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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sehen«, berichtete Schnee. »Die Stiefschwestern sind ungehindert hineingeflogen; möglicherweise gibt es gar keine Wachen. Oder sie befinden sich weiter hinten. Manche Elfenrassen mögen es nicht, so nah an die Sonne zu kommen.«
    »Wie tief reicht die Höhle?«, wollte Talia wissen.
    Schnee schloss die Augen. »Vielleicht zwanzig Schritt; danach steigt sie an und beschreibt eine Linkskurve.«
    Talia nickte. »Wenn dies meine unterirdische Festung wäre, würde ich meine Wachen hinten postieren, außer Sicht. Der Schall trägt verdammt weit in einer Höhle. Sie werden uns kommen hören, und das gibt ihnen jede Menge Zeit, uns entweder zu erschießen oder Hilfe zu holen.«
    »Und wenn sie näher wären, würden ihre Füße auch nass werden, wenn die Flut kommt«, ergänzte Schnee.
    »Ich bin sicher, die Herzogin ist sehr besorgt um die Trockenheit der Stiefel ihrer Wachen«, sagte Talia. Sie lenkte Socke zu einer Seite des Höhleneingangs und schwang das rechte Bein über den Hals des Aviars. Sie musste sich verrenken, um den schlagenden Flügeln auszuweichen, während sie sich zum Abspringen bereitmachte. »Das Wasser ist flach hier. Halte die Augen nach allem Ungewöhnlichen auf! Wir werden deinen Spiegel weiter hineinschicken, um zu entdecken, was immer oben im Gang auf der Lauer liegen mag, und dann können wir –«
    In dem Augenblick, als Talias Zehen das Wasser berührten, schien der Fluss zu explodieren. Schlingpflanzen und Seegras schossen heraus und wanden sich um Talia und ihren Aviar. Eine erwischte Sockes Flügel; er schrie und stürzte in den Fluss, panisch mit dem anderen Flügel schlagend.
    »Ich sehe etwas Ungewöhnliches!«, rief Schnee und riss an den Zügeln, als ein anderes Büschel Schlingpflanzen nach ihr griff. Andere schlugen peitschend zu Danielle hoch. Wind flog so heftig zurück, dass Danielle ins Fallen geriet. Sie verkeilte die Beine unter den Aviarflügeln und klammerte sich mit aller Kraft fest, aber es reichte nicht: Ihre Beine rutschten weg.
    Wind torkelte zur Seite und machte so lange langsamer, dass Danielle sich wieder fangen konnte. In diesem Moment legte sich eine der Schlingpflanzen um Winds Vorderbein. Eine andere schlängelte sich auf ihren Hals zu. Der Aviar schrie und schlug heftiger mit den Flügeln.
    »Nicht dagegen ankämpfen!«, schrie Danielle und betete, dass Wind auf sie hören würde. »Du wirst dir das Bein brechen! Halt still und lass dir helfen!« Sie schlang die linke Hand in die dichte Mähne; mit der rechten zog sie ihr Schwert und versuchte, die Klinge von Wind fernzuhalten. Sie zog sich höher, bis ihr Gesicht an Winds Ohr lag, und holte aus. Trotz des schwierigen Winkels durchtrennte die Klinge mühelos die Schlingpflanze um den Fuß des Aviars.
    Wind sprang himmelwärts, als Danielle die zweite Schlingpflanze wegschlug. Sobald sie sicher außer Reichweite waren, schaute Danielle wieder nach unten. Schnee war im Wasser und schwamm von ihrem feststeckenden Aviar weg, während Seegras und Schlingpflanzen nach ihr griffen. Socke hielt mit knapper Not seinen Kopf über der Oberfläche, Talia hockte geduckt auf seinem Rücken und hieb mit ihrem Schwert nach den Pflanzen, doch ihren Attacken war wenig Erfolg beschieden. Sie konnte die Schlingpflanzen zwar beiseiteschieben, aber sie konnte sie nicht durchtrennen. Als noch eine Gruppe von Schlingpflanzen hervorschoss, hechtete Talia ins Wasser und schwamm von der Höhle weg.
    »Los!«, rief Danielle. Wind flog auf Talia zu und ihre Flügelspitzen strichen über das Wasser, als Danielle den Pflanzen ihr Schwert entgegenstreckte.
    In kurzer Entfernung von der Höhle tauchte Talia wieder auf. »Was machst du da, Prinzessin? Flieg von der Falle fort!«
    Danielle beachtete sie nicht, sondern hieb noch wilder um sich, als sie sich Socke näherten. Sie beugte sich herab und klammerte sich mit den Fingern an Winds Mähne fest, während sie versuchte, den panischen Aviar zu befreien, ohne seine Flügel zu treffen. Wind wieherte, ihre blauen Augen waren angstgeweitet, aber sie ging trotzdem noch tiefer.
    »Ich hab’s!« Die Spitze von Danielles Schwert schnitt durch Schlingpflanzen und Seegras, und Socke bahnte sich patschend seinen Weg an die Oberfläche. Er blutete an den Flügeln und hatte viele Federn gelassen, aber er war frei. Als Danielle um sich blickte, sah sie Schnee, die eine der Schlingpflanzen mit der Hand umklammerte. Sie saß dicht bei der Felswand auf einem sich allmählich ausbreitenden Stück Eis. Die

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