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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Sekunden, bis er den Schock verdaut hatte, dann stürmte er ins benachbarte Zimmer und blieb vor dem Aktenschrank stehen.
    Wer immer dieses Monstrum gezimmert hatte, er hatte sicherlich nicht daran gedacht, dass es einmal derart zweckentfremdet werden würde.
    »Kannst rauskommen«, sagte Arthur und klopfte gegen das Holz.
    Die schwere Tür schwang auf, die Scharniere protestierten quietschend.
    Sein Partner zwängte sich hervor. »Was hat er gesagt?«
    »Deine Schwester …« Arthurs Herz pochte wild. »Sie ist … sie ist tot. Ermordet.«
    »Ja, verdammt!«, sagte Philip. »Was noch?«
    Arthur starrte ihn entgeistert an. »Du weißt davon?«
    »Meine Eltern haben mich heute Morgen angerufen, als ich …«
    »Was weißt du noch?«, fiel Arthur ihm ins Wort.
    »Verdammt noch mal, das ist es, was ich dir die ganze Zeit zu erklären versuche.«
    Arthur brauchte erneut eine Weile, bis er sein wachsendes Entsetzen in den Griff bekam. »Du glaubst, Marlene wurde …«
    »Ja, verdammt, was glaubst du denn?« Philips Stimme schraubte sich nach oben. »Natürlich wurde sie wegen dem Geld umgebracht!«
    Sie wurde mit einem Messer gefoltert, tausend kleine Schnitte, dann bei lebendigem Leib ausgeweidet und …
    »Wir haben sie auf dem Gewissen«, flüsterte Philip.
    Arthur klammerte sich an sein iPhone, als wäre es das Einzige, was ihn noch vor dem endgültigen Abgleiten in den Wahnsinn bewahrte.
    Wild hämmerte der Regen gegen die Fensterscheiben.
    »Was hat dieser Polizist sonst noch gesagt?«, fragte Philip.
    Arthur hatte Mühe, sich zu konzentrieren. »Ich … ich weiß nicht.«
    »Denk nach!«
    »Er war so komisch.«
    »Wusste er von dem Geld?«
    »Nein, aber er wusste, dass ich lüge. Er ist völlig ausgeflippt. Als wäre …«
    »Als wäre was?«
    »Ich weiß nicht, ich …« Arthur schüttelte den Kopf. Das alles war zu viel für ihn. Erst das Geld. Dann der Überfall. Jetzt der Mord. Der Polizist. Und dessen Drohung: Sie und Ihr Partner, Sie werden die Nächsten auf der Liste sein . Arthurs Magen verdrehte sich wie ein Strick. »Wir müssen vorsichtig sein!«
    Philip lachte. Es klang wie ein böser Husten. »Dazu ist es zu spät.«
    Arthur schaute ihn irritiert an.
    »Verdammt, Arthur, kapierst du nicht? Dieser Scheißkerl, er hat auch Hannah, er hat Millie, und er wird sie …«
    »Wie bitte? Von wem redest du?«
    »Ich weiß nicht, wer er ist. Er ist gestern Abend am Ferienhaus aufgetaucht und hat das Geld verlangt.«
    »Woher wusste er …?«
    »Was spielt das für eine Rolle? Er wusste es eben. Vielleicht hat Marlene es ihm verraten, bevor er sie umgebracht hat. Er hat mich überfallen und …« Philip keuchte, öffnete die oberen Knöpfe seines Hemdes.
    Eine Gänsehaut kroch über Arthurs Körper.
    *
    So schnell es ihre Schmerzen zuließen, hastete Hannah zurück ins Wohnzimmer.
    »Mein Würmchen«, keuchte sie, während sie ihre weinende Tochter auf den Arm nahm, »alles wird gut.«
    Doch auf dem Weg zur Hintertür achtete sie nicht auf den Fußboden. Als die Plastiksohlen ihrer Flipflops in den Pfützen aus Blut und Wasser ausrutschten, geriet Hannah ins Straucheln. Sofort hielt sie Millie schützend umschlungen. Dabei entglitt das Handy ihren schweißnassen Fingern und fiel unter die Couch.
    »Scheiße!« Hannah bückte sich nach dem Telefon.
    Vor dem Haus schlug eine Autotür zu.
    Lass es liegen! Verschwinde! Sofort!
    Hannah rappelte sich auf und eilte dem Garten entgegen. Ein schrecklicher Gedanke ließ sie schaudern.
    Was, wenn die Tür verschlossen ist?
    Sie streckte die Hand nach der Klinke aus, drückte und – die Tür bewegte sich nicht.
    Du musst ziehen! Ziehen! Ziehen!
    Sie zog die Tür zu sich heran. Die Tür ging auf.
    Hannah trat ins Freie. Regen peitschte ihr ins Gesicht und schnitt wie tausend Klingen in ihre Haut. Millie gefror in ihren Armen. Ein Donner krachte, und die Kleine schrie von neuem.
    »Nein, nein, nicht weinen«, murmelte Hannah und stapfte voller Verzweiflung durch das feuchte, schmatzende Gras. Sie gab ihrer Tochter den Finger und diesmal begann sie daran zu nuckeln. »So ist schön, so ist schön.«
    Ihre Worte gingen im Rauschen des Regens unter. Als sie den Garten durchquert hatten und das Kabuff zwischen den Sträuchern erreichten, waren sie beide bis auf die Haut durchnässt. Hannah verfluchte sich selbst, weil sie nicht an ein Deckchen für Millie gedacht hatte, aber jetzt war es zu spät dafür.
    Die Tür der Gartenhütte schlug klappernd auf und zu, als wolle

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