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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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atmeten die sommerliche Hitze aus wie ein Sportler, der nach dem Wettlauf keucht.
    Sie aßen in einem Café, das mit hellroten und weißen Fliesen und glänzendem Chrom eingerichtet war. Es war recht voll und laut, als wollten sich die Leute noch einmal die Bäuche vollschlagen und es sich gutgehen lassen, ehe die Rationierung in Kraft trat. Casimir und Julien waren bester Laune und schwatzten und lachten, doch hin und wieder bemerkte Sula, dass Casimir sie nachdenklich betrachtete, als freute er sich über ihre Aufmachung.
    Er hatte sie in etwas verwandelt, das er bewunderte.
    Danach suchten sie eine Bar auf, die ähnlich überfüllt war. Eine Band spielte, die Gäste tanzten. Casimir war überschwänglich, lachte, sprang und drehte sich begeistert. Vorher hatte er seine Macht unter Beweis gestellt, jetzt war es, als wollte er ganz Zanshaa an seiner Freude teilhaben lassen.
    Am ersten Abend glaubte er, ich sei ihm sicher. Das hat sich jetzt geändert, dachte Sula.
    Weit nach Mitternacht verließen sie die Bar. Draußen, in der nur von Sternen erhellten Dunkelheit, rührten sich zwei seltsame Ungetüme. Leder knarrte, und Sula stieg ein eigenartiger ländlicher Geruch in die Nase.
    Casimir lachte. »Ja, steigt ein.«
    Er sprang in eine Art Kiste, die irgendwie über der Straße zu schweben schien. Es knarrte, irgendwo scharrte etwas, der ländliche Geruch wurde stärker. Vor ihr erschien seine bleiche Hand in der Dunkelheit.
    »Steig ein«, sagte er.
    Sie nahm die Hand und ließ sich hochziehen. Eine Stufe, und sie saß in der Kiste neben ihm auf einer Bank.
    »Ist das eine Pai-car-Kutsche?«, fragte Sula erstaunt.
    »Genau.« Casimir lachte laut. »Wir haben sie gemietet.« Er klopfte an den mit Leder verkleideten Rand des Kutschbocks. »Los!«
    Der Kutscher schnaubte, ließ die Zügel knallen, und die Kutsche setzte sich in Bewegung. Sie wurde von einem Pai-car gezogen, einem großen flugunfähigen Vogel, der ein fleischfressender, aber nicht intelligenter Verwandter des lai-ownischen Kutschers war. Das Fahrzeug bestand aus zwei großen, silbrig schimmernden Rädern und einem Rumpf, der einem Boot nachempfunden war. Auf beiden Seiten waren schwache, batteriegetriebene Lampen befestigt, die der Kutscher jetzt einschaltete.
    Das Fahrzeug fuhr schwankend vom Kleinen Berg hinunter in die ebene Stadt. Links und rechts erhoben sich dunkle Gebäude, zwischen denen sie entlangfuhren, als wären sie in einer Schlucht. Der schnaufende Atem und die patschenden Füße des Pai-car hallten zwischen den Mauern. Anscheinend war außer ihnen niemand unterwegs, niemand außer der Limousine mit den Torminel-Leibwächtern, die ihnen in einiger Entfernung folgte.
    »Ist das überhaupt legal?«, fragte Sula.
    Im Sternenlicht schimmerten Casimirs weiße Zähne. »Natürlich nicht. Die Kutschen dürfen nur innerhalb der Parks fahren.«
    »Hast du keine Angst, von der Polizei erwischt zu werden?«
    Das Grinsen wurde breiter. »Die hat mit Millionen Anträgen für die Lebensmittelkarten zu tun. Einen Monat lang gehören die Straßen uns.«
    Irgendwo gackerte Veronika, und links neben ihnen tauchte eine zweite Pai-car-Kutsche auf. Julien beugte sich herüber und winkte wie betrunken mit einer Hand. »Der Hunderter hier sagt, dass ich als Erster in der Medizinstraße bin!«
    Sula spürte, wie Casimir sich verkrampfte, als Juliens Kutsche vor ihnen verschwand. »Schneller!«, rief er ihrem Kutscher zu. Der Lai-own fauchte und ließ die Peitsche knallen. Die Kutsche knarrte und schwankte, als sie beschleunigte.
    Vor ihnen neckte sie Veronikas Lachen. Casimir knurrte und beugte sich vor. »Schneller!«, rief er. Sulas Nerven kribbelten, es wurde gefährlich.
    Hoch oben in einigen Bürogebäuden brannte noch Licht, dort war vermutlich das Reinigungspersonal an der Arbeit. Unter einer der seltenen eingeschalteten Straßenlaternen stritten sich zwei Torminel, die die Uniformen der zivilen Dienste trugen. Als die Kutschen vorbeirasten, verstummten sie und starrten mit großen Augen.
    Vor ihnen tauchten die Positionslampen von Juliens Kutsche auf. »Schneller!«, rief Casimir. Lachend drehte er sich zu Sula um, die nun ebenfalls lächelte. Das ist verrückt, dachte sie. Absolut verrückt.
    Vor ihnen trieb Julien seinen eigenen Kutscher an. Die Räder schlugen Funken, als sie um eine Kurve fuhren, und Sula wurde gegen Casimir geworfen. Er nahm sie schützend in den Arm.
    »Schneller!«
    Veronikas Lachen schien jetzt etwas näher. Casimir spähte links

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