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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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vor mir ging zu dritt – und trotz Dunkelheit wusste ich genau, wer das war. Als wir den Waldweg erreichten, klammerten sich die beiden Mädchen wie Ertrinkende an Mats, der irgendetwas Beruhigendes murmelte.
    Ehrlich gesagt, ich hätte mich auch gerne an jemandem festgehalten. Es war so stockfinster, dass man nicht sah, wohin man trat. Mit ausgestrecktem Arm, damit mir keine Zweige ins Gesicht schlugen, stapfte ich voran. Fest entschlossen, mir keine Angst anmerken zu lassen.
    »Sag mal, Mathilda«, erkundigte sich Scotts Stimme neben mir. »Welche Tiere gibt es denn hier so im Wald?«
    »Ach, nur kleine«, sagte ich, obwohl ich es nicht genau wusste.
    Hinter mir verkündete Linn: »Ne, Opa und ich haben abends schon den Dachs gesehen, der hat seine Höhle oben am Hang.«
    »Ach«, sagte Scott, »was ist denn ein Dachs? Ich kenne das deutsche Wort nicht.«
    Wie Dachs auf Englisch hieß, wussten wir nicht, stattdessen beschrieb Linn ihm ein 70 cm langes (ohne Schwanz natürlich, der ist noch mal 20 Zentimeter lang), schwarz-weißes Tier. »Der Dachs sieht total süß aus, aber ist halt sehr scheu. Man sieht ihn kaum«, schloss sie ihren Bericht.
    Scott lachte grunzend. »Zu schade aber auch.«
    Ich stupste ins Dunkel. »Grunz nicht so, denn …«
    »Wieso? Ich war das nicht!«
    »Oh!«, sagte Linn und ihre Stimme klang alarmiert. Ich merkte, dass ich von Kopf bis Zehenspitzen eine Gänsehaut bekam, so gruselig war das.
    »Wir haben hier noch nie Wildschweine gesehen«, hörte ich vor mir Mats’ ruhige Stimme.
    Ich atmete auf. Doch nur kurz. Schon hörte ich wieder ein Grunzen, diesmal war es näher. Nur wo? Man konnte nicht die Hand vor den Augen sehen. Wir drängten uns im Dunkeln aneinander und es war vorbei mit der Ruhe im Wald. Die Mädchen kreischten, die Jungs brüllten und ich klammerte mich an Linn und Scott.
    »Hannes«, brüllte Philippa, als es etwas ruhiger war und man ihre Stimme wieder hören konnte. »Hör sofort auf damit, verdammt!«
    Ein Aufatmen ging durch den Wald.
    »Leute, ihr versteht aber auch gar keinen Spaß«, erklärte Hannes und lief pfeifend an uns vorbei.
    »Na warte, Hannes, wenn wir gleich in der Scheune sind«, knurrte Jacob. »Dann lassen wir mal die Sau raus!« Darüber lachten wir alle. Wir verließen den Wald, es wurde etwas heller. Zumindest so hell, wie es in einer finsteren Halloweennacht überhaupt werden kann. Ich erkannte den Zaun von der Pferdeweide und atmete auf. »Gleich haben wir es geschafft«, murmelte ich. Mehrere Fenster des Krone-Hofs leuchteten in die Nacht.
    »Licht, Licht«, schrie Scott. Kichernd rannten wir zu zweit voraus, den Hang hinauf. Plötzlich schnaubte etwas, nur ein paar Schritte vor uns.
    »Haha, Hannes«, rief ich lässig, »fällt dir noch was anderes ein? Die Wildsau hatten wir ja schon«, und ging mit Scott einfach weiter. Wieder schnaubte es, etwas lauter dieses Mal und nur noch einen Schritt entfernt.
    »Alter, wie machst du das?«, fragte Scott, denn dieses Schnauben vor uns klang ziemlich gewaltig. Doch dann sagte hinter uns Hannes’ Stimme: »Ich bin das nicht.«
    Und bevor ich wusste, wie mir geschah, spürte ich eine kalte, nasse Nase an meiner ausgestreckten Hand und wieder schnaubte es. Die Nase war riesig, das konnte nur einer sein – Brutus.
    »Philippa«, sagte ich und meine Stimme zitterte. »Hier ist … dein Kleiner.«
    Philippa war sofort neben mir. Sie rief leise, aber so dass sie jeder hören konnte. »Bleibt bloß ruhig. Wenn den Kleinen etwas erschreckt, rennt er in den Wald und der Förster …« Sie schluchzte, »… der Förster erschießt ihn.«
    Hannes zog den Gürtel aus seiner Hose. »Bleib ruhig, Philippa. Ihm passiert nichts. Hier, nimm das als Halfter.«
    »Das reicht doch nicht«, schluchzte Philippa verzweifelt. »Ich brauche noch einen Gürtel.« Ich tastete durch den Mantel nach meiner Hose. Ausgerechnet heute Abend trug ich keinen.
    »Philippa, kannst du ihn nicht am Halsband nehmen?«, fragte Scott, der wohl auch das Wort »Halfter« nicht kannte und bestimmt vermutete, dass es sich um einen Hund handelte.
    Noch jemand kam nach vorne. »Hier, nimm noch meinen«, sagte Mats’ Stimme und er reichte Philippa seinen Gürtel herüber. Philippa band die Gürtel aneinander und legte die entstandene Schlaufe vorsichtig um den Hals des Bullen. »Ich bringe ihn jetzt nach Hause«, sagte sie und ich hörte ihrer Stimme an, dass sie mit den Tränen kämpfte.
    »Leute, es ist ernst!«, rief Hannes. »Ich gehe mit

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