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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Siehst du denn nicht, was ich für eine miese Laune habe?
    »Was ist?«, bellte er.
    »Na, das ist mir ja eine nette Begrüßung«, hörte er Daniel sagen. »Ist das Ihre Art, mit Mandanten umzugehen, Herr Verteidiger? Oder führen Sie sich nur gegenüber Ihrer Familie so auf?«
    Ians Kopf fuhr herum. »Entschuldigt!«, rief er, löste sich vom Fenster und ging zur Tür, um die Bärenumarmung seines Großvaters und den warmen Kuss seiner Großmutter in Empfang zu nehmen. »Ich war ganz in Gedanken.«
    »Wir möchten dich auch nicht lange aufhalten.« Anna warf ihrem Mann einen warnenden Blick zu, als dieser ungeniert zu einem der Sessel ging und es sich darin bequem machte. »Wir wollten uns nur verabschieden.«
    »Verabschieden? Ihr seid doch gerade erst gekommen.«
    »Die Frau hat kein Sitzfleisch«, brummte Daniel.
    »Du vermisst dein eigenes Bett genauso wie ich«, gab Anna mit einem Lachen zurück. »Wir schauen noch mal bei Julia und dem Baby rein, und dann fahren wir zurück.«
    »Ihr werdet mir fehlen.«
    »Und warum besuchst du uns dann nicht öfter?« Daniel schlug mit der Faust auf die Armlehne. »Du ziehst wohl lieber mit irgendwelchen hübschen jungen Frauen durch die Gegend, als deine armen Großeltern zu besuchen?«
    »Ich komme in ein paar Wochen, ganz bestimmt. Übrigens, im Moment ziehe ich nicht mehr so viel herum.«
    »Und warum nicht, zum Donnerwetter? Wo ist Naomi?«
    »In ihrer Buchhandlung, nehme ich an.« Ian runzelte argwöhnisch die Stirn. »Wieso fragst du?«
    »Alle in der Familie reden von ihr.« Daniel legte die Fingerspitzen aneinander. »Bis auf dich. Warum habe ich euch beide noch nicht ein einziges Mal zusammen gesehen, seit ich hier bin, wo doch alle dauernd davon reden, dass ihr ein Paar seid?«
    »Weil wir uns eine kleine Verschnaufpause gönnen.«
    »Verschnaufpause? Verschnaufpause! Warum das denn, zum Teufel? Ihr passt so perfekt zusammen. Dieses Mädel ist wie für dich geschaffen, du Holzkopf. Sie ist klug und reizend. Kommt aus einer angesehenen Familie, gute Erbanlagen. Und lass dich von dieser ruhigen Art nicht täuschen. Sie ist robuster, als du denkst, und sehr beharrlich.«
    »Du scheinst eine ganze Menge über eine Frau zu wissen, die du nur ein paarmal gesehen hast.«
    Daniel schaute ihn grimmig an. »Ich kenne ihre Familie, das reicht.«
    »Oh Daniel.« Anna schüttelte seufzend den Kopf. »Ich hätte es wissen müssen.«
    »Was?« Seine blauen Augen blickten unschuldig.
    »Dann hast du mich also doch drangekriegt«, sagte Ian und setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs. »›Besorg mir bitte diese Bücher, ja, Bursche, und sieh zu, dass dir die kleine Naomi dabei hilft.‹« Er lachte laut auf und schaute an die Decke. »Und ich Trottel bin in die Falle getappt.«
    »Und wenn schon? Ich habe dich nur gebeten, mir etwas zu besorgen, mehr war es nicht. Wenn dir das, was du gesehen hast, nicht gefallen hätte – als ob mein eigen Fleisch und Blut so dumm sein könnte –, hättest du mir einfach nur die Bücher geholt, und dann wär’s das gewesen. Aber mir scheint«, fuhr Daniel mit einem listigen Lächeln fort, »dass es dir ausgesprochen gut gefallen hat.«
    »Ja, das hat es.«
    »Und was hast du sonst noch dazu zu sagen?«
    »Danke.«
    Daniel blinzelte, dann verengte er die Augen auf der Suche nach der Falle. »Danke?«
    »Danke, dass du so viel Geschmack hattest, die Frau, die ich hoffentlich heiraten werde, zu erkennen.«
    »Ha!« Mit einer überraschenden Behändigkeit für einen Mann seines Alters und seiner Statur sprang Daniel aus dem Sessel auf und drückte Ian an sich. »Das ist ein feiner Bursche. Schau her, Anna, dieser Junge hier weiß wenigstens die Weisheit seines Großvaters zu schätzen. Deshalb war er auch schon immer mein erklärter Liebling.«
    »Vor zwei Tagen war Julia noch dein erklärter Liebling«, erinnerte Ian ihn. »Ich habe mit eigenen Ohren gehört, wie du es zu ihr gesagt hast.«
    »Nun, sie hat eben erst das Baby bekommen, da muss man sie ein wenig verhätscheln. Aber jetzt bist du es.« Übers ganze Gesicht strahlend, ließ er von Ian ab, dann verblasste plötzlich sein Lächeln. »Was meinst du damit, dass du sie hoffentlich heiraten wirst? Da du kein Holzkopf bist, gehe ich fest davon aus, dass du sie heiratest, verstanden?«
    »Ich habe ihr ein bisschen Zeit gegeben. Ein paar Monate. Danach hoffe ich, dort weitermachen zu können, wo wir aufgehört haben.«
    »Zeit? Ein paar Monate?«, donnerte Daniel. »Er ist doch ein

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