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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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war sein Lächeln noch einfältiger als sonst.
    »Er ist nicht tapfer, er ist ein Selbstmörder.«
    Das Lächeln verflog. »Meine Lady?«, fragte er. »Ich meine, Lucy. Ich meine …« Er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    »Die Hersteller haben die Seriennummern sämtlicher Waffen registriert«, erklärte Sula ihm. »Außerdem müssen sie ballistische Tests durchführen, ehe die Waffen die Fabrik verlassen. Sobald wir eine davon benutzen, wird die Polizei sie zu Sidney zurückverfolgen und ihm die Rippen einzeln herausreißen, bis sie weiß, wem er sie gegeben hat. Damit wären wir direkt bei Ihnen, PJ.«
    PJ erbleichte. »Oh.«
    »Vielleicht hofft Sidney, er könne vor seinem Tod noch ein paar Naxiden mitnehmen. Oder es ist ihm egal, ob es ihn selbst oder Sie trifft. Vielleicht glaubt er, er könne sich verstecken. Bis wir wissen, was er vorhat, ist es jedenfalls besser, die Waffen im Keller einzulagern und nicht zu benutzen. Außerdem haben wir mit Mister Sidney andere Pläne, die nicht dadurch gefährdet werden dürfen, dass er sich selbst umbringt.«
     
    Im Laufe des Nachmittags gelang es Sula, Sidney zu überreden, den Laden ausschließlich für Naxiden wieder zu öffnen. »Nur die Elite kann sich Ihre Waffen leisten«, sagte sie. Die Steuer von hundert Zenith auf jeden Verkauf – für einen normalen Bürger ein halber Jahreslohn – schränkte den Kundenkreis stark ein. »Wenn Sie die Waffen ausliefern, müssen Sie durch die Sicherheitskontrollen.«
    Sidney lächelte grimmig. »Soll ich als Attentäter arbeiten?«
    »Nein«, widersprach Sula. »Dafür haben wir andere Leute.« Hoffentlich, dachte sie. »Sie sollen sich alles genau einprägen: Zugang, Einteilung der Wachen und so weiter. Alles, was irgendwie nützlich sein könnte.«
    »Das kann ich tun«, versprach Sidney. »Wie nehme ich mit Ihnen Verbindung auf?«
    Sula zögerte. Sie hatte PJ diese Möglichkeit verwehrt, weil sie fürchtete, er könnte sich selbst oder sie versehentlich verraten. PJ wäre vielleicht beleidigt, wenn sie sich bei Sidney darauf einließ.
    »Darüber reden wir später noch«, sagte sie. »Wir melden uns wieder bei Ihnen.«
    Sie gab ihm nur den einfachen Kommunikationscode, der auch PJ bekannt war. Falls er von den Naxiden kompromittiert wurde, sollte er hervorragend sagen. Er nickte weise. Angesichts seines Haschischkonsums fand Sula es erstaunlich, dass er überhaupt noch aufrecht stehen konnte.
    Als sie in die gemeinsame Wohnung zurückgekehrt waren, überprüfte sie Gredels Kommunikation und stellte fest, dass Casimir dreimal angerufen und sie für den Abend eingeladen hatte. Sie nahm ein langes, nach Fliederöl duftendes Bad und dachte über ihre Antwort nach. Dann schaltete sie die Kamera ab und rief ihn per Handkommunikator zurück.
    »Einverstanden«, sagte sie, als sie das verdrossene Gesicht sah. »Es sei denn natürlich, du hast inzwischen etwas anderes vor.«
    Der mürrische Ausdruck verschwand sofort, als er ihre Stimme hörte. »Gredel? Bist du es? Warum kann ich dich nicht sehen?«
    »Ich bin in der Badewanne.«
    Er grinste verschlagen. »Ich könnte auch ein Bad gebrauchen. Soll ich dir Gesellschaft leisten?«
    »Wir treffen uns im Club«, sagte sie. »Du musst mir nur noch die Zeit nennen.«
    Er machte einen Vorschlag, der ihr genug Spielraum ließ, noch eine Weile das Bad zu genießen und ein paar Stunden zu schlafen, ehe sie sich mit ihm traf.
    »Was soll ich anziehen?«, fragte sie.
    »Bleib einfach so, wie du jetzt bist.«
    »Haha. Sind die Sachen in Ordnung, die ich neulich getragen habe?«
    »Ja.«
    »Bis dann.«
    Sie unterbrach die Verbindung und ließ heißes Wasser nachlaufen. Als der Dampf aufstieg, schloss sie die Augen, um sich zu entspannen und den Fliederduft tief einzuatmen.
    Glatte Porzellanflächen tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Celadon, Fayence, Rose Pompadour. Ihre Finger kribbelten, als sie an die krakelierte Ju-yao-Vase dachte.
    Der Tag hatte gut begonnen, und es konnte nur noch besser werden.
     
    Sula rückte die Jacke zurecht und blickte aus dem Fenster ihrer gemeinsamen Wohnung. Unten schlossen die letzten Verkäufer ihre Stände und fuhren mit ihren kleinen dreirädrigen Fahrzeugen weg. Die von den Naxiden verhängte Stromsperre – von den Geiselnahmen ganz zu schweigen – hatte die Händler sehr getroffen. Nach Einbruch der Dunkelheit waren kaum noch Leute unterwegs, die etwas kaufen wollten.
    »Ich sollte dich begleiten«, sagte Macnamara.
    »Zu einem

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