Drecksau
hinein in ihr schwarzes Herz. Als er sich umschaute, konnte er hinter sich einen Sonnenstrahl schräg über den Garagenvorplatz fallen sehen. Gelegentlich kam ein Auto, oder auch das ein oder andere Straßenmädchen, das in kurzem Rock und hochhackigen Schuhen aufreizend vorbeiwackelte.
Drinnen, am finsteren Ende der Garage, hörte Bruce das leise Stöhnen. Er sagte mir, es sei der schlimmste Laut gewesen, den er je im Leben gehört hat. Das Stöhnen war kaum noch menschlich. Irgend etwas war im Büro im hinteren Teil der Garage. Er bewegte sich darauf zu.
Bruce öffnete die Tür und schaltete das Licht an.
Da war er. Costas. Oder das, was von ihm übrig war.
Er war systematisch gefoltert worden. Er lag quer über dem Tisch, flach auf dem Bauch. Sein Kinn liegt auf dem Tisch, der Kopf ist zurückgebeugt und weist mit dem Gesicht zu Bruce. Sein Kiefer ist gebrochen, und man hat ihm die Zähne gezogen. Sie liegen neben seinen amputierten Fingern. Seine Augen mußten alles mit ansehen. Die Augenlider sind weggeschnitten, und die Augäpfel wurden sorgfaltig aus dem Kopf gelöst, ohne die Sehnerven zu durchtrennen. Die waren irgendwie langgezogen, wie bei einer Zeichentrickfigur, und die Augen liegen da, jedes auf einem Stoß Bücher, jedes auf einige der Finger und Zähne und Augenlider und Ohren gerichtet, die ebenfalls mit chirurgischen Scheren abgetrennt wurden. Die Scheren liegen neben der Zange und der Nagelpistole, die Costas mit Händen und Kleidung an der Bank festgenagelt hat. Die Genitalien wurden nicht abgetrennt, möglicherweise, um zu vermeiden, daß er verblutet. Die Zunge ist herausgeschnitten.
Sie wollten ihn am Leben lassen, als Botschaft für seine Spießgesellen.
Bruce stand dort, sah ihm ins Gesicht, und dachte, wie konnte irgend jemand das einem menschlichen Wesen antun. Aber alles, was er zu Costas sagte, war, Du hast dir die falschen Freunde ausgesucht, Bruder.
Er steckt dem Mann die Waffe in den Mund und feuert. Er kann nicht hinsehen, aber das Stöhnen hat aufgehört. Bruce bebt am ganzen Körper und tastet sich aus dem Büro und durch den Vorraum. Die Tür klemmt, und er muß sich mit Gewalt durchquetschen, um in den Sonnenschein von Sydney hinauszugelangen. Er gerät in Panik, zittert vor Angst. Er versucht mich anzurufen, aber ich bin bei meiner Mum. Wäre ich nur für ihn daheim gewesen.
Bruce geht ein Stück, dann begegnet er einer Prostituierten, einer Halb-Aborigine namens Madeline. Er nimmt sie mit in ein Hotel und zahlt ihr fünfhundert Dollar, nur um mit ihr zu reden.
Nur um zu reden. Sie sitzt argwöhnisch da, während er in gemessenem Ton spricht, ihr von Costas erzählt und von dem Krieg, den er mit den anderen fuhrt, und den Konsequenzen für ihn.
Ich hätte dort sein sollen, nicht diese Hure.
Ich glaube, für Bruce wurde dieses Bild von Costas ein Symbol für die extremen Möglichkeiten des Bösen. Darum ist Bruce, wie er ist.
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Würmer und Beförderungen
Ich fahre raus zu einem Termin bei Rossi, aber in Gedanken bin ich bei Carole. Ich hab ihr nen Haufen Scheiße erzählt, als ich damals mit Madeline was laufen hatte, dieser Abo-Mischlingsbraut, die ich da drüben immer bumste. Ich hab mir eine wilde Story ausgedacht, ich würde drüben in King's Cross verdeckt ermitteln, um einen Gauner namens Costas dingfest
Abo-Mischlingskuh, die Druck auf mich machte, Carole zu verlassen. Sie war verdammt dickköpfig und viel schwerer zu manipulieren als Carole.
Carole glaubte mir immer jedes einzelne Wort. Sie lebte mit dem Kind glücklich in ihrer eigenen Welt. War immer ein häuslicher Typ, die gute alte Carole. Richtig versautes Stück im Bett, wohlgemerkt. Fick sie anständig durch und gib ihr genug Geld, dann akzeptiert sie alles. War dieses ganze Lesben-Politgeschwätz,
von dem sie sich hat bekloppt machen lassen, als ich ihr eine gescheuert hab, nachdem sie den Bogen überspannt hatte, und sie ausflippte und in dieses Frauenhaus gerannt ist. Ich hab mich dafür entschuldigt, aber sie hat überreagiert. Na, die kommt bald wieder zur Vernunft, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ich bin so in Gedanken, daß ich die Abzweigung zu Rossi verpasse. Ich halte an einem Zeitschriftenstand und kaufe mir den Playboy, Penthouse und Mayfair, ehe ich zu seiner Praxis fahre.
Dr. Rossi, die Fotze, ist sehr von sich eingenommen. Schwarze Ithakersau. Zieht sich gut an, unser Rossi. Schicker Anzug, schicke Krawatte, schicke Schuhe. Ich wette, er sahnt ganz schön ab bei
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