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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Polizisten.
    Noch eine Gruppe von Zielen, dachte Sula.
    Sie schickte die üblichen fünfzigtausend Exemplare über den Server des Hauptarchivs ab. In den folgenden Tagen waren sie damit beschäftigt, Ware auszuliefern und mit den Inhabern von Restaurants und Clubs über die gestiegenen Preise zu streiten. Unterdessen nahm der Unmut in der Bevölkerung stark zu. Die Leute zeigten ihre Wut auf die Naxiden inzwischen recht offen, und sogar ordentliche, wohlhabende Bürger machten ihrem Ärger öffentlich Luft.
    Sie fragte sich, wie Leute wie Onestep an ihre Lebensmittelkarten kamen. Was würde er beispielsweise als Beruf angeben?
    Sula beobachtete die Sterbeurkunden im Hauptarchiv und stellte fest, dass bei einer Bombenexplosion ein unbedeutendes Mitglied des Ushgay-Clans zu Tode gekommen war. Außerdem war ein naxidischer Polizist von seinem eigenen Auto überrollt worden. Aus den Akten ging nicht hervor, wie der Beamte dies geschafft hatte, doch sie beschloss, den Vorfall in der nächsten Ausgabe des Widerstand als Aktion einer angeblich von Lord Richard Li befehligten Abteilung der Untergrundarmee darzustellen.
    Für sich und ihr Team besorgte Sula die Lebensmittelkarten direkt im Hauptamt. In der Akte tauchten die Unterschriften und Zeugnisse unbescholtener Polizisten und von Kämpfern der Legion auf. Außerdem fertigte sie für jeden Decknamen ihres Teams weitere Karten aus und ließ sie an die gemeinsame Wohnung im Uferviertel schicken. Anschließend änderte sie die Akten, ehe jemand misstrauisch wurde, weil so viele Personen dieselbe Adresse angegeben hatten.
    Schließlich stellte sie noch eine Karte für Michael Saltillo aus, um die Ausweise zu ergänzen, die sie bereits für Casimir produziert hatte. Irgendwann konnte dies einmal nützlich werden.
    Drei Tage nach Verhängung der Lebensmittelrationierung lieferte Sula wieder Ware in der Hohen Stadt aus und rief Sidney an. Er hatte Fortschritte gemacht und bat sie, ihn im Laden aufzusuchen.
    Da sie ihn nicht gut genug kannte, um ihm völlig zu vertrauen, ließ sie Spence und Macnamara im Wagen warten, der unauffällig am Straßenrand geparkt war. »Wenn ich in einen Hinterhalt gerate, versucht ihr, mich rauszuholen. Falls das nicht geht, sorgt dafür, dass mich eine eurer Kugeln tötet.«
    Spence tat so, als hörte sie nicht zu. Macnamara schien entsetzt, doch dann nickte er stumm.
    Dieses Mal konnte sie durch den Vordereingang eintreten. Das Geschäft war wieder geöffnet, und in den Vitrinen und auf den Regalen waren ausschließlich Waffen ausgestellt, die für die naxidische Anatomie geeignet waren.
    Sidney wartete hinter einem hohen Keramikpult. Der Schnurrbart war frisch gewachst und kunstvoll gekrümmt. »Das ging ja schnell«, sagte er heiser.
    »Gekonnt ist gekonnt.«
    Sidney schloss den Laden ab und programmierte das Türschild um, damit es den Kunden sagte, der Laden werde in einer Stunde wieder öffnen. »Kommen Sie mit.« Er führte sie in die Werkstatt.
    Der Raum war so ordentlich wie bei ihrem ersten Besuch, allerdings war der Haschischgeruch nicht mehr ganz so stark. Auf einer makellos sauberen Werkbank lag ein Gewehr mit kurzem Lauf. Sidney schaltete eine Lampe ein, hob es hoch und hielt es ins Licht.
    »Das ist gewissermaßen die Sid-Serie-eins«, sagte er. »Ich habe eine sehr einfache Waffe gebaut, die weder schwere Batterien noch komplizierte Elektronik benötigt.«
    Auf dem schwarzen Metall schimmerte das Licht. Der Kolben bestand offenbar aus Kohlefasern, der Lauf war ursprünglich vermutlich ein Wasserrohr aus Epoxidharz gewesen. Griffstück und Visier waren aus Eisen.
    »Einfache Feuerwaffen sind kein Problem, wenn sie nicht elegant aussehen sollen«, erklärte Sidney. »Es hat auch geholfen, dass die Waffe völlig illegal ist. Ich musste keinen Freischaltcode und keinen Daumenabdruckleser einbauen, wie es das Gesetz vorschreibt. Computergesteuerte Drehbänke können Wunder wirken. Das einzig Schwierige war die Munition.«
    Aus einer Schublade holte er ein Magazin, das wie eine Röhre geformt war, und schob es in die Waffe. »Ich wollte ein traditionelles Treibmittel verwenden, das seinen Sauerstoffträger gleich mitbringt. Die Geschosse sollten hülsenlos sein, damit die Leute sich nicht mit der Anfertigung von Patronen herumärgern müssen.« Er wühlte in der Schublade herum und zeigte ihr einige kleine gelbe Zylinder, die an Zigarettenfilter erinnerten. »Der Treibstoff war kein Problem, es ist das DD6 der Flotte, das auf einem

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