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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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als wären die WhatsApp-Nachrichten Beweis genug.
    Toni fragte: »Und wer ist diese Patty?«
    »Offenbar eine Freundin. Wir haben ihre Nummer angerufen, aber sie geht nicht ran. Ich lasse jetzt checken, auf wen das Handy registriert ist.«
    »Diese Patty schreibt, sie wolle in der Wohnung von Marlene Nedel auf sie warten.« Theis warf einen Blick auf die Uhr und ging hinaus zur Straße. »Vielleicht ist sie dort eingeschlafen. Wir sollten auf jeden Fall mal vorbeischauen.«
    Toni stand wie angewurzelt da. Was, wenn Leyla ihrer Freundin von ihm erzählt hatte, von einem Polizisten namens …
    »Toni?« Theis stand bereits vor der Absperrung, bedrängt von der Journalistenmeute.
    »Herr Theis, Herr Theis«, begehrten die Reporter.
    Theis strafte sie mit Missachtung. »Toni, ist dir wieder was eingefallen?«
    »Was?«
    Theis verdrehte die Augen und duckte sich unter der Absperrung hindurch. »Worauf wartest du?«
    Toni setzte sich in Bewegung. Denn es spielte keine Rolle, ob Leyla ihrer Freundin von ihm erzählt hatte. Selbst wenn sie den Mund gehalten hatte, wie er ihr mehr als einmal eingeschärft hatte – auf ihrem Wohnzimmertisch lag seine Armbanduhr. Die Citizen. Das Geschenk seiner Kollegen. Für Toni.
    Scheiße! Er hastete seinem Kollegen hinterher. Scheiße! Scheiße!
    »Hey, Herr Risse!« Ein Journalist versperrte ihm den Weg. Schon wieder Hardy Sackowitz , der Aasgeier vom Kurier .
    »Herr Risse«, wiederholte Sackowitz.
    Toni drängelte sich an ihm vorbei. »Aus dem Weg!«
    »Sagen Sie mir doch kurz, ob …«
    Toni fiel auf den Beifahrersitz und hämmerte die Tür dicht.
    Sackowitz klopfte ans Fenster. »Hey …«
    Toni zeigte ihm den Mittelfinger.
    »Mensch, Toni!«, tadelte Theis und fuhr los.
    Toni steckte sich eine Pall Mall an.
    »Muss das sein?«, maulte sein Kollege und wedelte den beißenden Qualm beiseite, während er den Passat in Richtung …
    Verfickte Scheiße!
    Fünfhundert Meter weiter kam sein Auto in Sicht. Toni verschluckte sich am Rauch.
    *
    Pedro hatte nur etwas zu kiffen haben wollen, gutes Gras für die letzten Stunden dieser vergeudeten Nacht, ein Tütchen zum Runterkommen und Einschlafen.
    Das war doch nicht zu viel verlangt, oder?
    Der Preis allerdings, den der Dealer im Görlitzer Park für das vertrocknete Häuflein verlangte, war deutlich neben der Spur.
    Was Pedros Kumpel Aki ihm auch umgehend zu verstehen gab: »Ey, fick dich, Alter.«
    Der Dealer nickte, als hätte Aki dem Kauf zugestimmt, und wiederholte in gebrochenem Deutsch: »Funfundreißik Juro.«
    »Ey, Alter. Fick dich, hab ich gesagt!«
    »Funfundreißik Juro.«
    »Biste blöd oder was?«
    »Funfundreißik Juro.«
    Aki zeigte ihm den Stinkefinger. »Los, Pedro, wir hau’n ab.«
    Sie waren keine zwei Meter weit gekommen, als der Typ in astreinem Deutsch erklärte: »Fick doch deine Mutter.«
    Pedros Kumpel fuhr herum. »Alter, sag das noch mal!«
    »Funfundreißik Juro«, grinste der Spinner.
    Wie aus dem Nichts lag ein Klappmesser in Akis Hand. »Ey, ich schwör dir, du Spast, ich mach dich …«
    »Aki, Mann«, Pedro ging dazwischen, »komm runter!«
    »Fuck, Alter, lass mich los!«
    »Lass uns lieber verschwinden!«
    Was keine schlechte Idee war, wie auch Aki einsehen musste, als drei weitere Typen auftauchten und sich um ihren Dealerkumpel scharten.
    Aki beließ es bei einer drohenden Handbewegung. »Ich schwör dir, Alter, das nächste Mal mach ich dich alle!«
    Dann nahm er die Beine in die Hand und flitzte hinter Pedro her durch den Park, der so rabenschwarz war wie die Dealer, die ihr Marihuana vertickten. Kenianer, Tunesier und noch andere aus Somalia oder Gambia. Der Görlitzer Park war seit Jahren in der Hand der Afrikaner.
    Erst als sie das Kottbusser Tor erreichten, verlangsamte Pedro seine Schritte. Die Klamotten klebten ihm am Leib.
    Sein Kumpel fluchte noch immer vor sich hin. »Ey, Alter, ich schwör dir, den werd ich …«
    »Gar nichts wirst du!«
    »Ey, Fuck, der hat mich voll verarscht.«
    Genervt winkte Pedro ab. Es war jedes Mal das Gleiche, wenn man mit Aki abhing: Früher oder später steckte man in der Scheiße.
    Er setzte zu einer Erwiderung an, aber Aki hatte am Dönerstand gegenüber ein paar Typen entdeckt, die Kumpels von anderen Kumpels waren. Wenn man ihren Erzählungen glauben durfte, hatten sie mal was mit Bushido am Start gehabt, ein paar Beats, Skits oder Punchlines. Doch es war nie zu einem Album gekommen und außerdem schon so lange her, dass keiner mehr sagen konnte, wie

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