Drei Kids und ein Daddy zum Heiraten
an. Und außerdem meinen Bruder Kevin. Er ist Detective im Sheriffs Department von Laramie.“
„Und wo wir schon dabei sind“, sagte Amanda, die bereits an den nächsten Schritt dachte, „sprechen wir besser auch mit der Verwaltung. Schließlich wurden die Kinder auf dem Klinikgelände ausgesetzt.“
Riley nickte zustimmend, dann erledigten er und Amanda von seinem Büro aus die Anrufe.
Als sie damit fertig waren, gingen sie nach unten in die Kinderstation.
Gottseidank hatten sich die Zeugen ihres „Jaworts“ zerstreut – einschließlich Rileys Onkel Jackson und seiner Stiefmutter Kate.
Amanda war klar, dass sie und Riley sich noch dafür verantworten mussten, dass sie sich gegenseitig auf solch idiotische Weise zu einer Spaßhochzeit aufgestachelt hatten. Doch das konnte warten, bis sie sich um die Kinder gekümmert hatten.
„Ich habe mich schon gefragt, wann ihr beiden zurückkommt“, sagte Laurel, als Amanda und Riley eilig ins Spielzimmer kamen, um die drei Kinder wieder abzuholen.
„Allerdings“, fügte Laurels Freundin Micki nervös hinzu.
Während seine Schwester die Angewohnheit hatte, sich ständig irgendwelchen Ärger einzuhandeln, machte Micki nie irgendjemandem auch nur die geringste Sorge. Sie war mit vierzehn zur Waise geworden und hatte nur noch eine bereits verheiratete ältere Schwester, die mit ihrer Familie in Colorado lebte. Mit ihrer sanftmütigen Art war sie überall gern gesehen.
Zierlich, rothaarig, sommersprossig, war sie immer fleißig und auf eine sichere Zukunft bedacht.
Laurel war ein ganz anderer Typ. Sie hatte dunkle Haare, blaue Augen und war so betörend schön, dass die Jungs die Augen nicht von ihr lassen konnten. Außerdem ging ihr Temperament regelmäßig mit ihr durch.
Die beiden jungen Frauen waren Zimmergenossinnen auf der University of Texas und außerdem beste Freundinnen.
Laurel hatte Riley ihre Freundin bereits vor einigen Jahren vorgestellt. Riley hatte die schüchterne aber strebsame Micki unter seine Fittiche genommen und bei ihr den Wunsch geweckt, ein Medizinstudium zu absolvieren. Er hatte Micki sogar ein Praktikum im Krankenhaus von Dallas besorgt, wo Riley letzten Sommer gearbeitet hatte. Und zu Beginn dieses Jahres hatte er ihr eine Empfehlung für ein Medizinstudium geschrieben. So viel er wusste, wartete sie noch auf eine Antwort auf ihre Bewerbung an der UT-Galveston Ärzteschule.
„Nach allem, was wir wissen, hättet ihr schon in den Flitterwochen sein können“, sagte Laurel nur halb im Scherz, während sie die vierjährige Chloe auf ihrem Schoß wippen ließ.
Riley merkte es, wenn man ihm eine versteckte Frage stellte. Allerdings hatte er nicht die Absicht, seine Beziehung zu Amanda mit seiner jüngeren Schwester zu diskutieren. „Amanda und ich hatten einige Dinge wegen der Kinder zu klären“, gab Riley zurück.
Micki saß mit Cory, dem Säugling, im Arm auf dem Sofa. Das Kleinkind Amber kauerte vor ihr auf dem Boden. Keines der Kinder sagte auch nur ein Wort, sie schienen aber höchst zufrieden, hier sein zu dürfen.
Riley fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Waren die Kinder gewohnt, dass man sie an fremden Orten zurückließ? War das schon einmal passiert?
An ihrer Stelle und in ihrem Alter hätte Riley eine Heidenangst ausgestanden. So eine große, dass nicht einmal die im Umgang mit Kindern erfahrenen Micki und Laurel ihn hätten beruhigen können. Doch diese Kinder wirkten auf seltsame Weise fügsam, fast wie betäubt.
„Und was passiert jetzt?“, fragte Micki, wie immer ganz aufs Planen bedacht.
Riley warf eine mit Babyutensilien vollgestopfte Wickeltasche über seine Schulter. „Wir gehen nach oben in mein Büro, warten dort auf die Behörden und überlegen uns, was wir als nächstes tun.“
„Du sorgst dich wirklich um sie, nicht wahr?“, wunderte sich Laurel, als sie die Kinder einsammelten.
Riley wusste, dass seine Schwester zu ihm aufsah – jetzt mehr als jemals zuvor. Und zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er das Gefühl, es nicht wirklich zu verdienen. „Ich würde mich um jeden in ihrer Situation sorgen“, gab Riley zurück. „Diese drei Kinder verdienen es, dass man sich besser um sie kümmert.“ Und er würde dafür sorgen, noch bevor sich der Tag dem Ende neigte.
„Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum jemand die Kinder bei dir gelassen hat“, überlegte Micki, während sie sich wenig später im Aufzug zusammendrängten. Sie bugsierte den Kinderwagen auf die rechte Seite.
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