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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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viel von der Geschichte der Wahrheit entsprach.
    Johlend klatschten sie sich ab.
    »Was geht, Alter?«
    »Ey, was geht ab?«
    »Geht noch was?«
    Pedro wischte sich den Schweiß vom rasierten Schädel.
    »Ey, voll heiß heute«, stellte einer der Jungs fest.
    Aki konstatierte: »Richtig schwul heute.«
    »Mann, das heißt schwül«, korrigierte ein anderer.
    Aki lachte. »Alter, hab dich nicht so schwul!«
    Alle brachen in Lachen aus. Das war typisch Aki: In einem Moment aufbrausend wie ein Staubsauger unter Starkstrom, im nächsten Augenblick die größte Stimmungskanone im Block. Außerdem war er schon seit Jahren Pedros bester Kumpel. Und bester Kumpel blieb bester Kumpel – auch wenn er den Ärger anzog wie ein Magnet.
    Aki kicherte. »Guck mal, Pedro, da!«
    »Wo?«
    »Ey, Alter, ist das nicht Samira?«
    Auf der anderen Straßenseite nahm ein Mädchen mit langem schwarzem Haar, kurzem Rock, knackigem Arsch und unverschämt knappem Top auf dem Beifahrersitz eines Audi Platz.
    Ich ficke dich gerne, Penner ,rappte Farid Bang aus den Lautsprechern, weil du ein Armleuchter bist, wie Kerzenständer.
    »Alter, gehn wir rüber.« Aki trabte los.
    Pedro lief in die entgegengesetzte Richtung.
    Verwundert holte sein Kumpel ihn ein. »Ey, was’n los?«
    »Nichts.«
    »Wohin willste?«
    »Siehste doch – weg.«
    Und du bist der Typ, der an Bushaltestellen schläft ,folgte ihnen der Sound, Rucksack und Cappy trägt, ich fick deine Mutter.
    Pedro konnte Farid Bang auf den Tod nicht ab. Genau wie diesen schrägen Typen, der am Steuer des Audi saß – neben Samira.
    »Habt ihr Streit?«, fragte Aki.
    »Nein.«
    »Irgendwas ist doch.«
    »Gar nichts.«
    »Ey, Alter, sie ist deine Freundin«, Aki klatschte die Faust in die Hand, »das geht gar nicht, dass sie mit diesem …«
    »Halt einfach die Fresse!« Pedro stapfte mit schnellen Schritten weiter, als könnte er auf diese Weise die Gedanken an Samira hinter sich lassen, die nicht einmal seine Freundin war, sondern … Was auch immer! Er hatte sie nie danach gefragt.
    »Und was jetzt?«, fragte Aki.
    »Weiß nicht.«
    »Soll’n wir in den Club?«
    »Was weiß ich.«
    »Dann brauch’n wir Kohle.«
    Als wenn Pedro das nicht selber wüsste, denn aus eben diesem Grund hatte er sich nie getraut, Samira zu fragen … Weil er kein Geld hatte, um ihr hübsche Klamotten, geile Schuhe oder ein Handy zu kaufen. Er konnte sie ja nicht einmal in die Clubs einladen – so wie dieser blöde Audi-Penner.
    Aki schlug vor: »Kannst du nicht mal deinen Onkel fragen?«
    »Mein Onkel hat gesagt, ich soll mir mein Geld verdienen.«
    »So wie Bogdan?«
    »So in etwa.«
    »Fuck, Alter!«
    Achselzuckend marschierte Pedro auf die Aral zu, deren Lichter jetzt ein Stück die Straße rauf zu erkennen waren. Bogdan, ein entfernter Cousin, jobbte dort an der Kasse. Manchmal, wenn gerade nicht viel Betrieb herrschte, rückte er Getränke für lau heraus. In Nächten wie dieser besser als nichts.
    »Ey, Bogdan, Alter!«, grüßte Aki den pickeligen Jungen am Tresen und steuerte die Zeitungsregale an. »Was geht?«
    »Klar, Mann«, murmelte Bogdan, der zwei langhaarige Hippies bediente.
    Pedro entnahm den Kühlschränken zwei Red Bull, stellte sie zurück, klaubte stattdessen drei Wodka Lemon hervor, tat noch zwei Tüten Funny Frisch dazu, legte eine zurück, lud sich stattdessen eine Rolle Pringles auf die Arme und schleppte den Kram zur Kasse, vor der jetzt einer dieser gelackten Schnösel aus Mitte stand. Hemd, Röhrenjeans, Stoffschuhe, dazu ein Oberlippenbart. Wie konnte man nur so bescheuert aussehen?
    Aki kam mit dem Playboy angerannt. »Ey, guck dir mal die Titten an!«
    »Mach die Zeitung nicht kaputt!«, warnte Bogdan, während er das Rückgeld abzählte.
    »Mach dir nicht ins Hemd.« Aki kicherte. »Ey, Alter, guck mal!«
    Aber Pedro hatte keinen Bock auf Titten. Selbst wenn es die von Samira gewesen wären.
    Sein Kumpel knuffte ihm in die Seite. »Jetzt guck doch mal!«
    »Fuck, Mann, ich …«
    »Nein, Alter«, Aki dämpfte seine Stimme, »nicht die Titten.«
    Pedro runzelte die Stirn.
    Der Blick seines Kumpels galt der Geldbörse des Schnösels vor ihnen.
    *
    David schlug der Geruch aus Döner-, Pizza- und Burgerbuden entgegen, der sich auf der Schlesischen Straße mit dem Krakeelen Jugendlicher und der Sommerhitze zu jener aufregenden nächtlichen Melange vereinte, die inzwischen unzählige Touristen nach Berlin zog.
    Er schenkte dem Trubel keine Beachtung. Stattdessen presste er

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