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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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und durchbohrte den Dunkeling. Sein Knurren verwandelte sich in Schmerzensschreie, als Rauch von seiner Haut aufstieg. Anfangs begriff Danielle nicht, wo das Licht herkam, doch dann fiel ihr der einzelne Spiegel wieder ein, den Schnee in die Höhle geschickt hatte. Aber warum hatte der Spiegel Stacia und Charlotte nicht gezeigt, als sie durch die Höhle gekommen waren?
    Stacia klatschte in die Hände, und das Licht verschwand. Einen Augenblick darauf hörte Danielle das Splittern von Glas.
    »Sie hat meinen Spiegel kaputt gemacht!« Schnee machte große Augen. »Das sollte sie eigentlich nicht können!«
    Talia stürzte sich ins Wasser und tauchte am Rand der Höhle wieder auf. Sie zog sich hoch und schwang ihr Schwert so schnell, dass sowohl Stacia als auch Charlotte zurücktaumelten. Der Dunkeling schüttelte sich wie ein Hund; von seinem Körper stieg immer noch weißer Rauch auf. Talia trat ihm an den Kopf, sodass er gegen die Höhlenwand knallte.
    Danielle beugte sich nach vorn und tätschelte den Hals ihres Aviars. »In die Höhle, Mädchen!«
    Als Wind durch den zerzausten Kletterpflanzenvorhang setzte, wirbelte der Dunkeling herum und sprang, um sich ihr in den Weg zu stellen. Schwarze Finger griffen nach Danielles Hals.
    Danielle schwang ihr Schwert. Irgendwie gelang es dem Dunkeling, mitten in der Luft die Richtung zu ändern, aber die Klinge trennte ihm dennoch die Zehenspitzen ab. Er kam hart auf und rollte sich zu einem Ball zusammen und umklammerte mit beiden Händen seinen Fuß.
    Danielle kletterte von ihrem Aviar herunter, der sich zum Licht hin zurückzog. Sie entdeckte Talia, die noch damit beschäftigt war, Stacia tiefer in die Höhle zu treiben. Charlotte stürzte sich von der Seite auf Talia, doch die trat ihr ins Gesicht und rammte ihr anschließend den Ellbogen in den Hals.
    Als Charlotte fiel, sah Talia gerade lange genug zurück, um Danielle zuzurufen: »Sieh zu, dass du hier rauskommst, du Närrin!«
    »Sie ist immer so herrisch!«, sagte Schnee, die hinter Danielle auftauchte. »Was glaubt sie, was sie ist, so was wie eine Prinzessin etwa?« Sie lächelte und ging auf den Dunkeling zu. Dünne Lichtstrahlen stießen auf den Fels herab und umzingelten das Wesen. Schnee wollte gerade noch etwas sagen, als ihre Spiegel flackerten. Sie berührte ihr Halsband, und das Licht stabilisierte sich. »Was ist los mit den Dingern?«
    Ob sie richtig funktionierten oder nicht, jedenfalls schienen Schnees Spiegel den Dunkeling eingesperrt zu haben. Danielle drehte sich um, um Talia zu helfen. Bevor sie jedoch dazu kam, erbebte die Felswand hinter Talia. Steinbrocken fielen herunter und verwandelten sich in Staub, der verschwand, bevor er den Boden berührte.
    »Talia, hinter dir!«, schrie Danielle.
    Talia machte einen Schritt zur Seite und brachte ihr Schwert herum, um sich gegen diese neue Bedrohung zu verteidigen, aber dieses eine Mal war sie nicht schnell genug.
    Brahkop der Troll sprang vom Fels, und Haarstränge wanden sich um Talias Arm und Schwert. Seine Haare hatten das Dreifache an Länge zugelegt, seit Danielle ihn das letzte Mal gesehen hatte. Lange, silberne Zöpfe zerrten Talia in die Luft und nagelten sie an der Decke fest. Ihr Schwert fiel polternd auf den Boden.
    »Danke, Schatz«, sagte Stacia. Sie humpelte zu Brahkop hin, schob eine Hand durch die Haarmassen und streichelte seinen Arm.
    Danielle und Schnee schauten sich an.
    »Deine Stiefschwester hat einen eigenartigen Männergeschmack«, stellte Schnee fest.
    Talia versuchte zu rufen, aber ein weiterer Packen Haare wickelte sich um ihr Gesicht und erstickte das Geräusch.
    »Lass sie gehen!«, sagte Danielle. Sie hielt ihr Schwert auf Brahkop gerichtet.
    »Vielleicht sollte ich sie stattdessen in Stücke reißen«, erwiderte der Troll. »Ich bin ihr immer noch etwas schuldig für den Schnitt, den sie mir verpasst hat.«
    Danielle zögerte. Charlotte war nicht wieder vom Boden aufgestanden, und den Dunkeling hatte Schnee eingesperrt. Stacia wirkte arg mitgenommen und erschöpft, hatte aber möglicherweise immer noch ein oder zwei Sprüche in Reserve.
    »Ich dachte, du wärst aus Elfstadt verbannt worden«, sagte sie und versuchte, auf Zeit zu spielen.
    Irgendwo unter all den Haaren zuckte Brahkop mit den Schultern. »Bin ich auch. Aber eine Heirat überwindet alles, hier in Elfstadt. Meine Gattin ist ein Gast der Herzogin, und das bedeutet, dass ich hier willkommen bin. Und das ist auch gut so, wenn man bedenkt, was du mit meinem

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