Drecksau
ein saures Gesicht macht.
– Ich meine ... denkt an den Bergarbeiterstreik. Da war's
Ich weiß nicht, wer diesem Arschficker erlaubt hat, sein dreckiges Maul aufzureißen. Die Fotze sollte lieber weiter an die Schwänze von knackigen Jungs denken, oder was sonst an perverser Scheiße in seinem Kopf vorgeht, und die Politik den Experten überlassen.
– Nein, wir haben Gesetz und Ordnung aufrechterhalten, kreischt Drummond schrill. Fulton nickt zustimmend.
– Wenn Gewerkschaften nie das Gesetz gebrochen hätten, hätten wir schon mal erstens überhaupt keine Demokratie sage ich, während ich mich frage, warum ich scheißnochmal mit dem Gewichse anfange.
– Aber das ist Geschichte. Heute ist es anders, sagt Drummond. – Ja, du hast recht, Amanda, korrigiere ich mich. – Aber es gibt heute Leute in den Gewerkschaften, die scheißen auf die Demokratie. Maggie hat kurzen Prozeß mit denen gemacht, aber sie sind noch immer da und lauern nur darauf, daß dieser Spastiker Tony Blair Zeichen von Schwäche zeigt und sie wieder ranläßt. Darum sind die Dinge unter der letzten Labourregierung so chaotisch gelaufen. Diese Drecksäcke schwangen das Zepter. Scargill und Konsorten. Darum mußten wir sie uns zur Brust nehmen.
– Dieser Scargill war ein Unruhestifter, schnaubt Inglis, – aber Tony Blair, das muß man ihm lassen, der hat jetzt mit diesem Sozialismus- und Gewerkschaftsquatsch bei Labour aufgeräumt.
Wie üblich sagt Lennox keinen Ton. Ist wohl auch besser, schätze ich. – Richtig so, ohne Wenn und Aber. Na, wie auch immer, sage ich, – genug von langweiliger Politik! Es ist Weihnachten! Wie geht's denn mit der Weihnachtsfeier voran? Du warst dabei, sie zu organisieren, Amanda.
Mit großer Selbstbeherrschung halte ich mich davon ab, zu sagen: Das ist auch alles, wozu du zu gebrauchen bist.
– Ja, also, wir haben im Burning Ruby Tandoori-Haus in der Cockburn Street für das Abendessen reserviert, sagt sie angewidert. Sie und Fulton wollten ins Pierre Victoire gehen, aber da spielten die Jungs nicht mit. Ich hatte keine Lust, mich von kranken Froschfresserschwuchteln anlispeln zu lassen, während ich zu essen versuche. Ich muß aber sagen, es wundert mich, daß Inglis auch nicht dafür gewesen war.
– Da ist allerdings ein Problem, Bruce, sagt Ray.
– Aye?
– Tja, Ralphy Considine war mit im Team, und ich schätze, damit zählt er als einer von uns. Wir müssen uns noch entscheiden, ob er zum Curryessen eingeladen werden soll oder nicht.
Niemals ist der Uniformspasti einer von uns, aber andererseits weiß ich, daß Drummond dagegen ist, Considine zur Weihnachtsfeier einzuladen.
– Natürlich müssen wir Ralphy Considine auch einladen, sage ich zu ihnen. – Ich hab das langsam dicke, diese Unterscheidung zwischen uniformierten und Zivilbeamten. Wir sind alle im selben Team und sollten von denselben Vergünstigungen profitieren.
Ich muß an diese verblödeten Labskausfresser denken, die mich in Amsterdam zusammengeschlagen haben. Einer von denen hatte dieses T-Shirt an. Ein rotes. »Commemorating Shankly«, glaube ich.
– Sehr lobenswerte Einstellung, Bruce, sagt Drummond, – und ich glaube, jeder hier am Tisch würde das unterschreiben. Aber es sind auch andere Gesichtspunkte zu berücksichtigen.
Ich hebe zurückhaltend die Augenbrauen und lasse Drummond darüber dozieren, daß wir, wie immer wir persönlich dazu stehen, berücksichtigen müssen, daß die Polizei eine hierarchische Organisation ist, und wenn wir so eklatant gegen jede Kultur der Organisation verstoßen, nur Opposition, Spaltung und Ernüchterung provozieren, und das in diesen sensiblen Zeiten einer kurz bevorstehenden Neuorganisation.
– Das ist ein interessanter Gesichtspunkt, Amanda. Ich glaube, ich muß mich, wenn auch zögernd, deiner Sicht der Dinge anschließen. Vielleicht wirkt es tatsächlich etwas selbstverliebt, wenn wir ausgerechnet zu einer Zeit, in der die Organisation Kontinuität in den Verfahrensweisen braucht, mit unserer persönlichen Liberalität hausieren gehen.
Einige am Tisch nicken, alle außer Inglis, der nicht glücklich aussieht. Er zählt nicht. Schwule haben in dieser Abteilung keine Stimme. Also bekommt Drummond ihren Willen, und wir beschließen, es sei zweckdienlich, keinen uniformierten Spastiker zu unserer Weihnachtsfeier einzuladen.
Sieg!
Natürlich, hätte ich gesagt, niemals wird mir ein Uniformspastiker zu ner Zivilbeamten-Feier eingeladen, dann wäre Drummond die erste gewesen,
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