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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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früh am Abend, und der Katzenclub war fast leer. Ein paar vereinzelte Gäste genehmigten sich auf dem Heimweg nach der Arbeit einen Drink. Die Wirtin sagte, Casimir sei noch nicht da. Sula setzte sich an einen Tisch in der Ecke, bestellte Mineralwasser und verwandelte die Tischplatte in einen Vid-Schirm, um die Nachrichten zu sehen. Wie gewohnt verkündete ein ausdrucksloser Daimong-Ansager die üblichen Geschichten über die glücklichen, zufriedenen Bürger vieler Spezies, die unter den Naxiden auf eine friedliche Zukunft hoffen konnten.
    Sie sah Casimir nicht kommen. Die Wirtin sagte ihr irgendwann, er sei da, und führte sie in den hinteren Teil des Gebäudes. Es ging eine schwarze eiserne Treppe hinauf und durch eine Tür aus glänzender schwarzer Keramik. Sula betrachtete ihr Spiegelbild und rückte den Hut zurecht.
    Drinnen standen zwei Torminel-Wächter, grimmig mit ihrem grauen Pelz und den weißen Reißzähnen. Casimir war offenbar nervös. Lamey hatte anfangs nie Wachen vor der Tür postiert. Erst am Ende, als die Legion der Gerechten ihm auf der Spur war, hatte er sich geschützt.
    Die Wächter klopften sie ab und forschten nach Abhörgeräten. Als sie nichts fanden, durfte sie durch eine zweite Keramiktür gehen.
    Sie betrat eine große, vornehmlich in Schwarz und Weiß dekorierte Suite. Auf den Stühlen lagen weiche Kissen, in denen man fast versinken konnte. Auf einer Vid-Wand konnte Casimir das Treiben im Club beobachten. Hin und wieder schaltete die Anlage auf eine andere Kamera um. Eine war auf den Tisch gerichtet, an dem sie gerade noch gesessen hatte.
    Casimir kam um den Schreibtisch herum, um sie zu begrüßen. Er war jung, höchstens ein paar Jahre älter als Sula, mit einem Alltagsgesicht und langem braunem Haar, vorn zurückgekämmt und hinten über den Kragen hängend. Er trug eine dunkelgraue Samtjacke über einem purpurnen Seidenhemd, glänzende schwarze Stiefel und eine modisch ausgestellte Hose. Die Hände waren lang und schmal, die Handgelenke schienen zerbrechlich. Er hielt die Hände vor der Brust, als sei er unsicher.
    »Hast du mich beobachtet?«
    »Ich habe dich hier noch nie gesehen.« Seine Stimme war überraschend tief und knirschte wie eine Welle auf einem steinigen Ufer. »Ich war neugierig.«
    Sie spürte den Blick seiner dunklen Augen und wusste sogleich, dass hier Gefahr drohte. Vielleicht für sie, vielleicht für Casimir, vielleicht für die ganze Welt.
    »Ich bin neu hier«, erklärte sie. »Ich bin erst vor ein paar Monaten vom Ring heruntergekommen.«
    »Suchst du Arbeit?« Er legte den Kopf schief und betrachtete sie. »Für eine so attraktive Frau kann ich sicher etwas finden.«
    »Ich habe schon eine Arbeit. Was mir noch fehlt, ist ein regelmäßiges Einkommen.« Sie zog zwei Ausweise aus der Innentasche der Weste und gab sie ihm.
    »Was ist das?« Er riss die Augen auf, als er auf beiden sein eigenes Foto und den Namen Michael Saltillo entdeckte.
    »Das eine ist ein normaler Ausweis, das zweite ein Sonderausweis, mit dem du die Hohe Stadt betreten darfst.«
    Casimir runzelte die Stirn und hielt die Karten ins Licht. »Gute Arbeit«, sagte er. »Hast du sie gemacht?«
    »Die Regierung hat sie gemacht. Sie sind echt.«
    Er schürzte die Lippen und nickte. »Dann arbeitest du im Hauptarchiv?«
    »Nein, aber ich kenne dort jemanden.«
    Er betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. »Du musst mir sagen, wer es ist.«
    Sula schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    Er näherte sich ihr drohend. »Ich brauche den Namen«, sagte er.
    Sie blickte zu ihm auf und gab sich Mühe, trotz der Aufregung nicht zu zittern. »Zuerst einmal würde sie nicht mit dir zusammenarbeiten. Zweitens …«
    »Ich kann sehr überzeugend sein«, sagte Casimir. Die tiefe, knirschende Stimme schien aus der Erde selbst aufzusteigen. Sein Atem strich über ihre Wange.
    »Zweitens«, fuhr Sula so ruhig wie möglich fort, »lebt sie nicht in Zanshaa. Wenn du bei ihr auftauchst, ruft sie die Polizei und zeigt dich an. Du hast dort, wo sie lebt, weder Schutz noch Einfluss.«
    In einem Augenlid zuckte ein Muskel. Casimir mochte es nicht, wenn man sich ihm widersetzte. Sula bereitete sich auf eventuelle Gewalttätigkeiten vor und fragte sich, wie sie mit den Torminel fertigwerden konnte.
    Zuerst musste sie sich aber überlegen, was sie im Notfall mit den Plateauschuhen tat. Sie waren modisch, aber nicht gerade nahkampftauglich.
    »Ich glaube, ich habe deinen Namen nicht verstanden«, sagte

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