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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mal auf die Idee kommen solltest zu entscheiden, was das Beste für mich ist.«
    Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. »Ich bin das Beste für dich.«
    »Ja.« Sie legte den Kopf auf seine Schulter und fragte sich, warum sie je daran gezweifelt hatte, dass dieser genau dorthin gehörte. »Und wie es sich gerade so trifft, bin ich das Beste für dich. Ich möchte, dass wir unser Leben gemeinsam verbringen, Ian.«
    »Dann lass uns zu mir nach Hause gehen und damit anfangen.«

AUS DEN TAGEBÜCHERN DES DANIEL DUNCAN MACGREGOR
    Man sagt, wenn ein Mensch alt wird, würden seine Erinnerungen an lang zurückliegende Ereignisse immer klarer, während die der letzten Woche im Nebel verschwänden.
    An die erste Begegnung mit meiner Anna erinnere ich mich so genau, als wäre es erst gestern gewesen. Oh, ich sehe diesen kühlen, desinteressierten Blick, den sie mir zuwarf, noch sehr deutlich vor mir. Ha! Sie blieb nicht lange desinteressiert. Ich war damals ein ehrgeiziger junger Mann mit hochfliegenden Plänen und als großer, strammer Schotte die stattlichste Erscheinung auf diesem vornehmen Ball, zu dem ich gegangen war, um die Frau meines Lebens zu finden.
    Und da war Anna, in ihrem hübschen schlichten Kleid. Sie war die Meine von der ersten Minute an … obwohl es eine Zeit lang dauerte, sie davon zu überzeugen.
    Ich erinnere mich noch sehr gut an die Nacht, an die Lichter, die Musik, die Farben. Ich kann noch den Duft riechen, der in der Luft hing, als ich sie später zu diesen Klippen führte, auf denen ich mir das Haus bauen wollte, in dem wir fast unser gesamtes Leben verbracht haben. Und ich fühle heute noch die Erde in meinen Händen, als ich einen jungen Baum pflanzte, um die Geburt meines ersten Sohnes zu feiern. Dann stimmt es also doch. Die Erinnerung eines alten Menschen reicht weit zurück.
    Aber ich erinnere mich an letzte Woche genauso klar. Also, was, zum Teufel, soll dieses Gerede?
    Mein Enkel Ian hat letzte Woche geheiratet. Und ich habe noch genau die Düfte im Gedächtnis, die in der Kirche in der Luft lagen, die Farben des Lichts, das durch die Buntglasfenster fiel, die vollen Klänge der Orgel, die anschwoll, als die kleine Naomi in ihrem weißen Kleid und dem MacGregor-Schleier über ihrem glänzenden schwarzen Haar den Gang zum Altar antrat.
    Bräute strahlen, sagt man so schön. Und sie strahlte in der Tat. Es ist die Liebe, die diese Schönheit, die wie ein Glühen aussieht, auf das Gesicht einer Frau zaubert. Und obwohl ich so viele Hochzeiten miterleben durfte, habe ich mich noch immer nicht daran sattgesehen.
    Und Ian, schön wie ein Prinz, hat sie am Altar erwartet. Man spricht nicht davon, dass ein Mann strahlt, aber vielleicht sollte man es doch tun. Ich kann auf jeden Fall kein anderes Wort für den Ausdruck finden, der auf seinem Gesicht lag, während er Naomi entgegensah, wie sie langsam auf ihn zukam.
    Und was tat er, der am Ende doch kein solcher Holzkopf ist, wie ich schon befürchtet hatte? Er nahm erst ihre eine, dann ihre andere Hand, und als die Orgel verklang und noch ehe der Priester seinen Mund aufmachen konnte, um die Zeremonie zu eröffnen, sagte Ian: »Ich liebe dich, Naomi.« Und das mit einer Stimme, die klar und laut war wie die Glocken, die zum Abschluss läuteten.
    Und wenn es in der Kirche in diesem Augenblick ein trockenes Auge gab, nun, dann war es jedenfalls nicht das von Daniel MacGregor.
    Es war alles in allem ein gutes Jahr für die Familie. Mit drei Hochzeiten und einem Baby. Ich habe mein Bestes getan, und mein Bestes ist besser als das der meisten anderen. Jetzt ist das Jahr fast vorbei. Ich werde noch eine Weile vom Fenster aus dem Tanz der Schneeflocken zuschauen und mich dann später mit Anna an den Kamin setzen und zuhören, wie der Wind ums Haus heult.
    Und wenn ich wieder ein paar Pläne schmiede, während ich die Beine hochlege und von meinem Whiskey trinke, was ist so falsch daran?
    Das nächste Jahr kommt bestimmt, und schließlich habe ich noch mehr Enkelkinder.
    – ENDE –

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