drei !!!, 25, Herzklopfen!
sie Matt eigentlich nicht mochte. Wenn sie mit ihm allein war, war er ganz anders als sonst. Er hatte kein bisschen angegeben, sondern sich ganz aufs Tanzen konzentriert. Sie waren quer durch den Raum gewirbelt, bis sie kaum noch Luft bekamen, hatten sich gegenseitig neue Moves beigebracht und sich zu immer neuen Höchstleistungen angestachelt.
Nach dem Training hatten sie noch ein bisschen gequatscht. Franzi hatte festgestellt, dass man mit Matt wunderbar herumblödeln konnte. So viel hatte sie schon lange nicht mehr gelacht. Leider war dann Justin C aufgetaucht, der auch eine abendliche Trainingsstunde einlegen wollte, und hatte ihr kleines Tête-à-Tête beendet. Ob sie sich sonst noch geküsst hätten? So wie in Franzis Traum? Matt hätte bestimmt nichts dagegen gehabt. Und sie selbst? Franzi war sich nicht sicher. Konnte es tatsächlich sein, dass sie sich in Matt verliebt hatte? Aber er war doch überhaupt nicht ihr Typ!
Die verwirrenden Gedanken ließen Franzi nicht wieder einschlafen. Sie wälzte sich im Bett hin und her, bis das erste Tageslicht durch die Gardinen sickerte. Dann stand sie auf und schlüpfte in ihre Laufklamotten. Eine ausgedehnte Runde im morgendlichen Wald würde schon dafür sorgen, dass sie wieder einen klaren Kopf bekam. Schließlich war sie zum Tanzen hier und nicht, um mit irgendwelchen Jungs zu flirten.
Auf Zehenspitzen schlich Franzi aus der Hütte. Draußen begann sie sofort zu laufen. Ganz automatisch schlug sie den Weg zum See ein. Unter den Joggingsachen trug sie ihren Badeanzug. Vielleicht würde sie kurz ins Wasser springen, um sich zu erfrischen. Ja, das war eine gute Idee. Genau das Richtige nach einer halb durchwachten Nacht.
Franzi beschleunigte ihre Schritte. Bald sah sie das dunkle Wasser zwischen den Bäumen glitzern. Sie lief bis zu dem schmalen Sandstreifen am Ufer. Unwillkürlich suchte sie die Wasseroberfläche nach einem einsamen Schwimmer ab, doch es war niemand da. Sie war allein. Franzi schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich gewünscht hatte, Tom wiederzusehen. Warum geisterte er immer noch durch ihreGedanken?
Hör endlich auf, dich wie eine dumme Gans zu benehmen, schalt Franzi sich selbst. Sie schlüpfte aus ihren Klamotten und watete ins Wasser. Es war eiskalt. Franzi nahm all ihren Mut zusammen und tauchte unter. Die Wellen schlugen über ihr zusammen und nahmen ihr für einen Moment den Atem. Es war, als würden ihre Lungen plötzlich zusammengepresst. Sie kam wieder an die Oberfläche und schnappte nach Luft.
»Ganz schön kalt, was?« Tom stand am Ufer und lachte. Franzi bemerkte erleichtert, dass er diesmal eine Badehose trug. »Ich hatte schon Angst, dass du nicht mehr auftauchst und ich dich retten muss.«
Franzi versuchte krampfhaft, nicht mit den Zähnen zu klappern. »Kein Problem, mir geht’s gut.«
Allmählich gewöhnte sie sich an das kalte Wasser und hörte auf zu frieren. Oder war es Toms Anblick, der warme Wellen durch ihren Körper schickte? Franzi war selbst überrascht, wie sehr sie sich darüber freute, ihn zu sehen. Plötzlich hatte sie das Gefühl, vor Energie zu platzen.
»Wie wär’s mit einem Wettschwimmen?«, rief sie Tom zu. »Oder traust du dich nicht?«
Tom grinste. »Und ob! Ich nehme die Herausforderung an.« Er machte einen flachen Kopfsprung in den See und kraulte zu Franzi hinüber. »Bis zu der kleinen Insel dort drüben, okay?« Er zeigte auf einen flachen, mit Gras und Bäumen bewachsenen Erdhügel in der Mitte des Sees.
»Auf die Plätze, fertig, los!« Franzi stieß sich kräftig mit den Füßen ab und schwamm davon. Sie war eine gute Schwimmerin und sie gab alles. Aber Tom war auch ziemlich fit. Es wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Tom schließlich knapp für sich entschied.
Als er die Insel erreicht hatte, reckte er die Faust in die Luft. »Gewonnen!«
Franzi ließ sich neben ihm ins Gras fallen. »Nicht schlecht«, keuchte sie. »Du trainierst bestimmt regelmäßig, oder?«
Tom nickte. »Ich schwimme jeden Morgen eine Stunde. Früher war ich im Schwimmverein, aber dafür hab ich jetzt leider keine Zeit mehr.«
Franzi betrachtete ihn von der Seite. Ein trauriger Ausdruck zog wie eine dunkle Wolke über sein Gesicht. Plötzlich hatte sie das dringende Bedürfnis, mehr über ihn zu erfahren. »Warum hast du keine Zeit mehr?«, fragte sie interessiert.
»Ach, ich hab meistens ziemlich viel um die Ohren«, antwortete er ausweichend. Dann lächelte er Franzi
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