Dreamboys 01 - Tigerjunge
wollte ihm seinen Saft absaugen und dabei meinen Finger in seinen engen Kanal stecken, der zwischen diesen festen, knackigen Pobacken verborgen war.
Ich keuchte. Mein verschwitzter Körper spannte sich hart an. Gewaltig löste sich der Orgasmus und schleuderte meinen Samen hoch in die heiße Luft. Er klatschte auf meine feuchte Haut wie Feuerregen.
Ein paar Minuten lang lag ich still auf dem Rücken. Langsam flaute meine übergroße Erregung ab. Ich war wütend auf mich selbst. Da war mir etwas ganz Außergewöhnliches begegnet, ein wunderschöner junger Mann, ein Wesen, das keine Scham kannte, das offenbar wild und ursprünglich war und dabei vielleicht unschuldig wie ein neugeborenes Lamm. Und mir war nichts anderes eingefallen, als tierisch geil zu sein!
Es musste daran liegen, dass ich im Forschungscamp keinerlei Abwechslung hatte. Ich lebte nur für meine Arbeit. Die kurzen Aufenthalte in Baripada brachten auch nicht viel, denn die käuflichen Männer wollte ich nicht, und andere kennenzulernen, dazu fehlte mir die Zeit.
Alain, mein Kollege aus Paris, stellte derzeit meine einzige Gesellschaft dar. Er sah sehr gut aus, war einunddreißig, also fünf Jahre älter als ich, groß und schlank und dabei gut durchtrainiert. Sein leicht gelocktes Haar schimmerte haselnussbraun, und seine schönen Augen leuchteten grün und zeigten kleine, braune Punkte in der Iris. Wir hatten nie miteinander über Liebe oder Sex gesprochen, und er hatte auch nie erzählt, dass er irgendwo auf der Welt eine Freundin hätte.
Eigentlich wusste ich gar nichts Persönliches von ihm. Wir arbeiteten zusammen an dem Tigerprojekt, und unsere Gespräche drehten sich meistens darum, oder um Alltäglichkeiten. Falls wir überhaupt sprachen. Häufig saßen wir auf unseren selbst gebastelten Hochsitzen in den Bäumen, stumm, und warteten auf die Tiger. Oder jeder hockte in seinem eigenen Zelt und arbeitete seine Notizen und Fotos auf. Daraus sollten einmal meine Doktorarbeit und Alains Habilitation werden.
Strom gab es nicht in unserem Camp, deshalb hatten wir – als Bodenstation sozusagen – in Baripada eine kleine Wohnung gemietet. Dort konnten wir unsere Laptop-Akkus aufladen, richtig duschen und auch mal in einem normalen Bett schlafen. Einer von uns blieb jedoch immer im Camp, falls sich etwas Besonderes ereignen sollte. Ich hatte also noch nie mit Alain zusammen in einem Zelt oder in einem Zimmer übernachtet.
Dass der fremde, splitternackte junge Mann aufgetaucht war, riss mich vollkommen aus meiner Routine. Nicht nur seine Jugend und Schönheit faszinierten mich. Vor allem waren es seine wilde Unschuld, seine offensichtliche Unberührtheit und Naivität.
Vor einem halben Jahr hatte ich mit Alain zusammen unsere kleine Forschungsstation hier im Tigerschutzgebiet Simlipal im ostindischen Bundesland Orissa eingerichtet, oder Odisha, wie es neuerdings heißt. Seitdem hatten wir praktisch immer in Simlipal gewohnt. Aber noch nie hatte einer von uns beiden diesen Fremden gesehen. Woher er wohl stammen mochte? Aus Baripada? Unwahrscheinlich! Kein junger Mann seines Alters läuft in den Städten und Dörfern Indiens nackt herum. Sollte es einen unbekannten, archaischen Volksstamm mitten in den Wäldern von Orissa geben? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der nicht schon entdeckt worden wäre.
Seufzend drehte ich mich auf die Seite. Ich sah das Mondlicht durch die Lüftungsöffnungen des Zeltes fallen. Sollte ich Alain von dem Jungen erzählen? Ich würde wohl, auch, wenn ich dann Einiges von mir preisgeben müsste. Das Verschweigen eines so außergewöhnlichen Ereignisses hätte Alain zu recht als Vertrauensbruch empfinden können, wenn er es dann doch irgendwann erfahren hätte. Ich schloss die Augen. Immer wieder sah ich den jungen Schönen im Geiste vor mir. Irgendwann döste ich endlich ein.
Dschungelfrühstück
I ch erwachte am Vormittag von Kaffeeduft. Benommen fuhr ich hoch, griff rasch nach meinen Safarishorts und streifte sie über. Alain hatte die Eingangsplane meines Zeltes nach oben gerollt und draußen den Campingkocher angeworfen. Er goss gerade heißes Wasser auf das Kaffeepulver. Als er meine Bewegung wahrnahm, blickte er auf.
»Guten Morgen, Niklas!«, grüßte er mich mit einem Lächeln. »Das war eine heiße Nacht, was?«
»Extrem heiß!«, gab ich zurück. »Wie war’s in Baripada?«
Er zuckte mit den Schultern. »Wie immer. Laut, staubig, langweilig. Ich bin froh, wieder hier draußen zu sein.«
Ich nickte.
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