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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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nicht.”
    “Warum nicht?”
    “Weil du Medikamente genommen hast und nicht weißt, was du sagst.”
    “Weiß ich wohl. Ich meine es ernst, Bennett.”
    Er zog sich zurück. “Ich bin bald nicht mehr in der Stadt, Lacy. Selbst wenn wir zusammen eine schöne Zeit haben könnten, nehme ich deinen verletzten Knöchel als Warnsignal.”
    “Wofür?”
    “Dafür, dass eine erotische Beziehung zwischen uns schlicht unmöglich ist.”
    “Das verstehe ich nicht.” Sie sah aus weit geöffneten Augen zu ihm auf.
    Es tat ihm weh, dass sie plötzlich so traurig war. “Ich mag dich, Lacy. Sehr sogar. Wahrscheinlich sogar zu sehr. Jedenfalls zu sehr, um mit dir ins Bett zu gehen und danach einfach aus deinem Leben zu verschwinden.”
    Der Schmerz in ihrem Fußgelenk war nichts gegen den Schmerz, den Lacy bei diesen Worten empfand.
    “Wenn ich ehrlich sein soll”, fuhr Bennett fort, “dann bin ich nämlich ziemlich altmodisch. Wenn ich eine Frau kennenlerne, die ich mag, und ich weiß, dass ich ihr keine Zukunft bieten kann, dann schlafe ich normalerweise auch nicht mit ihr.” Was rede ich da für einen Unsinn? schoss es ihm durch den Kopf. Wenn ich sie weniger mögen würde, dann würde ich mit ihr ins Bett gehen wollen?
    “Aber es muss doch nicht mit Herzschmerz enden”, beharrte sie.
    Und irgendwie war sie davon tatsächlich überzeugt. Sie konnten miteinander schlafen, sich ineinander verlieben, heiraten, ein halbes Dutzend Kinder haben und bis ans Lebensende miteinander glücklich sein. Warum nur hatte sie sich von CeeCee überreden lassen, Bennett eine Frau vorzuspielen, die sie eigentlich gar nicht war?
    Er streichelte zärtlich ihre Wange. “Versteh mich nicht falsch, Süße. Ich möchte ja mit dir schlafen. Aber ich glaube nicht, dass es gut für uns wäre.”
    “Bennett …” Ihr fehlten die Worte. Sie hätte ihm gern so viele Dinge gesagt, doch sie wusste nicht, wie sie beginnen sollte. Denn wie sollte sie ihm die Sache mit dem Blitz, der Menschen traf, die füreinander bestimmt waren, erklären, wenn er nicht an übernatürliche Kräfte glaubte? Im Übrigen konnte sie kaum noch die Augen offen halten. Ehe sie noch einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte, war sie in Bennetts Armen eingeschlafen.
    Das Telefon schrillte und weckte Lacy auf. Blinzelnd kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie lag eng an Bennett geschmiegt auf dem Sofa. Abrupt setzte Lacy sich auf. Was war geschehen? Da erst erinnerte sie sich an die Schmerztabletten und daran, dass sie in Bennetts Armen eingeschlafen war.
    Bennett gähnte und sah auf seine Armbanduhr. “Ziemlich spät für Anrufe. Es ist nach ein Uhr nachts.”
    “Wahrscheinlich CeeCee oder Janet, die hören wollen, ob ich gut nach Hause gekommen bin.” Lacy griff nach dem Telefon. “Hallo?”
    “Lacy, hier ist deine Mutter.”
    Sofort bekam sie Angst. Ihre Mutter rief nie später als neun Uhr abends an. Irgendetwas war passiert.
    “Was ist los?”, fragte Lacy und stützte sich auf der Sofalehne ab.
    “Ich habe schlechte Neuigkeiten, Honey.”
    Lacy wurde blass und begann zu zittern. “Sag es mir”, bat sie.
    “Es geht um Urgroßmama Kahonachek.”
    Lacys Hand zitterte so stark, dass sie kaum noch das Telefon halten konnte. “Was ist mit ihr?”
    “Wir haben noch bis spätabends über unseren Verkaufsstand auf der regionalen Landwirtschaftsmesse diskutiert. Irgendwann bekam Urgroßmama eine Herzattacke, wie sie sie letzten Frühling schon mal gehabt hat. Sie verlangt nach dir. Kannst du sofort herkommen?”
    “Natürlich”, sagte Lacy. “Ich bin schon unterwegs.” Die Krankenschwester in ihr siegte über die Angst der Enkelin. Ihre Familie brauchte sie. Sie legte den Hörer auf und wollte aufstehen, doch der Schmerz in ihrem Fußgelenk hinderte sie daran.
    “Was ist passiert?”, wollte Bennett wissen. “Du bist leichenblass.” Er nahm ihre Hand. “Und du frierst. Sag mir, was los ist.”
    “Meine Urgroßmutter hat Herzschmerzen.”
    “Hat sie einen Herzinfarkt?”
    Lacy schüttelte den Kopf. “Ich weiß es nicht. Sie ist achtundachtzig und nimmt Herztabletten. Sie verlangt nach mir, Bennett.” Sie brach in Tränen aus.
    Bennett zog sie an sich und ließ es zu, dass sie an seiner Brust schluchzte. Sein Hemd wurde dabei nass, doch es war ihm egal.
    “Ich liebe sie so sehr”, stammelte Lacy, als sie endlich wieder sprechen konnte.
    “Das verstehe ich gut.” Bennett drückte ihre Hand und zog Lacy noch enger an sich. Nach allem, was er ihr

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