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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Signets darauf, Murphy & Nye ,ließen allerdings keinen Zweifel an ihrer teuren Herkunft.
    »Das alles«, sagte Lantz und kratzte sich die Stirn, »ist so schlimm.«
    »Ja.«
    »Theodor hat uns nicht viel gesagt, aber … es gibt wirklich noch nichts …?«
    »Nein, leider nicht.«
    Lantz’ Miene umwölkte sich. »Und Sie sind …?«
    »Ich bin hier, weil die Rosenfeldts mich um Hilfe gebeten haben.«
    »Ja, das sagte Theodor, aber ich wollte auf etwas anderes hinaus: Sind Sie Polizist?«
    »Nein.«
    »Privatdetektiv?«
    »So in etwa.«
    Lantz musterte ihn irritiert. Weil David aber nichts weiter sagte, ging er den Flur voran ins Haus.
    Von außen mochte die Villa wie ein Überbleibsel der 70er wirken, innen war sie modern und mit fast ebensolcher Strenge wie bei den Rosenfeldts eingerichtet. Im Flur hingen auf der einen Seite Familienbilder in einer Flucht und in regelmäßigen Abständen. Auf der anderen reihten sich Bücherregale aneinander, die Rücken der eindrucksvollen Folianten waren auf den Millimeter genau ausgerichtet.
    Neonlicht aus einem illuminierten Swimmingpool im Garten flutete durch ein Panoramafenster die Küche. In deren Mitte thronte eine mächtige Kochinsel. Die Herdplatten waren frei von Fettspritzern, die Spüle ebenso spiegelblank gewischt.
    An einem Glastisch saß Lantz’ Gattin, schlank, brünett, in ein luftiges Blümchenkleid gehüllt. Ihre Tochter stocherte lustlos in einer Schüssel Müsli herum. Sie trug schwarze Shorts, ein schwarzes, ärmelloses Shirt, schwarze Flipflops. Ihr Haar war brünett und lockig wie das ihrer Mutter.
    David ließ sich dem Mädchen gegenüber nieder. »Du weißt, weshalb ich hier bin?«
    Maria schaute zu ihren Eltern. Weil sie an ihrer Unterlippe nagte, war ihre Antwort kaum zu verstehen.
    »Sprich bitte vernünftig!« Ihr Vater setzte sich an die Stirnseite des Tisches.
    Maria rührte in ihrem Müsli. »Wegen Shirin.«
    »Ihr habt den Dienstagabend gemeinsam verbracht?«
    »Ja.«
    »Bis um 23 Uhr?«
    »So in etwa.«
    »Oder später?«
    »Ja«, gab sie zu, »könnt auch etwas später gewesen sein.« Ihre Augen suchten abermals ihre Eltern. Milchgetränkte Müsliflocken spritzten über den Schüsselrand auf den Glastisch.
    »Sei doch bitte vorsichtig«, tadelte ihr Vater.
    Seine Frau stand auf, holte einen Lappen, wischte die Milchreste weg und räumte schließlich Schale und Löffel wortlos in die Spülmaschine.
    »Wie viel später?«, fragte David.
    Maria kaute auf ihrer Lippe. »Viertel nach oder so.«
    »So etwas sollte natürlich nicht vorkommen.« Ihr Vater lächelte gezwungen. »Aber es kann schon mal passieren, wenn zwei Teenager die Zeit vergessen.«
    David hielt seine Augen auf Maria gerichtet. »Als Shirin nach Hause gegangen ist, da hast du sie zur Tür gebracht, oder?«
    Sie nickte und ließ den Kopf hängen. Das lockige Haar fiel ihr ins Gesicht, doch David entging nicht ihr erneuter Blick zu den Eltern.
    »Ist dir draußen etwas aufgefallen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Und deiner Freundin?«
    Noch ein Kopfschütteln. Noch ein verstohlener Blick zu den Eltern.
    »Auch in den Tagen davor nicht?«
    Sie strich sich die Strähnen aus der Stirn. Sie malträtierte noch immer ihre Lippe, aus der nun Blut quoll. »Nein.«
    »Shirin hat dir gegenüber auch nichts erwähnt?«
    »Nein, hat sie nicht. Glauben Sie, Shirin ist … sie ist …?« Ihre Stimme brach ab. Der Vater legte seine Hand auf ihren Arm.
    Das Mädchen sagte nicht die volle Wahrheit. Irgendetwas verheimlichte sie, etwas worüber sie vor ihren Eltern nicht sprechen wollte. Merkten die beiden es nicht? Wollten sie es nicht merken?
    Aber was sollte er mit dieser Erkenntnis anfangen? Sie würden ihre Tochter niemals unter vier Augen mit ihm reden lassen. Er war ein Fremder und noch nicht einmal Polizist.
    »Überleg bitte noch einmal«, bat er.
    Sie nickte.
    »Möglicherweise ist Shirin in Gefahr.«
    Sie betupfte ihre wunde Lippe, starrte auf das Blut an ihrer Fingerkuppe. Ihre Mutter stand auf, riss ein Stück Küchenpapier von der Rolle und reichte es ihr.
    David schob eine Visitenkarte über den Tisch, auf der nichts weiter als seine Handynummer gedruckt war. »Wenn dir noch etwas einfällt, egal was, es mag dir noch so unwichtig erscheinen, dann ruf mich bitte an.«
    Maria presste das Küchentuch auf ihre Lippe. Ihr Blick verschmolz mit den Ziffern auf der Karte. David erhob sich.
    Lantz brachte ihn zur Tür. »Es tut mir leid, dass sie Ihnen nicht helfen

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