jedenfalls nicht in der letzten Zeit.«
Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Ich verstehe, mein Lord«, knirschte sie.
»Mir ist bewusst, dass dies nicht leicht ist.« Martinez machte eine versöhnliche Geste. »Es tut mir leid, aber ich habe keine nützlichen Ideen für Sie.« Er dachte an die letzten Tage. »Anscheinend habe ich für überhaupt niemanden nützliche Ideen.«
Chandra nahm noch einmal Haltung an, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte hinaus.
Martinez sah ihr nach und fragte sich, ob Chandra wütend genug war, um ihn umzubringen.
13
Martinez wurde am nächsten Morgen bei Chandras Manöver getötet. Er machte nach dem Frühstück gerade einen Spaziergang über das Deck, als Chandras Stimme aus allen Lautsprechern drang: »Dies ist eine Übung. Gefechtsalarm. Dies ist eine Übung. Gefechtsalarm.«
Martinez marschierte in sein Quartier, wo Alikhan ihm in den Vakuumanzug half. Bei einem echten Alarm wäre er sofort auf die Brücke gerannt und hätte gehofft, dass Alikhan und der Vakuumanzug später folgten.
Sobald er die Brücke betrat, verließ der Wachhabende – es war Mersenne – den Kapitänssitz und wechselte zur Maschinenkontrolle. Martinez richtete sich auf der Liege ein und rief einen Statusbericht auf. Gleichzeitig meldeten sich die verschiedenen Stationen bereit.
Als das letzte Symbol blinkte, unterrichtete Martinez Michi, dass die Illustrious gefechtsbereit war. Nach einer kleinen Verzögerung hörte er Chandras Stimme im Kopfhörer. Martinez übergab das Kommando an Kazakov auf der Hilfsbrücke, damit er sich mit seinen Leuten auf der Brücke auf das virtuelle Manöver konzentrieren konnte.
»Das Experiment unterstellt, dass wir vor sechs Stunden in das Osser-System gesprungen sind«, sagte Chandra.
Schon wieder Osser, dachte Martinez. Es war fast, als wollte Chandra sein letztes Manöver
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