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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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meinen Körper. Zeit, in Aktion zu treten.
    Ich klopfe kräftig an die Tür. Einmal, zweimal, dreimal. Ich höre eine meckernde Stimme: – Schon gut, schon gut! Ich komm ja.
    Ocky, alias Brian Ockenden, alias Dumme-kleine-Fotze-mit-zu-dicker-Fresse, öffnet in T-Shirt und Boxershorts die Tür. Vor Schreck reißt er Mund und Augen auf.
    – Mister Ockenden. Hallo, grinse ich und dränge mich an ihm vorbei in den Flur.
    – Sie können hier nich einfach reinkommen ...
    – HALT DIE BLÖDE FRESSE! brüllt ihm Ray ins Gesicht, und er fährt zurück. Lennox bläst sich zu voller Größe auf und überragt drohend Ocky, der sich ganz verschüchtert duckt. – Du machst nur das Maul auf, wenn du gefragt wirst, oder ich kassier dich auf der Stelle ein! Kapiert?!
    Diese jämmerliche kleine Fotze guckt ihn an und versucht sein letztes bißchen Widerstandsgeist aufzubieten.
    – OB DU DAS KAPIERT HAST FRAG ICH! brüllt Ray, und Ocky duckt sich noch etwas mehr.
    – Ja ... immer mit der Ruhe, Mann, ich hab nix gemacht winselt er.
    – Du steckst in ernsthaften Schwierigkeiten, Freundchen, sagt Ray, während er die Tür schließt und angewidert den Kopf schüttelt.
    – Immer mit der Ruhe, Ray, sage ich und lege schützend einen Arm um Ockys Schultern. – Warte mal nen Moment. Wo ist das Schlafzimmer? flüstere ich.
    – Es ist... er guckt zur Seite, – aber da is wer drin ...
    – Schon in Ordnung, sage ich mit kumpelhaftem Grinsen. Ich mache die Schlafzimmertür auf, und da sitzt die Kleine im T-Shirt auf dem Bett. Ich gehe rein und schließe die Tür hinter mir.
    – Was soll das? fragt sie. – Wer sind Sie?
    – Polizei, sage ich und zaubere meinen Ausweis hervor. – Versuch nicht, diesen Raum zu verlassen. Hast du verstanden? Wie ist dein Name?
    – Ich muß Ihnen überhaupt nichts sagen ...
    Sie ist ein ganz junges Ding. Hat noch diese reizenden Sommersprossen. – Mach's dir nicht selber schwer, Herzchen, rate ich ihr und frage dann mit Nachdruck: – Wie alt bist du?
    – Sechzehn, lügt sie.
    – Ausweis dabei? Mein Blick wandert zu einer Umhängetasche auf dem Nachttisch.
    Sie verliert die Nerven. Ihre Augen sehen aus wie die Satellitenschüsseln draußen an Tom Stronachs Haus.
    – Fünfzehn ... aber im September werd ich sechzehn, sagt sie hastig. Zu hastig. Ein zu schnelles Geständnis. Ich frage mich, warum sie nicht will, daß ich in die Tasche sehe.
    – Dein Freund hat gegen das Gesetz verstoßen, wenn er Geschlechtsverkehr mit dir gehabt hat. Hat er das? frage ich und trete näher, um einen kurzen Blick auf ihre Titten unter dem Hemd zu werfen. Nicht groß, aber dafür fest und stramm. Jo ho ho, das wird ein Weihnachtsfest.
    Sie rückt etwas zurück ans Kopfteil des Betts und zieht sich die Decke vor die Brust. Allerdings wird sie ziemlich blaß um die Nase, als ich nach der Tasche greife und ihren Inhalt aufs Bett kippe. Dabei kommt ein kleiner Plastikbeutel zum Vorschein, der ganz offensichtlich Ecstasy-Pillen enthält.
    – Ich ... ich hab nicht..., stammelt sie. Jetzt ist sie sprachlos. – D.S. Lennox! rufe ich, und Ray kommt hinzu. Ich zeige ihm den Beutel mit den Pillen. – Scheinen mir MDMA – Tabletten zu sein. Halten Sie bitte fest, daß sie bei diesem Mädchen hier gefunden wurden. Mindestens sechshundert Milligramm. Bitte halten Sie außerdem fest, daß dieses Mädchen minderjährig ist.
    – Personalien feststellen, sagt Ray und geht wieder.
    – Du bleibst hier, sage ich, während ich die Pillen einstecke. – Du bist in ernsthaften Schwierigkeiten. Wie sagtest du, ist dein Name?
    – Stephanie sagt sie eingeschüchtert, zieht ihre Knie an die Brust und stützt ihr Kinn darauf. Ihr Haar fällt ihr in die Augen. Sie streicht es an einer Seite zurück und steckt es hinter ihr Ohr.
    – Stephanie wie?
    – Stephanie Donaldson ...
    – Na gut, Stephanie Donaldson, du kannst jetzt mal darüber nachdenken, wie dumm du gewesen bist. Du mußt schon ein bißchen kooperativer sein.
    Und zwar ausgesprochen scheißkooperativ. Stephanie Donaldson. Hmmm.
    Sie sitzt wie erstarrt auf dem Bett, und ich gehe rüber, um nachzusehen, wie es bei Ray läuft. Er bearbeitet Ocky im Wohnzimmer.
    – Die Richter verstehen bei Kinderfickern überhaupt keinen Spaß, sagt Ray gerade zu ihm.
    – Ich hab gedacht, die is sechzehn. Hattse jedenfalls gesacht, protestiert Ocky und grinst mich an, ein Mal-unter-uns-Jungs-Grinsen.
    Ich erwidere es mit einem Henkersgrinsen. Ich fahre mir mit dem Finger über die Kehle und mache

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