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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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war ein kleiner Raum, der ihn sehr an jene Lacy erinnerte, die er aus dem Krankenhaus kannte. Ein bisschen altmodisch, zurückhaltend, mädchenhaft.
    In der Mitte des Zimmers stand ein breites Bett mit einer kunstvoll gesteppten Decke. Da seine Großmutter Nanna Quilts genäht hatte, kannte er das Muster. Man nannte dieses Muster die zwei Eheringe.
    Das Zimmer war aufgeräumt. Nichts lag herum. Es gab keinen Staub und keine Spinnweben. Der Papierkorb neben dem Computertisch war leer.
    Bennett ging zu der antiken Kommode, die in einer Ecke stand, und zog die oberste Schublade auf. Verblüfft starrte er auf den Inhalt.
    Dutzende Slips lagen darin, einer winziger als der andere. In roter und lila Seide, in schwarzem Satin.
    Bennett konnte nicht anders. Er musste die zarten Gebilde anfassen. Er griff in die Schublade, nahm ein paar Slips und schnupperte an ihnen. Sie dufteten nach Waschmittel und Rosen. Begierig sog er den zarten Duft ein.
    Die Lacy, der diese Wäsche gehörte, war nicht die Lacy, die er aus dem Krankenhaus kannte. Was er hier gefunden hatte, passte zu der Frau im grünen Minikleid, die im “Recovery Room” getanzt hatte.
    In diesem Moment sah sich Bennett selbst im Spiegel. Er hielt immer noch ein halbes Dutzend Damenslips in der Hand. Sein Gesichtsausdruck verriet seine lustvollen Gedanken. Entnervt stopfte er die Unterwäsche zurück in die Schublade, knallte sie zu und riss die nächste auf.
    Er musste unaufhörlich daran denken, wie Lacy wohl in dieser zarten Luxuswäsche aussehen mochte.
    Er war verloren.
    Sie hatte ihn in ihr Schlafzimmer geschickt. Allein. Um in ihrer Kommode die Reizwäsche zu entdecken.
    Lacy errötete vor Scham. Was fiel ihr ein? Was, um Himmels willen, würde Bennett von ihr denken? Denn es war doch anzunehmen, dass er zunächst die oberste Schublade der Kommode aufzog.
    Das Schmerzmittel begann allmählich zu wirken. Nicht nur, dass das verletzte Fußgelenk schon gar nicht mehr so wehtat, Lacy empfand ein geradezu euphorisches Hochgefühl. Wärme durchströmte sie. Ihr war zum Kichern zumute.
    “Taugt das als Pyjama?”, fragte Bennett. Er lehnte sich an den Türrahmen und hielt einen Body aus rosa Satin hoch, der mit Spitze besetzt war.
    Oh nein! dachte Lacy entsetzt. Allein der Gedanke daran, in diesem aufreizenden Nichts von Lingerie auf dem Sofa zu liegen, Bennetts Blicken preisgegeben, machte, dass sie in Panik geriet. “Das ist kein Pyjama”, entfuhr es ihr.
    “Oh”, erwiderte er betroffen.
    “Aber was soll’s”, fügte sie hinzu, und erntete ein Lächeln.
    Bennett kam zu ihr.
    Lacys Herz schlug schneller.
    Bennett setzte sich neben sie aufs Sofa. Sie spürte sein Bein an ihrer Hüfte. Erregende Schauer durchliefen ihren Körper. Das Medikament und Bennetts sinnliche Nähe machten sie unvorsichtig, ja geradezu übermütig. Sie hatte das Gefühl, frei zu schweben.
    Bewundernd ließ sie ihren Blick über Bennett wandern, hörte seine warme, einschmeichelnde Stimme, sah die kleinen Lachfältchen um seine Augen, bemerkte den Bartschatten auf seinem markanten Kinn.
    Sie spürte instinktiv, dass er irgendwie unsicher war und nicht genau wusste, was er tun sollte.
    “Was ist los?”, fragte sie leicht verschwommen und hörte sich selbst kichern.
    “Das Schmerzmittel macht dich high”, erwiderte er.
    Sie nickte benommen. “Ja.”
    Hilflos hielt er ihren rosa Satinbody in der Hand. “Wie sollen wir’s machen? Möchtest du, dass ich rausgehe, während du dich umziehst?”
    “Nein. Ich brauch deine Hilfe bei dem dummen Reißverschluss.”
    “Oh. Na gut.”
    Trotzdem rührte er sich nicht, sondern saß einfach nur da und blickte unverwandt auf Lacys Mund.
    “Du kannst mich ruhig anfassen”, sagte sie, verwundert über ihre Direktheit. “Ich beiße nicht.”
    Bennett beugte sich vor.
    “Jedenfalls nicht so, dass es richtig wehtut”, fügte Lacy hinzu.
    Wie zum Teufel sollte er sie ausziehen, ohne dass sie beide verrückt vor Verlangen wurden? Die Schmerztabletten hatten Lacy völlig enthemmt. Ihre Augen glänzten unnatürlich, und sie sah herausfordernd zu ihm auf.
    Rede mit ihr, Sheridan, ermahnte er sich im Stillen. Und vor allen Dingen: Was immer auch geschieht, du darfst sie nicht küssen. “Gut, dass Dr. Laramie dich jetzt nicht sieht”, bemerkte er kopfschüttelnd. “Er hält dich für ein nettes altmodisches Mädchen.”
    Lacy legte einen Finger an die Lippen. Es war eine hinreißende sanfte Geste. “Pst. Wir werden es ihm nicht

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