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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Casimir.
    Sie sah ihm in die Augen. »Gredel.«
    Er drehte sich um, entfernte sich einen Schritt und kehrte zurück. Abrupt hielt er ihr die Ausweise hin. »Von jemandem, den ich nicht kenne, nehme ich so etwas nicht an. Man könnte mich töten, wenn ich sie nur im Büro aufbewahre.«
    Sula achtete darauf, dass ihre Finger nicht zitterten, als sie die Karten nahm. »Früher oder später brauchst du sie. So ist das eben unter den Naxiden.«
    Auch das gefiel ihm offenbar nicht. Er ging hinter seinen Schreibtisch, blieb mit gesenktem Kopf stehen und räumte einige Papiere hin und her. »Gegen die Naxiden kann ich auch nichts tun.«
    »Du kannst sie töten«, erwiderte sie, »bevor sie dich töten.«
    Er lächelte leicht, ohne den Blick zu heben. »Es gibt viel mehr Naxiden als Leute von meiner Sorte.«
    »Beginne oben und arbeite dich nach unten weiter«, riet sie ihm. »Irgendwann ist das Gleichgewicht hergestellt.«
    »Das klingt mir aber sehr nach einer Provokateurin.«
    »Fünfzig für den normalen, zweihundert für den Sonderausweis.«
    Überrascht sah er sie an. »Zweihundert?«
    »Die meisten Leute brauchen ihn überhaupt nicht. Aber wer ihn braucht, der braucht ihn dringend.«
    Er grinste ironisch. »Wer will denn jetzt noch in die Hohe Stadt?«
    »Leute, die für die Naxiden arbeiten wollen. Leute, die die Naxiden bestehlen wollen. Leute, die sie umbringen wollen.« Sie lächelte. »Die letzte Gruppe bekommt die Ausweise umsonst.«
    Er wandte sich ab, um sein Grinsen zu verbergen. »Du bist lebensmüde, was?«
    Sie antwortete nicht. Casimir dachte noch einen Moment nach, dann ließ er sich auf den Stuhl fallen. Zischend entwich die Luft aus den Polstern. Er legte die Beine überkreuzt auf den Schreibtisch.
    »Kann ich dich wiedersehen?«, fragte er.
    »Warum? Um über Geschäfte zu reden? Das können wir auch jetzt sofort tun.«
    »Geschäfte, natürlich.« Er nickte. »Ich dachte, wir könnten uns einfach einen schönen Abend gönnen.«
    »Hältst du mich immer noch für eine Provokateurin?«
    Er grinste und schüttelte den Kopf. »Unter den Naxiden kümmert sich die Polizei nicht mehr um Beweise. Provokateure suchen sich eine andere Arbeit.«
    »Ja«, stimmte Sula zu.
    Er blinzelte. »Was?«
    »Ja, du kannst mich sehen.«
    Das Grinsen wurde breiter. Er zeigte gleichmäßige, strahlend weiße Zähne. Offensichtlich hatte er einen hervorragenden Zahnarzt.
    »Ich gebe dir meinen Kommunikatorcode. Stelle dein Display auf Empfang.«
    Sie aktivierten die Ärmeldisplays, und Sula schickte ihm eine elektronische Adresse, die sie eigens für dieses Treffen eingerichtet hatte. Außerdem hatte sie sich eine hoffentlich verwirrende Vielzahl von falschen Identitäten zugelegt.
    »Bis dann.« Sie ging zur Tür, hielt aber noch einmal inne. »Übrigens, ich bin auch im Liefergeschäft. Wenn du etwas von einem Ort zu einem anderen transportieren willst, dann lass es mich wissen.« Sie lächelte. »Wir haben sehr gute Dokumente und können uns überall frei bewegen.«
    Dann ging sie, bevor er ihre verstohlene Freude bemerkte.
    Draußen im Licht erblickte sie Macnamara, der auf der anderen Straßenseite schlenderte, und kratzte sich am Hals, um ihm zu zeigen, dass alles gut verlaufen war.
    Trotzdem benutzte sie die üblichen Ausweichprozeduren, um sicherzustellen, dass ihr niemand folgte.
    Nach Mitternacht rief Casimir an. Sula tastete sich aus dem Bett zu ihrer Bluse und aktivierte das Ärmeldisplay.
    Der Chamäleonstoff zeigte ihn mit einem breiten Grinsen, im Hintergrund dröhnte Musik.
    »Hallo Gredel!«, sagte er. »Komm doch vorbei und hab ein wenig Spaß!«
    Sula rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Ich habe schon geschlafen. Ruf morgen noch einmal an.«
    »Wach auf! Es ist noch früh!«
    »Ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten! Ruf mich morgen an.«
    Dann schaltete sie das Display ab und kroch zufrieden ins Bett. Er hatte angebissen.

15
     
    Als Sula am Morgen in der Hohen Stadt Ware auslieferte, kam sie auf die Idee, sich bei PJ nach dem neuesten Klatsch aus den Clubs zu erkundigen. Da sie eine ungefähre Vorstellung von seinen Ausschweifungen hatte, ließ sie sich Zeit, bis die Sonne hoch in Zanshaas moosgrünem Himmel stand, und rief ihn von einem öffentlichen Terminal aus an. Sie traute seinen Absichten, aber nicht seiner Intelligenz, und hatte sehr darauf geachtet, ihm keine Möglichkeit zu geben, mit ihr Verbindung aufzunehmen. Er musste warten, bis sie sich bei ihm meldete.
    »Ja?«, murmelte er.

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