Drei Kids und ein Daddy zum Heiraten
„Brauchen wir keinen Bluttest?“
Reverend Bleeker richtete sich nun gleichermaßen an sie wie an die Menge, die sich im Flur der kinderärztlichen Abteilung versammelt hatte. „In Texas ist so etwas nicht nötig.“
Sie machen es mir nicht gerade leicht, Reverend, dachte Amanda. „Und was ist mit der Lizenz?“ Sie war fest entschlossen, sich ohne Gesichtsverlust aus dem Schlamassel zu befreien, den Riley ihnen mit seinem Wagemut eingebrockt hatte.
Obwohl er es ja auch einmal verdient hätte, als Gewinnerin dazustehen. Immerhin hatte sie ihm vor Jahren zunächst ein Friedensangebot gemacht, aus dem unbeabsichtigt ein ziemlich erniedrigender Streich geworden war. Danach hatte sie die Stadt verlassen, um auf die Schwesternschule zu gehen. Und er war in Texas aufs College gegangen. Diese schwere Demütigung hatte er ihr noch nicht vergeben. Und Amanda fiel das ja sich selbst gegenüber auch schwer.
„Nach dem Jawort bleiben euch bis zu dreißig Tage Zeit, eine Lizenz zu beantragen“, erklärte Reverend Bleeker weiter.
Riley runzelte die Stirn und schien auf einmal genauso besorgt über die Einzelheiten dieses Schlamassels, wie Amanda. „Was hat es dann mit der zweiundsiebzigstündigen Wartefrist auf sich?“, wollte Riley wissen.
„So lange dauert es, bis die Lizenz nach dem Antrag ihre Gültigkeit besitzt“, erklärte Reverend Bleeker.
Und da war er, ihr Ausweg, dachte Amanda. Sie würden einfach keine Lizenz beantragen. Dann würde die Ehe nie offiziell in Kraft treten. Auch dann nicht, wenn der für seine Streiche berüchtigte Riley diesen Scherz bis zum Äußersten trieb. Wobei sie natürlich inständig hoffte, dass er das nicht tat.
„Prima“, sagte Amanda und sah Riley herausfordernd an. Er sollte diese Farce ruhig noch einen Schritt weiter treiben – dann würde er schon sehen, was er davon hatte.
Riley hatte eigentlich damit gerechnet, dass Amanda Witherspoon erheblich früher einen Rückzieher machen würde. Dass sie das nicht getan hatte, beeindruckte ihn fast so sehr wie es ihn irritierte.
Da er nicht zulassen konnte, dass er in diesem Wettstreit des Willens den Kürzeren zog, lächelte er nur, nahm ihre Hand und sagte zu Reverend Bleeker: „Ich bin genauso bereit wie Amanda.“
Amanda hielt ihr Lächeln zwar aufrecht, doch beim Blick in ihre Augen glaubte Riley zu sehen, dass ihre Willensstärke zu bröckeln begann.
„Möchtet ihr euch dazu in die Kapelle begeben?“, fragte Reverend Bleeker.
Um das hier auch noch im Angesicht von allem, was heilig war, zu tun?
„Nein!“, platzten Riley und Amanda wie aus einem Mund heraus.
„Hier ist es schon okay“, meinte Riley und war überrascht, dass der Reverend seinerseits keinerlei Bedenken hatte. Vielmehr vermittelte er den Eindruck, als habe er so etwas schon die ganze Zeit von ihnen erwartet.
„Ja, lass es uns gleich hier tun“, stimmte Amanda zu. Sie drehte sich zu Riley um und klimperte kokett mit den Wimpern. „Solange dir klar ist, dass du nicht über mich bestimmen kannst.“
Als wäre er so verrückt und naiv, das zu glauben! Schon als Kind hatte er gewusst, dass Amanda Witherspoon genauso eigensinnig wie attraktiv war. „Ich erwarte nur, dass du mich respektierst.“ Riley, der noch immer ihre Hand hielt, zog sie näher an sich heran.
Verdammt, sie roch so gut. Kostbarer, erwachsener und sinnlicher als er es in Erinnerung hatte. Sogar noch mit dem schwachen Geruch des Desinfektionsmittels, das an ihren Händen klebte. „Das kannst du doch, nicht wahr, Amanda?“, spottete er.
Amanda zuckte als Antwort kurz mit den Schultern und blickte ihm weiter stur in die Augen. „Ähm. Klar.“ Sie kräuselte eine ihrer schmalen Augenbrauen. „Ich glaube schon.“
Riley konnte ein Augenrollen gerade noch unterdrücken.
Reverend Bleeker zog derweil das kleine Gebetsbuch aus der Innentasche seines Blazers und schlug es auf. „Sehr schön. Wenn es keine weiteren Einwände gibt…“
Leider gab es tatsächlich keine mehr, wie Riley bedauernd feststellte.
„Wir haben uns heute hier zusammengefunden, um Riley McCabe und Amanda Witherspoon in den heiligen Bund der Ehe zu führen … Riley, nimmst du diese Frau …?“
Im Guten wie im Schlechten, ganz zu schweigen von ihrer Überheblichkeit … „Allerdings will ich.“ Riley warf Amanda ein Raubtierlächeln zu und stellte mit Genugtuung fest, dass sie erneut ein klein wenig ins Wanken geriet.
„Amanda, nimmst du diesen Mann …?“
Amanda lächelte Riley kurz und
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