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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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…« Sie tat so, als wollte sie Geld zählen. »Eine künstliche Verknappung wird einige Naxiden sehr, sehr reich machen.«
    »Verdammt sollen sie sein.« Macnamara schnaufte wie ein Walross.
    »Wir werden dabei auch nicht schlecht abschneiden«, erklärte Sula. »Wir vervierfachen die Preise für unsere Waren und werden ein Vermögen verdienen.«
    »Verdammt sollen sie sein«, wiederholte Macnamara.
    Sula sah ihn an. »Schlaf schön, Dad.«
    Er errötete und ging ins Bett. Sula machte sich an die Arbeit.
    »Was soll nur werden, wenn sie Alkohol rationieren?«, rief sie auf einmal. Wahrscheinlich würden in der Hälfte aller Badezimmer von Zanshaa Schwarzbrennereien entstehen, wo Kartoffeln, Taswaschalen, Apfelgehäuse und wer weiß was sonst noch alles verarbeitet wurden.
    In den nächsten paar Stunden entwarf sie einen Artikel für den Widerstand , der die Rationierung verurteilte. Bevor sie eingewilligt hatte, sich zusammen mit den anderen Partisanen töten zu lassen, hatte sie für die Zentrallogistik gearbeitet und sich damit beschäftigt, Ressourcen zu katalogisieren und zu verteilen. Wie es die Praxis verlangte, war Zanshaa, was die Grundnahrungsmittel anging, autonom. Sofern es nur darum ging, die Einwohner mit Lebensmitteln zu versorgen, war die Rationierung unsinnig. Sula zitierte zahlreiche Statistiken aus dem Gedächtnis, die restlichen Angaben konnte sie öffentlichen Quellen entnehmen.
    Als sie fertig war, begann im Osten die grüne Dämmerung. Sie duschte, um den Tabakqualm aus den Haaren zu kriegen, und ließ sich ins Bett fallen, als Macnamaras Wecker schellte.
    Erst am frühen Nachmittag stand sie wieder auf. Die heiße Sommersonne hatte die Wohnung bereits stark aufgewärmt. Als sie sich die geschwollenen Augenlider rieb und im hellen Licht blinzelte, erinnerte sie sich daran, wie es war, die Freundin eines Cliquenmitglieds zu sein.
    Dann fiel ihr noch etwas anderes ein. Bisher hatte das Einsatzteam 491 mit einem Lieferwagen eigene Waren verkauft. Das war zwar ungewöhnlich, aber nicht illegal. Sobald die Rationierungen in Kraft traten, wäre der freie Verkauf von Kakao und Kaffee nicht mehr gestattet. Das Team würde nicht nur informelle Geschäfte tätigen, sondern sich tatsächlich strafbar machen.
    Leute, die Verbrechen begingen, brauchten Schutz. Casimir war wichtiger denn je.
    » Verdammt auch «, knurrte sie.

16
     
    Es gelang Macnamara nicht, einen großen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen. Die Polizei war auf dem Markt bereits stark vertreten und hatte die Verkäufer angewiesen, keine großen Mengen zu verkaufen. Er war so klug, sich zurückzuhalten, und verlangte immer nur Mengen, die für drei Personen ausreichten.
    Die Rationierung war öffentlich verkündet worden, während Sula geschlafen hatte, und die Lebensmittelmärkte waren gerammelt voll. Tabak war nicht rationiert, aber Sula konnte nicht hoffen, dass es lange so bleiben würde. Die Bürger mussten sich binnen zwanzig Tagen bei der nächsten Polizeiwache melden und Lebensmittelkarten beantragen. Als Grund nannte die Regierung die Zerstörung des Rings und den Rückgang der Importe.
    In den Nachrichten hieß es, einige wohlhabende naxidische Clans hätten aus sozialer Überzeugung eingewilligt, der Regierung Kosten und Mühe zu ersparen, und würden die Lebensmittelvorräte des Planeten in Eigenregie verwalten. Mit von der Partie waren der Jagirin-Clan, dessen Oberhaupt während des Wechsels von der alten zur neuen Regierung vorübergehend als Innenminister amtiert hatte, der Ummir-Clan, dessen Oberhaupt zufällig der Polizeiminister war, die Ushgays, die Kulukrafs … Leute also, die alle möglichen guten Gründe hatten, die neue Regierung zu unterstützen.
    Sula überarbeitete den Artikel für den Widerstand und fügte eine Liste der kooperierenden Clans hinzu. Außerdem ließ sie durchblicken, dass jeder, der in offizieller Funktion bei den Rationierungen mitwirkte, ein legitimes Ziel war.
    Die Naxiden hatten soeben eine ganz neue Gruppe von Zielpersonen ins Spiel gebracht.
    In allen Polizeiwachen passten Naxiden auf, dass der Erwerb der Lebensmittelkarten ordentlich vor sich ging. Sie trugen die schwarzen Uniformen der Legion der Gerechten, deren Aufgabe es war, Verbrechen gegen die Praxis zu untersuchen. Alle Mitglieder der Legion waren vor der Ankunft der naxidischen Flotte aus Zanshaa evakuiert worden, also hatte die neue Regierung offenbar die Legion neu aufgebaut, wahrscheinlich aus den Reihen ehemaliger

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