Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
kastenlos.«
    »Der Schwarze Mann ist der Attentäter der Königin.« Schnee drehte sich zu Arlorran um. »Ich habe nie etwas davon gehört, dass er Kinder hat!«
    »Menschen wissen über Elfen eine ganze Menge nicht«, meinte Arlorran.
    »Warum sollte ein Dunkeling Charlotte und Stacia dienen?«, wunderte sich Danielle, die versuchte, das alles in sich aufzunehmen. Es war gerade mal vier Monate her, da hatte sie noch zu Hause gelebt und nur die alltäglichen Bosheiten ihrer Stiefschwestern ertragen müssen: Asche, die sie ihr ins Bettzeug rieben, oder alte Eier, die sie auf dem Boden ihres Schrankkoffers versteckten, bis der Gestank sich in jedem Kleidungsstück festsetzte, das sie besaß. Sie betrachtete ihren Arm und schauderte: Was wäre passiert, wenn Schnee den Dunkeling nicht von ihr weggetrieben hätte? Sie zerrte den Ärmel herunter, um das alte Fleisch zu bedecken.
    »Genau das ist der springende Punkt«, sagte Arlorran. »Dunkelinge dienen weder König noch Königin. Nicht einmal der Schwarze Mann kann sie kontrollieren. Die Königin hat den Befehl gegeben, dass jeder dieser schattenliebenden Mistkerle, der einen Fuß auf ihr Land setzt, vernichtet werden soll. Nicht dass es viele Leute gäbe, die sich auf einen Kampf mit einem Dunkeling einlassen würden.«
    »Also wem dienen sie dann?«, hakte Talia nach.
    Arlorran schüttelte den Kopf. »Allem Anschein nach den Stiefschwestern der Prinzessin, nicht wahr?« Er begann auf und ab zu gehen und entfernte sich dabei von den Kaminen. »Jedenfalls habt ihr damit bestimmt nicht gerechnet. Charlotte mag keine besonders gute Figur machen, wenn es ans Zaubern geht, aber Stacia war so stark, dass sie meine eigene Beschwörung manipulieren konnte, und es gibt nicht eine Hexe unter hundert, die dazu in der Lage wäre. Wenn sie dazu auch noch Dunkelinge hat, die ihr hinterherlaufen …«
    »Du hast versprochen, uns zu helfen!«, erinnerte Danielle ihn. »Ich muss wissen, wo sie hingegangen sind.«
    »Ich bin ja dabei, euch zu helfen, Prinzessin! Diese Scheusale wollt ihr gar nicht finden!«
    Danielle hob ihr Schwert auf; am Glas klebte immer noch Dunkelingblut. »Wir haben ihn ebenso verwundet wie er mich«, sagte sie. Sie ging zum Kamin, nahm sich die Decke und suchte nach einer Stelle, die nicht verbrannt war, an der sie die Klinge abwischen konnte.
    Arlorran schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
    Hinter seinem Rücken zwinkerte Schnee Danielle zu. »Von hier aus hast du immer mit mir gesprochen«, sagte sie, indem sie dem Gnom eine Hand auf die Schulter legte und ihn zum Schaukelstuhl führte. Der Stuhl war breit genug, dass sie sich neben ihn hineinzwängen konnte. Sie deutete auf die Zimmerdecke. »Dein Bild hatte immer einen leichten Rosastich. Mir war nicht klar gewesen, dass du Quarz so verzaubern kannst, dass dir seine Oberfläche als Kristallkugel dient!«
    »Hat Jahre gedauert, ihn so fein zu polieren, dass er den Zauber gehalten hat«, sagte Arlorran. Er drehte den Kopf zur Seite und rülpste leise.
    »Warum hast du eigentlich wirklich aufgehört, mit mir zu reden?« Schnees Unterlippe schob sich ein wenig nach vorn. »Es war fast ein Monat! Weißt du, wie einsam es dort unten in meiner Bibliothek werden kann?«
    Arlorran schüttelte den Kopf. »Mädchen, ich bin weit über zweihundert Jahre alt. Glaubst du wirklich, du könntest die Wahrheit aus mir herausflirten mit deinen langen Augenwimpern und den großen –«
    »Lass es uns herausfinden!«, schlug Schnee vor. Sie küsste ihn auf die Spitze seines Ohrs und wickelte seinen Bart um ihren Zeigefinger. »Ich habe dich ehrlich vermisst, weißt du?«
    »Es war eine schwierige Zeit für mich«, antwortete Arlorran und tätschelte ihre Hand.
    Talia schnaubte verächtlich. »Für uns auch! Schließlich sind wir diejenigen, die gegen Attentäter und Dämonen und Dunkelinge kämpfen, oder hast du das schon vergessen?«
    »Sei nett!« Schnee streckte ihr die Zunge raus.
    »Du bist ein nettes Mädchen«, sagte Arlorran. »Ihr alle seid das.« Er blickte Talia stirnrunzelnd an. »Na ja, vielleicht nicht alle. Der springende Punkt ist: Ich will nicht, dass euch wehgetan wird.«
    Schnee lächelte und fuhr ihm mit einem Fingernagel am Rand des Ohrs entlang. »Arlorran, denkst du wirklich, meine Freundinnen werden einfach aufgeben und heimgehen? Wir werden Charlotte und Stacia verfolgen, und mir wird die Rolle zufallen, uns vor ihrer Magie zu schützen. Meinst du nicht, ich bin besser dran, wenn ich weiß, wogegen

Weitere Kostenlose Bücher