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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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junge Frau in der Uniform der Flotte.
    »Ihre Kinder?«, fragte Sula.
    Sidney zündete sich die Pfeife an und antwortete mechanisch, als hätte er jede Emotion unterdrückt. »Sonia ist am ersten Tag der Meuterei bei der Rückeroberung der Destiny gestorben. Johannes kam in Magaria auf der Ruhm der Praxis ums Leben.«
    »Das tut mir leid«, sagte Sula. »Und Ihre Frau?«
    Er atmete den Rauch tief ein, ehe er antwortete. »Sie hat mich vor einigen Jahren verlassen, bevor ich den Unfall hatte und aus der Flotte ausscheiden musste. Ich hatte die Kinder gerade richtig kennengelernt, als dies hier …«, er machte eine unbestimmte Geste mit der Pfeife, »… als all dies hier passiert ist.«
    Liebe und Hass. Er hatte ihrer Gruppe alle seine Waffen geschenkt, und es war ihm egal, ob man sie zu ihm zurückverfolgen konnte. Jetzt kannte sie den Grund.
    Sula wünschte sich, sie könnte ihm einen neuen Job verschaffen, bei dem er sich lebendig und nützlich fühlte. Wie es aussah, konnte sie ihm aber nur ein Ziel für seinen Hass versprechen.
    »Mister Sidney, sollen wir vielleicht zu PJ fahren und uns von ihm einladen lassen?«, sagte sie.
    Er stieß eine dunkelblaue Rauchwolke aus und nickte. »Ja, warum nicht? Wenn die Rationierung in Kraft ist, wird kein Essen mehr geliefert. Solange es möglich ist, soll PJ ruhig noch ein bisschen Geld für uns ausgeben.«

17
     
    Die Nachmittagshitze lag wie eine Schicht aus zäher Melasse auf dem Pflaster, das Flimmern verzerrte die bunten Baldachine und Auslagen auf dem Textilienmarkt, der alle fünf Tage in Sulas Straße stattfand. Schon in der Morgendämmerung rückten die Verkäufer mit ihren Anhängern oder den dreirädrigen Fahrzeugen an und öffneten die Stände. Nach Sonnenuntergang, wenn die Hitze etwas nachließ und purpurne Schatten herankrochen, bauten sie alles wieder ab, um am nächsten Tag in einem anderen Stadtteil zu erscheinen.
    Als Sula auf dem Weg zu ihrer Wohnung am Markt vorbeikam, den Gewehrkasten unter einen Arm geklemmt, machten die Verkäufer sie mit lauten Rufen auf billige Damenbekleidung, Kindersachen, Schuhe, Strümpfe, Halstücher, Gummispielzeug, Puppen, Puzzles und andere Dinge aufmerksam. Es gab Stoff auf dicken Rollen, Datenkarten mit Musik und Filmen, Sonnencreme und Sonnenhüte, außerdem Strickwaren – etwas unpassend bei dieser Hitze -, die angeblich aus der Wolle von Yormaks hergestellt waren und zu überraschend niedrigen Preisen verkauft wurden.
    Trotz der Hitze war der Markt sehr gut besucht. Müde und verschwitzt drängte Sula sich ungeduldig durch die Menschenmenge bis zu ihrem Hauseingang. Onestep war nicht an seinem gewohnten Platz. Sie betrat das Gebäude, hörte das Zirpen des Handkommunikators hinter der Wohnungstür und schloss eilig auf. Sie stellte den Gewehrkasten ab, schnappte sich das Gerät vom Tisch und meldete sich keuchend.
    Casimir nahm sie aus dem Display frech in Augenschein.
    »Wie schade«, sagte er. »Ich hatte gehofft, dich wieder im Bad zu überraschen.«
    »Vielleicht beim nächsten Mal.« Sula schaltete die Klimaanlage ein, irgendwo im Gebäude lief ein müder Kompressor an und blies kühle Luft in ihre Wohnung. Sie ließ sich neben der Ju-yao-Vase auf einen Stuhl fallen, hielt den Kommunikator mit einer Hand und zog mit der anderen die Stiefel aus.
    »Ich will dich heute Abend sehen«, sagte Casimir. »Ich hole dich um einundzwanzig null eins ab.«
    »Warum können wir uns nicht im Club treffen?«
    »So früh ist im Club nichts los.« Er runzelte die Stirn. »Oder willst du mir nicht verraten, wo du wohnst?«
    »Ich habe keine eigene Wohnung, sondern pendele zwischen mehreren Freunden«, log Sula fröhlich.
    »Na gut«, willigte er mürrisch ein. »Dann treffen wir uns im Club.«
    Sie hatte noch genug Zeit, um zu baden, eine Kleinigkeit zu essen und eine Weile an der nächsten Ausgabe des Widerstand zu arbeiten, in dem sie die Baupläne für Sidneys Heimwerkergewehr veröffentlichen wollte. Dann zog sie sich an, tupfte sich ein wenig Sengra auf die Kehle und ging, wieder den Gewehrkasten unter den Arm geklemmt, nach draußen. Die Sonne stand schon niedrig am moosgrünen Himmel, und vom Pflaster stieg die Hitze in Wellen auf. Immer noch drängten sich auf dem Textilienmarkt die Kunden. Wahrscheinlich fühlten sie sich sicher, wenn sie in so großer Zahl beisammen waren. Allerdings würden die Naxiden nach genau solchen Ansammlungen Ausschau halten, wenn sie neue Geiseln suchten.
    Onestep stand inzwischen wieder am

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