Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Hauptrolle gespielt, aber über diesen Punkt war sie ja wohl längst hinaus, oder?
    „Wann ist die Hochzeit?“, fragte sie.
    „Nächste Woche. Samstag.“
    „Nächste Woche?“ Sie glaubte, sich verhört zu haben.
    Hawk nickte. „Die Hochzeitsplanerin befindet sich im Ausland – in Quarantäne.“
    „Was?“
    Hawk verzog den Mund. „Das ist kein Witz. Sie war mit ihrem Freund auf Safari und hat sich etwas eingefangen. Sie darf erst nach der Trauung wieder nach New York.“
    Pia schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich vermute, ich sollte dir danken …“
    „Wenn du möchtest“, neckte er sie. „Unter den gegebenen Umständen wäre es vielleicht angebracht.“
    Pia biss sich auf die Lippe, während Hawk in die Tasche griff und einen Zettel herauszog.
    „Hier sind Victorias Telefonnummern. Machst du es? Rufst du sie an?“
    Pia nahm den Zettel und berührte dabei seine Finger, doch für sie beide war diese Berührung alles andere als zufällig.
    Sie konnte gerade noch den Namen und die Telefonnummer lesen, ehe das Licht im Theater erlosch.
    „Ich rufe Victoria an“, sagte sie leise.
    „Braves Mädchen“, meinte Hawk und tätschelte ihr das Knie, wobei seine Hand allerdings sehr viel länger als nötig dort verweilte. „Ich bin übrigens auch zur Hochzeit eingeladen.“
    „Na, das hatten wir doch schon mal.“
    Erneut lachte er. „Ich habe eine Vorliebe für Aubergine-Häppchen entwickelt.“
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu, bevor sie seine Hand nahm und von ihrem Bein entfernte. Äußerlich mochte sie vielleicht kühl wirken, doch in ihrem Inneren hatte Hawk wieder einmal einen Tumult heraufbeschworen.
    Sie wandte sich zur Bühne und stellte fest, dass ihre Firma dank Hawk einen Aufschwung erlebte. Sie musste aufpassen, dass sie nicht anfing, zu viel Dankbarkeit – oder womöglich noch etwas anderes – für ihn zu empfinden.
    Hawk stieg vor dem Botanischen Garten aus seinem Aston Martin und schaute nach oben in den blauen Himmel. Es wehte eine warme Brise an diesem Samstagnachmittag – der perfekte Tag für Victorias Hochzeit.
    Gerade als ein Bediensteter zu ihm kam, um den Wagenschlüssel in Empfang zu nehmen, hörte Hawk sein Handy klingeln und lächelte, weil es sich um den Song „Unforgettable“ von Nat King Cole handelte. Diesen Klingelton hatte er Pias Handynummer zugeordnet.
    „Hallo, Pia“, begrüßte er sie.
    „Hawk, wo bist du?“, fragte Pia ohne Umschweife.
    „Ich bin gerade angekommen“, antwortete er. „Sollte ich irgendwo anders sein?“
    „Ich bin sofort bei dir! Die Braut hat ihren Schleier auf dem Rücksitz einer Limousine liegen gelassen, die vor ein paar Minuten wieder weggefahren ist. Ich brauche deine Hilfe.“
    „Was …?“
    „Du hast mich doch gehört!“ Pias Stimme klang leicht panisch. „Verdammt, ich will nicht schon wieder in ein Hochzeitsdesaster verwickelt werden!“
    „Wirst du nicht.“ Nicht wenn ich es verhindern kann. „Welcher Limousinen-Service war das?“
    Pia nannte ihm den Namen, während Hawk dem Bediensteten bedeutete, dass er nicht gebraucht wurde, und wieder in den Wagen stieg.
    „Ruf den Limousinen-Service an“, riet er Pia, „und sag ihnen, dass sie Kontakt mit dem Fahrer aufnehmen sollen.“
    „Das hab ich schon. Sie versuchen, ihn zu erreichen. Er darf nicht zu weit fahren, sonst bekommen wir den Schleier nicht mehr rechtzeitig vor der Trauung wieder.“
    „Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“ Er begann, den Wagen wieder von der Einfahrt zu lenken. „Meinst du, er ist auf dem Weg zurück nach Manhattan?“
    „Ich glaube, er fährt Richtung Süden, und ich komme mit dir.“
    „Du wirst doch hier gebraucht.“
    „Schau nach links. Ich bin fast bei dir. Halt an, damit ich einsteigen kann.“
    Hawk sah aus dem Seitenfenster, und tatsächlich, da kam Pia über den Rasen auf ihn zugerannt, das Handy ans Ohr gepresst.
    „Du meine Güte, Pia.“ Er beendete das Gespräch und hielt den Wagen an.
    Sekunden später riss Pia die Beifahrertür auf und glitt ins Auto.
    Als er wieder aufs Gas trat, meinte Hawk amüsiert: „Ich glaube, so erpicht war noch keine Frau darauf, zu mir ins Auto zu steigen.“
    „Es ist ein Aston Martin“, meinte sie außer Atem. „Du kannst ordentlich Gas geben, ich bin verzweifelt.“
    „Das ist wohl auch das erste Mal, dass ich wegen meiner Schnelligkeit gelobt werde.“
    „F…fahr einfach!“ Sie atmete noch immer schwer, tippte jedoch schon wieder eine Nummer in ihr Handy ein.
    Hawk nahm