Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
So lange Jhardischtan und Jhinnischtan bestanden, hatten diese Steine an geheimer Stelle das Zentrum der Welt von Chrysaltas ausgemacht. Sie spendeten Leben. Nun hatte man sie hervorgeholt, Tod und Vernichtung zu säen.
»Kommt ihr, uns zu bringen, was uns gebührt?« fragte Fulcor mit Donnerstimme. »Kommt ihr, euch uns zu unterwerfen?« stellte Baran die Gegenfrage.
»Die Kristalle sind von gleicher Stärke!« bemerkte Zardoz. »Doch wir - wir sind die guten Götter!« Sabella lächelte. »Und Dhasor will, dass immer das Gute siegt!«
"Das immer das Gute siegt!" klang das hässliche Lachen des Wokat. "Das ist alles eine lügnerische Propaganda. Siegen tut nur, wer stark genug - und skrupellos genug ist!"
»Wo kann der Mensch siegen - wenn zerstörende Naturgewalten über ihn hereinbrechen?« klang Viras hässliches Kichern. »Was Dhasor wünscht - das ist noch lange nicht Thuollas Begehren!«
»Warum einigen wir uns nicht hier und jetzt - an der Quelle des Lebens und des Seins, die Dhasor dieser Welt zum Segen schenkte? Warum versuche wir nicht, hier und jetzt einen Kompromiss zu finden, bevor wir Kräfte entfesseln, die wir vielleicht nicht beherrschen können?« fragte Watran. Der Gott des Wassers spürte die Gefahr, die im Falle einer Auseinandersetzung seinem Element drohte. Am liebsten hätte er den Kreis verlassen und versucht, die Quelle zu schützen. Aus den gleichen Gründen bat auch Oceana ihre Götter-Gemeinschaft, den endgültigen Kampf zu vermeiden.
Doch es war zu spät.
»Tragen wir es aus, wer diese Welt regiert!« rief Baran. »Hier und jetzt! Dann hat der Zwist der Götter ein Ende. Wer unterliegt, der wird zum Diener.« »Aber wenn wir hier kämpfen, dann vergehen die schönen Pflanzen des Waldes!« stieß Fiona aus. »Und meine Tiere!« heulte Anima.
»Wenn die Khoralias glühen, dann verwelkt das Leben!« erklärte Vitana mit trauriger Stimme.
»Zu spät! Ihr könnt das Bündnis nicht verlassen!« stieß Baran hervor. »Jetzt nicht mehr. Jetzt ist er da - der Götter-Krieg!«
»Ja, er ist da!« heulte Fulcor. »Genug der Worte ...!«
»Nein, eins noch!« erklang nun genau zwischen den Göttern eine Stimme. Und dann erhob sich Churasis von seinem Sitz und wurde sichtbar.
Das Auge eines Menschen hätte nur die abgerissene, ungepflegte Gestalt des Magiers gesehen. Doch die Götter erkannten eine überirdisch schöne, hochgewachsene Gestalt in blendend weißem Gewand. Und sie erschauten auch das wahre Wesen jenes kleinen Schrates und erschraken zutiefst.
Mit weihevoller Handbewegung hielt die Churasis-Gestalt das Kästchen Solmanis in die Höhe.
»Seit den Tagen des Anfangs sät ihr Zank und Streit!« erklang die Stimme des Churasis. »Ihr entzweitet euch und gingt getrennte Wege. doch das sei euch vergeben. Nicht vergeben wird jedoch der Zwist und die Zwietracht, den ihr zwischen die Völker dieser Welt sätet. Ihr setztet den Tod zwischen Mensch und Drachen, erfandet die Rivalität zwischen Riesen und Zwergen und hetztet die Trolle gegen die Elfenwächter des Waldes. Die Reiche und Heere der Menschen versucht ihr, im männermordenden Krieg gegeneinander zu treiben. Und das alles nur für euren eigenen Vorteil im Jhardischtan wie im Jhinnischtan.
Blut und Tod, Sieg oder Niederlage - das berührte euch nicht, solange es nur eurem eigenen Vorteil diente.
Heute, zum ersten Mal, wagt ihr es selbst, zu kämpfen! Doch wisst ihr Götter überhaupt, auf welches Risiko ihr euch einlasst? Ahnt ihr, welche Kräfte ihr beschwört, wenn ihr Dhasors und Thuollas Machtkristall dazu benutzt, euch gegenseitig zu schaden?«
»Schweig, du Narr!« schrie Fulcor. »Wir wollen nichts davon hören!« »Der Kampf muss einmal ausgetragen werden!« rief Baran.
»Ich warne euch!« dröhnte die Stimme des Churasis. Aber die Götter lachten nur.
»Frieden!« rief Churasis noch einmal gebieterisch. »Krieg!« johlten die Götter durcheinander.
»Zurück vom Kristall!« befahl Churasis. »Oder euch trifft der Schmerz!« »Vereinigt eure Kräfte ...!« waren die Rufe von Fulcor und Baran.
Und im gleichen Moment legten die Götter von Jhardischtan und des Jhinnischtan alle ihre Kräfte zusammen und konzentrierten sich darauf, den jeweiligen Machtkristall unter ihre Kontrolle zu bekommen und die Kräfte darin gegen die anderen Götter einzusetzen.
Churasis hatte das Kästchen immer noch erhoben. Er beobachtete, wie die Machtkristalle der Götter zu glühen
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