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Drei Eichen (German Edition)

Drei Eichen (German Edition)

Titel: Drei Eichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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ihm – und nur von ihm – erbeutet zu werden. Wenn am Baggerloch nichts mehr ging, hatte Edwin natürlich noch einen Biss. Selbst in der dreckigsten Brühe, bei Hochwasser und zwanzig Grad minus würde er noch einen Dreißigpfünder aus den Fluten holen. Dessen war sich jeder sicher. Und Edwin Rast am allermeisten. Jede verdammte Fischgattung, die es am Oberen Main gab, hatte er schon mit Weltrekordgewicht auf seiner Trophäenliste stehen. Sogar einen Wels. Nur einer fehlte ihm noch: der Zander.
    Ausgerechnet sein Lieblingsfisch. Ausgerechnet beim Zander war er nur auf Platz zwei! Eine Hobbyanglerin aus Nedensdorf, einem lächerlichen Kaff ein paar Kilometer flussaufwärts, hatte einen Neunzig-Zentimeter-Zander mit sechs Komma acht Kilo Lebendgewicht im letzten Jahr beim Dorffest aus dem Wasser gezogen. Unglaublich. Am liebsten hätte Edwin dem Zander einen nächtlichen, unangemeldeten Besuch abgestattet und ihm ob seiner erwiesenen Blödheit einen sauberen Anpfiff verpasst, anschließend wieder zurück ins nasse Element zu verfrachten, denn der unverdiente neue Rekordhalter war erstens eine Frau und zweitens eine Anfängerin. Zwei unerträgliche Komponenten für eine Bestleistung in der Angelwelt. Das Weibsbild hatte den kapitalen Fang ja noch nicht einmal selbst hochheben, geschweige denn wiegen können, schimpfte Edwin stets den versammelten Kollegen vor. Wahrscheinlich kannte sie nicht mal die Fischart, die da an ihrem Haken gehangen hatte. Was für eine Schande. Aber auch das würde bald nur noch Fischereigeschichte sein. Denn ganz in seiner Nähe schwamm bereits der Königsfisch herum, das Meisterstück. Der Ottfried Fischer unter den Schuppenträgern. Zwei Mal schon hatte er ihn springen sehen. Ein Zander wie aus dem Bilderbuch, wie für einen Ewigkeitsrekord zusammengebastelt. Allerdings schien er ziemlich alt zu sein und verhielt sich dementsprechend gerissen und extrem vorsichtig. Als Mensch hätte dem Vieh wahrscheinlich noch eine große politische Karriere bevorgestanden, doch seine Laufbahn als Fisch würde heute abrupt beendet werden. Denn heute war Edwin Rasts Tag, heute würden sich für ihn gleich zwei Masterpläne erfüllen. Mit einem breiten, siegessicheren Lächeln warf er in einem kurzen Bogen den Blinker der Abendsonne entgegen.
    *
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    Glühwurm: Also ich glaube es is höchste Eisenbahn. Wir können nicht mehr länger warten. Was meint ihr?
    Peter 69: Ich hab auch ein ganz blödes Gefühl. Da is was im Busch. Das läuft bald aus dem Ruder.
    Rosenstolz: Und was soll das jetzt heißen?
    Peter 69: Dass wir handeln sollten bevor es zu spät ist. Der Drecksack is jetzt fällig.
    Glühwurm: Ganz deiner Meinung. Wir haben schon viel zu lange gewartet. Ist das okay für dich Rosenstolz?
    Rosenstolz: Ich hab ja keine Wahl oder?
    Glühwurm: Man hat immer eine Wahl. Aber entweder oder! Wenn du aussteigen willst dann tu es jetzt gleich.
    Peter 69: Also was is jetzt? Wir haben keine Zeit mehr Herrschaften!!!
    Rosenstolz: Okay. Bin dabei. Muss wohl sein verdammte Scheiße.
    Glühwurm: Dann isses beschlossen und verkündet. Peter 69 du kannst loslegen. Aber sei bloß vorsichtig.
    Peter 69: (Logout)
    Rosenstolz: (Logout)
    Glühwurm: (Logout)
    *
    Das Hausener Wehr war das letzte Stauwerk am Obermain. Von hier aus schlängelte sich der Lauf die restlichen vierzig Kilometer bis zu seiner Mündung in den Main-Donau-Kanal bei Bamberg. Inzwischen wurde fleißig an der Strecke herumnaturiert, um dem Obermain wieder etwas von seiner verlorenen Ursprünglichkeit zurückzugeben. Immerhin waren im Lauf der letzten hundert Jahre fast zwanzig Prozent der Mainschleifen weggekürzt worden. Hauptsächlich waren die Flussstücke der Flößerei zum Opfer gefallen, die um die Jahrhundertwende noch den Stellenwert eines wichtigen Arbeitgebers besaß und das Holz aus dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald auf dem schnellsten Weg nach Holland transportiert hatte.
    Doch davon war natürlich mittlerweile keine Rede mehr. Im Gegenteil: Inzwischen stand eine größere Anzahl an thüringischen Wohnwagen inklusive Bewohnern am Mainufer herum, als jemals fränkische Holzstämme den Main heruntergeschwommen waren. Aber, dachte sich der Wehrbeauftragte Fritz Lohneis, dafür lassen sie immerhin auch viele Euro in fränkischen Wirtschaften bei fränkischem Bier, Essen und Schnaps. Von den Spezialitäten gab es am Obermain mehr als genug. Er schmunzelte in sich hinein.
    Wie auch immer,

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