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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Seine Augen waren verschlafen, das schüttere Haar wirr – entweder sie hatte ihn geweckt, oder er war gerade erst aufgestanden.
    »Hallo PJ«, rief sie fröhlich. »Wie geht’s denn heute Morgen?«
    Als er ihre Stimme erkannte, kam Leben in seine Augen. »Oh!«, rief er. »Oh! Mir geht es ausgezeichnet, ganz ausgezeichnet.«
    Hätte er hervorragend statt ausgezeichnet gesagt, dann wäre das ein Zeichen gewesen, dass die Naxiden ihn geschnappt hatten. In diesem Fall hätte sie alles ignoriert, was er sagte, und ganz besonders, wenn er vorschlug, sich mit ihr zu treffen.
    »Also, Lady«, fuhr PJ fort. »Miss, meine ich. Es gibt jemanden, mit dem Sie unbedingt sprechen müssen. Gleich jetzt.«
    »In einer halben Stunde?«
    »Ja, ja!« Er machte ein nachdenkliches Gesicht und knetete sein Kinn. »Wenn Sie zum Palast kommen, können wir zu seinem … zu seinem Geschäft gehen.«
    »Seien Sie aber vorsichtig, denn …« Denn ich bin die Untergrundregierung.
    »Natürlich.« Er zwinkerte. »Kein Problem. Er weiß nicht einmal, dass wir kommen.«
    Du meine Güte, dachte Sula, als sie die Verbindung unterbrach. PJ begeisterte sich für ihre Sache.
    Hoffentlich plante er nicht, ohne ihren Rat irgendetwas in die Luft zu jagen.
    Das Team 491 lieferte die letzten Zigarrenkisten und vakuumverpackten Kaffeebohnen aus, sammelte bei den Angestellten der Clubs einige unwichtige Informationen und fuhr zum Ngeni-Palast, wo PJ ihnen schon den Lieferanteneingang geöffnet hatte. Er wartete vor den mächtigen Wurzeln des uralten Banyanbaums, der seine Bleibe überschattete, und rauchte eine Zigarette.
    »Miss Ardelion! Mister Starling!« Er begrüßte Spence und Macnamara begeistert, dann wandte er sich an Sula. »Lady, äh, Miss Lucy.«
    »Was liegt an?«, fragte Sula.
    Er strahlte. »Warten Sie, bis Sie sehen, was Sidney in seinem Geschäft hat! Sie werden einen Freudensprung machen!«
    Er drückte die Zigarette aus und führte sie mehr oder weniger quer durch die Hohe Stadt. PJ hüpfte beinahe vor Aufregung. Auf den Straßen war nicht viel Verkehr, an einigen Kreuzungen standen Wagen der Militärpolizei. Wenn der Blick der dunklen Naxidenaugen sie traf, wich Sula aus und hoffte, niemand würde die Pistole bemerken, die sie unter der Jacke in den Hosenbund geklemmt hatte. Dann dachte sie, dass sie besser nicht den Blick abwenden sollte, da dies die Polizisten misstrauisch machen konnte. Andererseits wechselte vermutlich überhaupt niemand einen Blick mit ihnen, denn alle waren verdächtig.
    Sie ging an den Naxiden vorbei, und niemand machte Anstalten, sie aufzuhalten.
    Es wehte kein Lüftchen, das den heißen Tag hätte abkühlen können, und als sie ihr Ziel erreichten, glänzten ihre Gesichter vor Schweiß. Sie befanden sich in einer Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden: Antiquitäten, edle Fleischsorten, maßgeschneiderte Uniformen, Daimong-Delikatessen und …
    SIDNEY’S FEUERWAFFEN stand auf dem Schild. Auf der Tür klebte ein Plakat: GESCHLOSSEN AUF ANORDNUNG VON LORD UMMIR, POLIZEIMINISTER.
    Brillant, dachte sie.
    Sie nahm sich vor, PJ zum Geburtstag etwas Schönes zu schenken.
    »Ich habe im Club erfahren, dass Sidney schließen musste«, erklärte PJ, während er sie in eine Gasse hinter dem Gebäude führte. »Gestern habe ich vorbeigeschaut, mit Sidney geplaudert und mich umgetan, und seitdem warte ich auf Ihren Anruf.«
    PJ blieb vor einer grünen Metalltür stehen und klopfte an. Sula wartete in der drückenden Hitze und betrachtete den stinkenden Kadaver eines Kanamiden, den wahrscheinlich eine Katze getötet hatte. Er lag zwischen zwei grauen Mülltonnen und streckte alle sechs Gliedmaßen in die Luft.
    Ein summender Elektromotor schob die Metalltür auf. Sie blinzelte und sah einen dürren Mann, der hinter der Tür im Schatten stand. Er hatte weiße Haare, einen Ziegenbart und einen gekrümmten Schnurrbart, genau wie viele Mannschaftsdienstgrade der Flotte. Aus der offenen Tür wehte der Geruch von Pfeifenrauch heraus.
    »Mein Lord«, sagte der Mann heiser. »Sind das Ihre Freunde?«
    »Ja, Mister Sidney.« PJs Antwort klang recht selbstgefällig. »Miss Lucy, Miss Ardelion und Mister Starling.«
    Der Mann musterte Sula und ihre Begleiter, als zielte er mit einem Schrotgewehr auf sie. »Kommen Sie rein.« Er machte ihnen Platz.
    Der hintere Teil des Ladens war eine klug eingerichtete kleine Werkstatt mit computergesteuerten Drehbänken, blitzenden Werkzeugbrettern, Vergrößerungsgläsern und Manipulatoren,

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