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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Augen weit auf und quietschte entzückt. Wenn sie fünfzig ist, wird das nur noch albern wirken, dachte Sula. Sie selbst entschied sich für eine zurückhaltendere Reaktion und küsste Casimir auf die Wange.
    Die Bartstoppeln stachen sie in die Lippen. Wieder musterte er sie berechnend. Er roch sehr männlich.
    Als sie die Arbeit des nächsten Morgens zur Sprache bringen wollte, zirpte Casimirs Ärmeldisplay. Er runzelte gereizt die Stirn und meldete sich.
    »Casimir«, sagte eine fremde Stimme, »wir haben ein Problem.«
    »Warte.« Er ging hinaus und schloss hinter sich die Tür. Sula knabberte eine eingelegte Gurke und wartete schweigend mit den anderen.
    Mit finsterer Miene kehrte Casimir zurück. Ohne ein Wort der Entschuldigung blickte er Sula und Veronika an und sagte: »Tut mir leid, aber der Abend ist vorbei. Ich muss mich um etwas kümmern.«
    Veronika griff schmollend nach ihrer Jacke. Casimir fasste Sula am Arm und zog sie zur Tür. Sie sah ihn fragend an. »Was ist denn los?«
    Unwirsch erwiderte er den Blick – schließlich ging es sie ja nichts an. Dann überlegte er es sich und zuckte mit den Achseln. »Es wird in ein paar Stunden bekanntgegeben. Die Naxiden lassen die Lebensmittel rationieren.«
    » Was ?« Sulas erste Reaktion war Empörung. Casimir öffnete ihr die Tür. Sie zögerte noch einen Moment, während er vor Ungeduld zitterte.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie. »Die Naxiden haben dich gerade sehr reich gemacht.«
    »Ich ruf dich an«, sagte er.
    »Ich werde auch reich«, erwiderte sie. »Lebensmittelkarten kosten hundert pro Stück.«
    »Einhundert?« Jetzt war es an Casimir, empört zu reagieren.
    »Denk drüber nach«, entgegnete sie. »Überlege dir nur, was sie für dich wert sind.«
    Sie lachten beide. »Über den Preis reden wir später«, entschied Casimir und schob sie zusammen mit Veronika nach draußen.
    »Das hat mir Julien fürs Taxi gegeben.« Veronika zeigte Sula eine Fünfzenithmünze. »Den Rest können wir behalten.«
    »Hoffentlich kann das Taxi überhaupt auf einen Fünfer herausgeben«, meinte Sula.
    »Dann wechseln wir an der Rezeption.«
    Ein Daimong-Nachtportier half ihnen. Veronika rümpfte die Nase, als sie den Verwesungsgestank roch. Unterwegs erfuhr Sula, dass Veronika ein ehemaliges Model war und jetzt gelegentlich als Hostess in Clubs arbeitete.
    »Ich bin eine arbeitslose Mathematiklehrerin«, erklärte Sula.
    Veronika riss wieder einmal die Augen weit auf. »Oh«, machte sie.
    Nachdem sie Veronika abgesetzt hatte, ließ Sula den Torminel-Fahrer zwei Straßen vor der gemeinsamen Wohnung im Uferviertel halten. Den restlichen Weg ging sie im Licht der Sterne zu Fuß. Am Himmel bildeten die Teile des Rings eine gekrümmte schwarze Linie vor dem schwach schimmernden Himmel. Vor der Wohnung blieb sie stehen und blickte eine Weile nach oben, bis sie den hellen Keramiktopf im Fenster erkennen konnte. Diese Position bedeutete: Es ist jemand da, und es ist sicher.
    Die Sperre am Hauseingang, die ihren Fingerabdruck lesen sollte, funktionierte manchmal nicht richtig. Dieses Mal hatte sie Glück und durfte schon beim ersten Versuch eintreten. Sie ging die Treppe hoch und schloss die Wohnungstür auf.
    Macnamara schlief auf dem Sofa, vor ihm lagen zwei Pistolen und eine Handgranate auf dem Tisch.
    »Hallo Dad«, sagte Sula, als er blinzelnd erwachte. »Der Junge hat mich wie versprochen wohlbehalten nach Hause gebracht.«
    Macnamara schien verlegen, Sula grinste.
    »Was hattest du eigentlich mit der Handgranate vor?«, fragte sie.
    Er antwortete nicht. Sie zog die Jacke aus und schaltete den Computer des Schreibtischs ein. »Ich muss arbeiten. Du solltest besser noch etwas schlafen, weil ich morgen früh einen Job für dich habe.«
    »Was denn?« Er stand auf und kratzte sich müde am Kopf.
    »Der Markt öffnet um null sieben siebenundzwanzig, richtig?«
    »Ja.«
    Sula setzte sich an den Schreibtisch. »Du musst so viel Lebensmittel kaufen, wie du nur kannst. Konserven, getrocknete Ware, Flaschen, Tiefkühlkost. Den größten Sack Mehl, den du bekommen kannst, dazu einen Sack Bohnen. Kondensmilch wäre gut. Spence soll dir helfen, die Sachen zu schleppen.«
    »Was ist denn los?«
    »Lebensmittelrationierung.«
    »Was?« Er reagierte so empört wie sie.
    »Mir fallen zwei Gründe ein«, sagte sie. »Zuerst einmal können sie jeden Ausweis auf dem Planeten überprüfen, wenn sie Lebensmittelkarten ausgeben. Dadurch können sie Unruhestifter aussieben. Zweitens

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