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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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wir losziehen, um Ocky aufzumischen. Auf dem Flur fängt uns Amanda Drummond ab, die mir sagt, sie würde jetzt Sylvia und Estelle befragen und ob ich mitkäme. Ich bin sauer, daß die Kuh die beiden herbestellt hat, ohne mich vorher zu fragen, freue mich aber auf die Aussicht, den beiden Ischen wieder ein Gesicht, einen Arsch und zwei Paar Titten geben zu können. – Klar ... ich wende mich mit hochgezogenen Brauen an Ray, – ... gib uns ne halbe Stunde, Kumpel.
    – Cool mit mir, nickt Ray, – seh dich dann in der Drogenfahndung.
    Ich muß Lennox mal wegen seinem ewigen »Cool«-Scheiß zurechtweisen. Wir leiten hier doch scheißnochmal kein Jugendzentrum.
    Ich gehe ins Verhörzimmer, und Drummond holt die beiden kleinen Nutten rein. Das beweist wieder, daß sie von Polizeiarbeit keinen Schimmer hat. Man läßt sie niemals zusammen, man trennt sie sofort voneinander. Das erste, was einem beigebracht wird. Nicht, daß ich mich beschwere, der Raum ist rappelvoll mit Torten, ist doch einfach wunderbar. Die Bennies hauen jetzt rein, und ich muß auf mein Maul achten. Und auf meinen verfickten Arsch! Mir kommt die Scheiße aus allen Löchern! Reg dich ab, Bruce, reg dich ab. Estelle. Sylvia. Es ist komisch, aber schon ale ich das letztemal mit denen sprach, hatte ich den Eindruck, daß Estelle mich komisch anguckt. Jetzt bin ich mir sicher.
    – Ich bin sicher, ich hab Sie schon mal gesehn, sagt sie. Die ist ne verdammt abgelederte kleine Sau, keine Frage. Aber diese Ponyfransen, die ihr bis in die dick getuschten Wimpern hängen, und dieser scharlachrote Lippenstift... eh du geile Drecksau du ...
    Ich merke, daß ich sie anstarre und Drummond mein lüsterner Blick auffällt, aber von wegen, die Lesbe sieht sie genauso durchdringend an, ist wahrscheinlich selber scharf auf sie.
    – Aye, ich bin sicher, ich hab Sie schon mal gesehen, wiederholt sie.
    – Klar, als Sie neulich von mir vernommen wurden, sage ich abfällig.
    – Nee, vorher, sagt sie.
    – Ich bin sicher, daß ich mich an eine so hübsche, junge Lady wie Sie erinnern würde.
    Ich höre, wie Drummonds Schneidezähne sich schnalzend von ihren Lippen lösen. Erwischt! Sie imitiert Toals Manierismen! Ihr Scheißmentor. Kein Wunder, daß sie so bescheuert ist! Sie legt den Mädchen einige Fotografien vor, darunter auch die von zwei Pimmelfressen namens Setterington und Gorman. – Haben Sie einen dieser Männer im Club gesehen?
    Sie sehen verdattert aus, besonders Sylvia. Die würd ich nich von der Bettkante stoßen. Sieht wie ne Naturblonde aus. Red mit Brucie, Baby.
    – Nee, sagt sie zu schnell. Sogar Drummond fällt das auf.
    – Kennen Sie diese Männer? fragt sie.
    Sie sind zu intelligent, um zu lügen. – Kennen is übertrieben, so vom Sehen, antwortet Estelle.
    – Wer ist das?
    – Keine Ahnung, Typen halt, die in den Clubs rumhängen un so, sagt Estelle. Sie ist viel cleverer als die andere. Ne hartgesottene Hooliganbraut, wenn ich je eine gesehen hab. Die Lippenstiftspuren an der Kippe ...
    – Sie kennen also ihre Namen nicht? bohrt Drummond nach. Bei der werd ich auch noch nachbohren: mit ner erstklassigen schottischen Dauerwurst.
    – Nee.
    – Gibt es sonst noch etwas, was Sie uns über diesen Abend erzählen möchten? fragt die Drummond.
    Estelle blickt erst Sylvia, dann Drummond an. Ich werde hier ignoriert, von Pißflitschen ignoriert, und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich trommle mit den Fingern auf den Tisch, aber ich könnte genausogut unsichtbar sein. Estelle fängt an zu reden: – Da war ne komische Frau im Club. Wahrscheinlich hat's nichts zu bedeuten, aber die sah irgendwie komisch aus. Sie hat ne Zeitlang mit dem farbigen Jungen geredet, aber dann hatter sie sitzenlassen, so als ob sie sich gestritten hätten. Ich erinner mich dran, weil ich sie vorher schon im Waschraum gesehen hab. Da hat sie sich neben mir ihr Make-up aufgefrischt.
    – Was war denn merkwürdig an ihr? fragt Drummond jetzt. Ich kann dieses Leuchtstoffröhrenlicht auf den Tod nicht ab. Dieser ganze Siebziger-Jahre-Scheiß. Können wir kein anständiges Büro kriegen ...
    ... die Met...
    ... Polizei in Sydney ... n anständiges Büro ... Aber das war New South Wales.
    – Weiß nich ...
    Nein, du weißt echt nichts, das ist ja das Scheißproblem, du dämliche, kleine Proletenschlampe, du weißt einen Dreck, absolut gar nichts ...
    – War sie jung, alt, groß, klein, dunkel- oder hellhaarig ...
    – Sie war ganz schön häßlich, sagt Estelle.
    Ich

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