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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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aufforderte. Er beäugte sie berechnend und umarmte sie behutsam, doch sie spürte die kräftigen Muskeln und Knochen. Beim Tanzen war er sehr aufmerksam und reagierte einfühlsam auf ihre Bewegungen.
    Ein Mann, der mitdenkt! , dachte sie überrascht.
    Das machte die Sache einfacher oder auch schwieriger. Auf jeden Fall wurden die Berechnungen komplizierter.
    »Woher kommst du?«, fragte er sie, als sie sich wieder gesetzt hatten. »Wieso habe ich dich noch nie gesehen?« Julien und Veronika waren noch auf der Tanzfläche, Veronika wirbelte anmutig um Julien herum, der begeistert, aber unbeholfen mitmachte.
    »Ich habe auf dem Ring gelebt«, erklärte Sula. »Bis sie ihn gesprengt haben.«
    »Was hast du da gemacht?«
    »Ich war Mathematiklehrerin.«
    Er riss die Augen weit auf.
    »Stell mich doch mit einem mathematischen Problem auf die Probe«, ermunterte sie ihn, doch er antwortete nicht. Sie fragte sich, ob ihr erfundener Beruf ihn schockiert hatte.
    »Als ich in der Schule war, hatte ich keine Mathelehrer wie dich.«
    »Meinst du denn, deine Lehrer wären nie in Clubs gegangen?«
    Er dachte nach und beugte sich mit zusammengekniffenen Augen vor. »Ich verstehe nur nicht, warum du so redest, als hättest du dein ganzes Leben im Uferviertel verbracht.«
    Lachend überspielte sie den Schrecken. »Habe ich denn behauptet, ich hätte mein ganzes Leben auf dem Ring verbracht?«, erwiderte sie. »Ich glaube nicht.«
    »Ich könnte deine Papiere überprüfen«, fuhr er fort, »aber da du falsche Ausweise verkaufst, würde das wohl nichts nützen.«
    Die Spannung zwischen ihnen wuchs. Sie zog eine Augenbraue hoch. »Hältst du mich immer noch für eine Provokateurin? Ich habe dich den ganzen Abend nicht aufgefordert, etwas Illegales zu tun.«
    Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Tischfläche. »Du bist gefährlich«, sagte er.
    Sie hielt seinen Blick. »Das stimmt.«
    Casimir schnaufte und lehnte sich zurück. »Warum trinkst du nicht?«, fragte er.
    »Ich bin mit Trinkern aufwachsen. So wie die will ich auf keinen Fall werden.«
    Das entsprach der Wahrheit, und Casimir spürte es vielleicht sogar, denn er nickte. »Und du hast im Uferviertel gelebt.«
    »Ich habe in Zanshaa City gewohnt, bis meine Eltern hingerichtet wurden.«
    Er sah sie scharf an. »Warum?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, aus mehreren Gründen. Ich war aber zu klein und habe nicht gefragt.«
    Er betrachtete die Tänzer. »Mein Vater wurde auch hingerichtet.«
    Sula nickte. »Ich dachte mir schon, dass du weißt, wovon ich rede, als ich über das Derivoo gesprochen habe.«
    »Ja. Trotzdem halte ich das Derivoo für deprimierend.«
    Sie rang sich ein Grinsen ab. »Wir sollten wieder tanzen.«
    »Ja.« Auch er grinste. »Das sollten wir.«
    Sie tanzten, bis sie außer Atem waren, und dann führte Casimir sie in einen weiteren Club im Hotel der Vielen Segen. Auch dort tanzten sie, tranken und gaben eine Menge Geld aus. Anschließend sagte er, sie brauchten eine Pause, und führte sie zu einem Aufzug, der anscheinend mit Perlmutt ausgekleidet war. Sie fuhren ins Penthouse hinauf.
    Casimir öffnete die Tür per Daumenkennung. Der Raum war mit schimmernden Stoffbahnen und Vorhängen geschmückt, die Möbel waren niedrig und bequem. Auf einem Tisch stand ein kaltes Abendessen bereit: Fleisch und Käse, Fladenbrot, Sauergemüse, Chutneys, Torten und Kuchen, Flaschen in Kühlern. Anscheinend hatte er von vornherein die Absicht gehabt, den Abend hier ausklingen zu lassen.
    Sula stellte sich auf einem schönen Vigo-Teller mit klarem, modernem Design ein Sandwich zusammen und dachte über ihren Abgang nach. Es war ohne jeden Zweifel kein Zufall, dass die Suite zwei Schlafzimmer hatte.
    Ich muss morgen arbeiten klang deutlich besser als: Ich muss einen Aufstand organisieren.
    Casimir stellte den Gehstock in einen Ständer neben der Tür und hatte auf einmal zwei kleine Päckchen in der Hand, beide mit glänzendem Papier eingewickelt und mit hellroten Bändern verschnürt. Er gab Sula und Veronika je eines. »Vielen Dank für den wundervollen Abend«, sagte er.
    Es war Parfüm, eine Kristallflasche mit Sengra, das aus dem Moschus des seltenen und scheuen Baumkriechers auf Paycahp hergestellt wurde. Das kleine Fläschchen hatte gut und gern zwanzig Zenith gekostet – wahrscheinlich sogar noch mehr, da Sengra zu den Produkten gehörte, die seit der Zerstörung des Rings nicht mehr importiert werden konnten.
    Veronika öffnete ihr Päckchen, riss die

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