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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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ein röchelndes, gurgelndes Geräusch. – Tut mir leid, Kumpel, aber wie Ray hier schon sagte, das is echt der falsche Moment, sich beim Sex mit Minderjährigen erwischen zu lassen; grad jetzt, wo alle Zeitungen voll von diesem Pädophilenscheiß sind. Da wolln die Richter Blut sehen, wegen dem ganzen Palaver. Kinderficken, Alter, da steht heutzutage Bau drauf. Nur n Jahr oder so, heißt netto: sechs Monate. Für dich doch kein Problem. Ach ja, das ist Muschi aus gutem Haus, also schlag noch n Jahr drauf. Macht also ein ganzes Jahr Bau. Er sieht nicht besonders glücklich aus.
    Ray schaltet sich ein: – Aye, klar doch, zwölf Monate im Bau reißt unser Ocky locker runter, und schließlich steht jeder auf Lo-litasex. So n geiles kleines Gör malt sich das Gesicht an, da weiß jeder gestandene Mann in Saughton, wie sowas abgeht. Ein steifer Schwanz kennt kein Gewissen, grinst Ray, ein kaltes, gespenstisches Grinsen. – Die wollen immer alles wissen über deinen Fick, die andern Jungs im Bau. Wie war sie? Hatte sie große Titten? Trug sie ne Schuluniform? Lennox lacht, ein trockenes Gackern. Er holt sich einen Popel aus der Nase und guckt, ob Koksreste im Schleim hängengeblieben sind. Befriedigt, nichts zu finden, rollt er ihn zwischen Zeigefinger und Daumen, preßt die Feuchtigkeit heraus und flitscht ihn dann auf Ockys Teppich. Er starrt Ocky eine Weile an und schüttelt dann den Kopf. – Sechs Monate für ne schnelle Nummer, darf man gar nicht drüber nachdenken, eh, was? Hoffentlich hat sich's wenigstens gelohnt, Freundchen. Wird für ne ganze Weile deine letzte gewesen sein.
    – Nich unbedingt, schalte ich mich ein. – Weil, aye, klar, jeder steht auf Lolitasex. Das Blöde ist, daß es nen feinen Unterschied zwischen Sex mit Minderjährigen und Kindesmißbrauch gibt. Im Bau kriegste ja jede Menge Anglerlatein zu hörn, nur bloß wenn's um sowas geht, da wern die Fische immer kleiner statt größer, quassele ich in kumpelhaftem Ton, als würde ich ein Betriebsgeheimnis ausplaudern, und führe meine Handflächen zusammen.
    – Die Sache ist die, sagt Ray, – wenn jetzt einer von der Polizei nem Vollzugsbeamten wie etwa Ronnie McArthur, einem überzeugten Freimaurer und treusorgenden Familienvater, erzählt, das Mädchen wär elf gewesen ... oder zehn ... oder sogar acht...
    – Ich weiß, waste sagen willst, Ray: der armen Sau sein Leben wär nich lebenswert. Den würden sie in Saughton zur »Bestie« in den Trakt stecken. Aber ich kenn keinen Polizisten, keinen einzigen Beamten im Polizeidienst, der so tief sinken würde, sage ich zu ihm, mache große Augen, drehe die Handflächen nach oben und sehe mich im Zimmer um.
    – Na ja, für ein höheres Ziel allerdings räumt Ray ein und führt erläuternd fort, – angenommen, so n Kinderflcker hat Zugang zu gewissen Informationen und wäre in der Lage, der Polizei bei einer wichtigen Ermittlung zu helfen, würde sich jedoch weigern ... du und Ronnie McArthur, ihr seid ziemlich dicke, oder?
    – Ja, Logenbrüder, nicke ich und blicke schnell zu Ocky. Die Fotze scheißt sich in die Hose. Ich lasse den Wichser schmoren und scanne die Bude schnell nach Sachen, die es wert wären, sie mitgehen zu lassen. Bei der Fotze allerdings: nix zu holen.
    – Kommt schon, Jungs ..., bettelt er.
    – Verstehste, Ocky, da sitzt so n Typ im Bestien-Trakt. In dem Trakt gibt's jede Menge Bestien, aber es gibt bloß einen im ganzen schottischen StrafVollzugssystem, den sie »Die Bestie« nennen. Kapiert? erklärt Ray.
    Die Fotze sieht völlig fertig aus. Als sähe er sich nen Zusammenschnitt seines Lebens an, in dem sie nur die beschissenen Momente dringelassen haben. Ein bißchen so wie die Tom Stronach Story auf Video – falls jemals irgendwer so blöde sein sollte, den kommerziellen und künstlerischen Selbstmord zu begehen, den die Produktion eines solchen Films bedeuten würde.
    – Das is nu echt keiner, mit dem man gern auf einer Zelle sitzen möchte. Aber Ronnie sähe sich gezwungen, genau dafür zu sorgen, falls es die Runde machen sollte, daß die Kleine da hinten acht Jahre oder sowas in dem Dreh war.
    – Zu deinem eigenen Schutz sozusagen, sagt Ray.
    – N schöner Schutz, sage ich lachend. – Die Bestie ist n Geisteskranker. Der Irre dürfte überhaupt nicht im Gefängnis sitzen. Aber so ist eben das beschissene Vollzugssystem, wa? Ne Weile hatten sie den Kerl in Carstairs untergebracht. Aber da isser ausgebrochen.
    – Das war auch so n einziger Joke, wie? Ray gibt

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