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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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verschimmelt immer noch in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung. Er ist daran gewöhnt, vom Gefängnispersonal zusammengeschlagen zu werden, aber ich hoffte, daß ihm dieses eine Mal als etwas Besonderes in Erinnerung bleiben würde. Wahrscheinlich eher nicht.

    Ich schalte um. Holiday. Judith Chalmers auf Entdeckungsreise am Großen Barrier-Riff...

    Ich mache den Fernseher aus.
    Ich hatte Carole, aber ich hab jede andere Frau gefickt, die ich in die Finger kriegte. Es kam nicht darauf an, wer oder was sie waren: Prostituierte, Verwandte, Nachtschwärmerinnen, die es darauf anlegten, Arbeitskolleginnen. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich ziemlich viele von ihnen gut leiden, auch wenn es immer einfacher war, das nicht zuzugeben. Ich machte es andauernd, bei jeder Gelegenheit.
    Carole machte es nur einmal.
    Carole hat sich an uns gerächt, indem sie mit dem Nigger bumste. Sie behauptete, daß sie ihn liebte. Das war alles, was ich über ihn wußte: daß er schwarz war und daß sie gesagt hatte, sie liebte ihn. Wir konnten nicht anders, als die Fotze kaltzumachen. Das war, als wir mit ihr zusammen waren und ihre Sachen anhatten. In diesem Club, in ihren Kleidern, mit den Schuhen in Übergröße, die wir in diesem Laden in Newcastle bestellt hatten. Diese Schläger hatten die Fotze überfallen und zusammengetreten, bis er bewußtlos war. Wir mußten ihm nur noch den Rest geben, wir wußten nicht, ob es wirklich der Kerl war, mit dem Carole geschlafen hatte. Wir erledigten ihn mit dem Klauenhammer, den wir zu unserem Schutz auf der Straße dabeihatten. Wir hatten ihn in Chelmsford gekauft, auf dem Rückweg von Tony und Diana. Drummond konnte ganz Schottland danach absuchen. Wir brauchten ihn; es gab Leute, die uns zu belästigen versuchten. Wir brauchten ihn, Carole und ich.
    Aye, wir waren im Jammy Joe's und wir sahen Efan Wurie, wie er tanzte und trank. Wir versuchten, mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber er zeigte uns die kalte Schulter. Wir dachten, er sei derselbe Kerl, mit dem Carole geschlafen hatte. Wir wollten nur mit ihm reden, herausfinden, ob er sie kennt. Aber er zeigte uns die kalte Schulter. Wies Carole und mich zurück. Er hat sie nie geliebt, er hat sie nur benutzt. Es ging ums Prinzip. Scheiß drauf, einer so gut wie der andere. Wir wollten verletzen.
    Dieses Mädchen, Estelle Davidson, hat uns den ganzen Abend angestarrt, sie hatte uns auf dem Damenklo gesehen. Sie wies Gorman und Setterington und die anderen anwesenden Schläger auf uns hin. Da mußten wir dann gehen.
    Wir mußten gehen und draußen auf sie warten. Das mußten wir, um es ihnen heimzuzahlen.
    Aber sie kauften sich den Nigger. Sie erwischten ihn zuerst. Ich gab ihm den Rest, aber sie erwischten ihn zuerst. Ich weiß nicht, warum, ist mir auch egal, wahrscheinlich nur, weil er geboren war, vielleicht hat er auch ihre Ischen angequatscht. Das interessiert mich nicht. Ich interessiere mich nur für mich selbst. Und selbst das ist eine Lüge.

    Ich interessiere mich nur für mich, und dafür, warum andere mich nicht interessieren.
    Sie glaubt, sie könnte tun, was ihr gerade paßt, na, das wüßte ich aber, und sie hetzt mit ihren dummen kleinen Lügen die Kleine gegen uns auf, die räudige Nutte, und alles ist schiefgelaufen, und der muß man mal zeigen, wo der Hammer hängt, muß sie dafür bezahlen lassen, denn so geht's ja nicht.
    Als wir sie bei ihrer Mutter anrufen, können wir nur sagen, daß wir die Kleine noch mal sehen wollen, daß wir reden wollen. Die Scheidung regeln.
    Ihre Stimme ist nicht die Stimme der Carole, die wir kennen. Es ist jetzt kein Raum mehr für die Worte, auf die sie so lange gewartet hat, die Worte, die auszusprechen wir nicht fähig waren, die vielleicht etwas geändert hätten. Mit der Abwesenheit der Worte wurde sie zu einem Stück Fleisch, einem Auffangbehälter für mein Sperma. Etwas, das man flckte, auf das man abspritzte. Das man zu Dingen brachte, die sie von sich aus nie getan hätte. In den Sexclubs, die wir besuchten. Gebrochen durch den unbedingten Willen meines ... Begehrens? Es ist nicht ihre Stimme. Ich mag diese Frau beinahe. Sie klingt wie Carole, bevor Genug.
    Jetzt, wo wir ihr gesagt haben, sie soll kommen, können wir nur dasitzen und warten. Und uns bereit machen. Uns bereit machen, es der Kuh zu zeigen.
    Ein für allemal.

    Das T-Shirt, das wir tragen, habe ich selbst gemacht. Darauf steht in großen, schwarzen Lettern »DU BIST SCHULD«. Die Schlinge liegt eng um unseren Hals. Wir

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