Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
von Regal zu Regal und zog Kleidung heraus, die Sula und Veronika anprobieren sollten. Kritisch hielt er die Stücke ins Licht und strich mit den Händen über den glänzenden, teuren Stoff. Veronika bekam helle, schimmernde Kleider, während er für Sula etwas dunklere Farbtöne aussuchte, die durch Akzente in Form von Halstüchern, Aufschlägen oder Kragen ergänzt wurden.
    Er kleidet mich als geheimnisvolle Frau, dachte Sula.
    Offenbar hatte er ein gutes Gespür.
    Sula betrachtete sich im körpergroßen Vid-Display und fand, dass er einen recht passablen Geschmack hatte. Allerdings war sie nicht ganz sicher, denn ihr eigenes Stilempfinden war eher unterentwickelt.
    Es gefiel ihr, als Model aufzutreten und ein teures Kleid nach dem anderen anzuprobieren. Casimir gab intelligente Kommentare zu den Stücken ab, rückte sie hier und dort etwas zurecht und teilte sie in drei Stapel auf: ja, vielleicht, auf keinen Fall. Chesko steuerte hin und wieder mit der an ein Glockenspiel erinnernden Stimme eine höfliche Bemerkung bei. Die Angestellten eilten mit großen Haufen von Kleidern auf den Armen hin und her.
    Bei Lamey war das anders, dachte Sula. Wenn er mit Gredel ein Geschäft aufgesucht hatte, waren die Verkäufer stets mit den teuersten und auffälligsten Sachen herbeigeeilt, und er hatte sie mit einer lässigen Handbewegung einfach gekauft.
    Casimir wollte in diesem Moment niemanden beeindrucken, oder jedenfalls nicht auf die gleiche Weise wie Lamey. Er stellte seinen Geschmack unter Beweis, nicht seine Macht und sein Geld.
    »Du könntest glatt den Laden übernehmen«, sagte sie.
    »Vielleicht. Aber ich habe anscheinend die falsche Ausbildung genossen.«
    »Deine Mama hat dir nicht genug Puppen zum Spielen gegeben«, spottete Julien. Er saß in einer Ecke auf einem Stuhl, wo er niemandem im Weg war, lächelte nachsichtig und trank hin und wieder aus einem großen Cognacschwenker.
    »Ich habe Hunger«, verkündete er nach anderthalb Stunden.
    Casimir war nicht begeistert, zuckte aber mit den Achseln und ging noch einmal die Kleiderstapel durch, um sich endgültig zu entscheiden. Julien stand auf, stellte das Glas ab und winkte einen Verkäufer zu sich.
    »Der Stapel da«, sagte er. »Rechnen Sie das mal zusammen.«
    Veronika stieß einen Freudenschrei aus und umarmte ihn.
    »Das hier nehmen wir auch.« Casimir legte eine Weste auf den »Ja«-Stapel. Dann nahm er eine bestickte Jacke von einem zweiten Stapel und zeigte sie Sula. »Was hältst du davon? Soll ich sie dazulegen?«
    Sula betrachtete die Jacke. »Ich glaube, du solltest aus dem Stapel das Stück aussuchen, das dir am besten gefällt.«
    Auf einmal blitzte es in seinen dunklen Augen, und seine Stimme war voller Zorn. »Willst du meine Geschenke nicht?«
    Sula bemerkte, dass Veronika sie anstarrte, als hätte sie den Verstand verloren. »Ich nehme ein Geschenk von dir an«, erklärte sie. »Du kennst mich nicht gut genug, um mir einen ganzen Kleiderschrank zu füllen.«
    Er fühlte sich abgewiesen und kochte innerlich, aber dann beschloss er, es mit Humor zu nehmen, und lächelte verkrampft. »Na gut«, sagte er und suchte einen schwarzen Samtanzug mit Seidenborten und silbernen Tressen auf den Aufschlägen und an den Rändern der weiten Hose heraus.
    »Den hier?«
    »Der ist schön, vielen Dank.« Sula bemerkte, dass es nicht das teuerste Stück im Stapel war, und das gefiel ihr. Wenn er ihr keinen teuren Plunder kaufte, hielt er wahrscheinlich wirklich etwas von ihr.
    »Wirst du ihn heute Abend anziehen?« Er zögerte und wandte sich an Chesko. »Er muss doch nicht geändert werden, oder?«
    »Nein, mein Herr.« Das bleiche, ausdruckslose Daimong-Gesicht mit den ewig aufgerissenen Augen gab nicht zu erkennen, dass die Inhaberin soeben um Verkäufe im Wert von einigen hundert Zenith geprellt worden war.
    »Gern«, willigte Sula ein. Sie ging in die Umkleidekabine, zog sich um und betrachtete sich in dem altmodischen Spiegel. Der Anzug war vermutlich tatsächlich das schönste Stück im Stapel gewesen.
    Sie ließ ihre alte Kleidung einpacken. Julien betrachtete sie bewundernd, Casimir schien etwas kritischer und machte mit einem Finger eine kreiselnde Bewegung.
    »Dreh dich um«, sagte er.
    Sie machte eine Pirouette, und er nickte zufrieden. »Das haut hin«, sagte er. Seine tiefe Stimme klang erfreut.
    »Können wir jetzt was essen?«, drängte Julien.
    Draußen glühte der weiße Marmor des Sitzes der Ewigkeit in der hellgrünen Dämmerung. Die Straßen

Weitere Kostenlose Bücher