Drei Freundinnen im Wunderland 04: Das Geheimnis der Wunschperle
mit dem Donnerkeil-Stecken an.
»Noah, Finn!«, rief Julis Stiefvater aus der Küche. »Zeit für euer Bad!«
Juli ließ Noah los und ging zur Tür. »Sie kommen gleich«, rief sie zurück. »Tut mir leid, Jungs«, sagte sie zu ihren kleinen Brüdern. »Wir müssen jetzt mit dem Spiel aufhören.«
»Aber ich will ein Sturmbold sein«, sagte der dreijährige Finn und schob seine Unterlippe vor.
»Sturmbolde gibt es gar nicht in echt, du Dummerchen«, sagte der fünfjährige Noah verächtlich zu ihm.
Juli grinste über die Köpfe ihrer Brüder verschwörerisch zu Jasmin und Mia. Schließlich wussten die Jungen nicht, dass es die Sturmbolde
sehr wohl
gab und dass sie in einem Zauberland namens Wunderland lebten!
Das Wunderland war ein herrlicher Ort voller Elfen, Einhörner, Meerjungfrauen und allen Arten von Zauberwesen, doch es befand sich in Schwierigkeiten – und nur Mia, Juli und Jasmin konnten helfen.
Eines Tages, es war noch gar nicht so lange her, hatten die Mädchen bei einem Flohmarkt in der Schule ein magisches Kästchen gefunden, das König Frohgemut, den Herrscher über das Wunderland, und seine königliche Elfe namens Elfeonore, kurz Elfi, in die Menschenwelt transportiert hatte. König Frohgemut und Elfi hatten die Mädchen gebeten, ihnen dabei zu helfen, Königin Malfiesa aufzuhalten. Die böse Schwester des Königs war stets bemüht, Schlimmes im Königreich anzustellen.
Als König Frohgemut zum Herrscher über das Wunderland gewählt wurde und nicht sie, war Königin Malfiesa so wütend gewesen, dass sie im ganzen Land sechs schreckliche Donnerkeile versteckt hatte. Jeden dieser Donnerkeile hatte sie mit einem Zauberspruch versehen, damit im Wunderland Chaos entstünde und jeglicher Spaß verdorben wäre.
Jasmin, Mia und Juli hatten bereits vier Donnerkeile gefunden und ihren bösen Zauber gebrochen. Doch bis das magische Kästchen sie wieder ins Wunderland rief, konnten sie den Kampf gegen Königin Malfiesa und die Sturmbolde nur spielen!
Juli, Mia und Jasmin halfen Finn und Noah, ihre Kostüme auszuziehen, dann schickten sie die Jungen ins Bad.
Die Mädchen gingen in Julis Zimmer, um sich eine DVD anzusehen. Als sie am großen Fenster im Flur vorbeikamen, sahen sie, dass es draußen dunkel war.
»Vielleicht schneit es heute Nacht wieder«, sagte Jasmin hoffnungsvoll.
»Brrr«, sagte Mia und schob sich ihre roten Locken aus dem Gesicht, während sie in den düsteren Garten blickte. »Perfektes Wetter für eine Übernachtungsparty!«, meinte sie dann mit einem Grinsen.
Sie gingen in Julis Zimmer, das in einem sanften Gelb gestrichen war. An den Wänden hingen viele Tierposter. Juli schlüpfte in ihren bequemen gelb geblümten Schlafanzug. Mia zog ihren grün und lila gemusterten Pyjama an, und dann bewunderten sie beide Jasmins brandneue Kombination aus Shorts und Oberteil mit großen rosa Punkten.
»Welchen Film wollen wir uns ansehen?«, fragte Juli, während sie einen Stoß DVD s durchsah.
Aber Jasmin und Mia hörten ihr gar nicht zu. Sie hatten das Zauberkästchen aus dem Regal geholt, wo es zwischen Buchreihen und Plüschtieren gestanden hatte, und es auf Mias Schlafsack gestellt.
Das magische Kästchen hatte ungefähr die Größe eines Schmuckkästchens. Das Holz an den Seiten war mit geschnitzten Zauberwesen verziert, und in seinen leicht gewölbten Deckel war ein Spiegel eingelassen, der von sechs wunderschönen grünen Schmucksteinen umgeben war.
»Ich weiß, was ich gerne sehen würde«, sagte Mia. »Das Zauberkästchen, wie es anfängt zu leuchten!«
»Ja genau!«, stimmte Jasmin zu und fuhr mit dem Finger die Schnitzereien nach. »Und ein Rätsel, das uns verrät, wo der nächste Donnerkeil ist.«
Jasmin lag auf dem Bauch, wünschte sich, dass eine Nachricht erschiene, und starrte auf das Kästchen, bis ihr die Augen tränten. »Nützt alles nichts!«, gab sie schließlich auf. »Sehen wir uns einfach einen Film an.«
Juli legte eine DVD ein, und die Mädchen mussten bei dem Film so viel lachen, dass Frau Sommer irgendwann hereinkam und ihnen sagte, dass es Zeit zum Schlafen sei. Danach unterhielten sie sich noch eine Weile flüsternd, bis eine nach der anderen einschlief.
Mitten in der Nacht wachte Juli plötzlich auf. Sie blinzelte schläfrig und schaute sich um. Wovon war sie denn nur wach geworden?
Mia und Jasmin lagen zusammengerollt in ihren Schlafsäcken auf dem Boden, und alles sah völlig normal aus. Dann wurde Juli klar, was eigenartig war: die Tatsache,
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