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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Handtücher vor, die er bei seinem Auszug zurückgelassen hat. Er nahm wahllos eines der Duschgels, stellte sich unter die kalte Brause und seifte sich ein.
    Seine Hand glitt über den rostroten Drachen auf seinem Arm. Die Narbe darunter, die er sich mit 14 oder 15 hatte überstechen lassen, war ein Andenken an seinen Vater, ebenso wie die Wülste am Hinterkopf und an der Leiste.
    Schon als kleiner Junge war David Prügel gewohnt gewesen. Aber es war erst schlimmer Schmerz daraus geworden, als seine Mutter die Familie verlassen hatte. Eines Tages war sie gegangen, ohne ein Wort des Abschieds. David hatte sie nie wiedergesehen.
    Als hätten sie Schuld an ihrem Verschwinden, hatte sein Vater seine Wut immer wieder an den Kindern ausgelassen. Bis David geglaubt hatte, er trage tatsächlich die Schuld. Irgendwann hatte er sich gewünscht, sein Vater würde in seinem Hass so fest zuschlagen, dass es kein Erwachen mehr gab. Wäre seine Schwester nicht gewesen, David würde heute nicht mehr leben.
    Und was hast du für Alexandra getan?
    Aus seiner Kehle löste sich ein verzweifeltes Keuchen.
    Mühsam verscheuchte er die Gedanken an seine Schwester und genoss das Wasser im Nacken und wie es sich den Weg über seinen Rücken bahnte.
    Schließlich trocknete er sich ab und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Die Nachttischlampe verbreitete mattes Licht.
    Caro verhüllte ihren nackten Körper mit einem Bettlaken. »Wer ist Jessica?«
    *
    Philip knöpfte sein Hemd auf, bog den Kragen zur Seite und riss die Pflaster von der Haut. Knapp über dem Schlüsselbein entblößte er das halbe Dutzend tiefer Schnittwunden, die ihm dieser Scheißkerl gestern Abend zugefügt hatte.
    »Danach hat er Bootsmann umgebracht«, sagte Philip. »Er hat ihm vor meinen Augen das Messer in den Leib gerammt, ihm den Bauch aufgeschnitten, so dass die Gedärme …« Er würgte, als ihm die entsetzlichen Bilder wieder vor Augen stiegen. »Er hat gesagt, 24 Stunden habe ich Zeit, ihm das Geld zu bringen. Andernfalls werde er dasselbe …«, Philip berührte angewidert seinen Hals, »… mit meiner Frau und meiner Tochter machen.«
    Sein Partner schwieg. Zitternd hielt er sein iPhone in der Hand.
    Philip knöpfte sein Hemd wieder zu. »Und dann ist er zu Hannah und Millie ins Haus gegangen.«
    Arthur sah aus, als würde er sich jeden Moment erbrechen. »Wir müssen zur Polizei.«
    »Auf keinen Fall!«
    »Ja, aber, du hast recht, überleg doch mal, es geht nicht mehr um das Geld. Es geht jetzt um Mord.«
    »Nein, keine Polizei. Er hat … Verdammt, hör doch auf damit!«
    »Womit?«
    »Mit deinem Handy, das macht mich ganz verrückt.«
    Arthur steckte das Telefon ein. »Trotzdem, wir müssen die Polizei einschalten. Wir müssen ihnen sagen, dass …«
    »Nein, keine Polizei, das hat er gesagt. Wenn er nur einen Polizisten in der Nähe des Hauses sieht, bringt er Hannah um. Und Millie.«
    »Er wird doch nicht …«
    »Verdammt«, schrie Philip erbost, »Marlene ist tot, ermordet, wahrscheinlich von ihm, hast du das schon vergessen? Willst du, dass er Hannah und Millie ebenfalls …?« Er brach ab. Er wollte es nicht aussprechen.
    Arthurs Gesicht glich einer bleichen, von Angst verzerrten Maske.
    »Wir müssen das Geld auftreiben«, sagte Philip.
    Sein Partner schnaubte. »Wo willst du so viel Geld herbekommen? Keine Bank gewährt uns noch einen Kredit, sonst hätten wir doch all die Probleme gar nicht erst am Hals.«
    »Dann müssen wir die beiden Jungs finden, die dein Auto und das Geld gestohlen haben.«
    »Die sind doch längst über alle Berge.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Philip.
    Sein Partner rieb sich nachdenklich das verletzte Kinn.
    »Vielleicht ist ihnen die Tasche im Kofferraum gar nicht aufgefallen.«
    »Wäre natürlich möglich, aber wie sollen wir die Typen denn finden und …?« Arthur runzelte die Stirn. Seine Miene hellte sich auf. »Verflucht, dass ich selbst noch nicht daran gedacht habe.«
    »Woran?«
    »Der Kassierer an der Tankstelle! Der kannte die beiden Jungs.«
    Philip war auf dem Weg zur Tür. »Worauf wartest du noch?«
    *
    David gefror im Türrahmen. »Wieso fragst du?«
    »Sie hat angerufen.« Caro hielt sein iPhone in der Hand.
    »Und du bist einfach rangegangen?«
    »Sie hat einfach aufgelegt.« Trotzig reckte sie ihr Kinn vor.
    »Warum bist du an meinem Handy gewesen?«
    »Falsche Antwort!« Caro schleuderte ihm das Telefon entgegen. Es polterte auf die Dielenbretter vor seinen Füßen. »Wer ist sie?«
    Ein

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