Drei Seiten für ein Exposé
Bauer Jure, ein engstirniger und brutaler Mann, der alle Bauern tyrannisiert, die nicht nach seiner Pfeife tanzen, schäumt vor Wut. Er behauptet, immer wieder von den Bestien heimgesucht zu werden, die ihm ein Schaf nach dem anderen reißen
.
Nur Tonci, ein vierzehnjähriger Junge, merkt, dass etwas an Jures Geschichten faul ist. Als er erkennt, dass der Anführer der wilden Hunde ein Halbwolf ist, der ihm vor Jahren einmal das Leben gerettethat, will er ihm helfen. Er dringt tiefer in die dunklen Machenschaften des Bauern ein, und muss bald feststellen, dass dieser selbst Schafsblut an seinen Händen kleben hat. Weil seine Herde die Maul- und Klauenseuche hat und eine Meldung bei den Behörden seinen Bankrott bedeuten würde, tötet er die Schafe selbst und gibt die Schuld den wilden Hunden. Das verseuchte Fleisch verkauft er und steckt von der Versicherung das Geld ein
.
Tonci ist machtlos. Wer sollte ihm glauben, dem Außenseiter, der nach dem Autounfall seiner Eltern von Bauer Ivan als Ziehsohn aufgenommen wurde? Freunde hat er keine, und die anderen Bauernsöhne, allen voran Petar, Jures ehrgeiziger Sprössling, verspotten ihn auf Schritt und Tritt
.
Alles ändert sich, als Tonci die Zähne einer von Jures Hand getöteten wilden Hündin findet
.
Sie führen ihn in das Versteck der Hunde und verleihen ihm auf geheimnisvolle Weise Mut und Kraft. Langsam schließt Tonci Freundschaft mit dem Rudel und ihrem Anführer, dem misstrauischen Halbwolf. Sie erkennen in Tonci die Wolfsseele und akzeptieren ihn. Tonci ist wild entschlossen. Er will beweisen, dass die Hunde unschuldig sind
.
Bauer Jure erkennt die Gefahr, die von Tonci ausgeht und zettelt eine Hetzjagd auf die Hunde an, mit dem Ziel, auch Tonci zu beseitigen. Petar, der von den mörderischen Absichten seines Vaters nichts ahnt, sieht in der Hetzjagd die Chance, seinen Respekt zu ergattern
.
Da bekommt Tonci Hilfe von unerwarteter Seite. Jures Tochter Iva entpuppt sich als heimliche Helferin. Ihr Hund, der von Jure vor Jahren vertrieben wurde, hat sich dem Rudel angeschlossen. Gemeinsam stellen sie sich gegen ihren Vater und ihren Bruder und befreien das Dorf von ihrer Tyrannei
.
Lektorat
Bauer Jure ist ein Tyrann und hasst Hunde. Tonci ist ein Außenseiter, erst vierzehn und liebt Hunde. Soweit ist der Anfang klar und der Konflikt vorprogrammiert.
Aber wie geht es weiter?
Tonci entdeckt, dass Jure betrügt und die Hunde als Vorwand dafür nimmt, zu verbergen, dass seine Herde Maul- und Klauenseuche hat.
Tonci wird von Jures Sohn Petar und dessen Freunden verspottet.
Tonci findet über die Zähne einer Hündin das Versteck des Rudels und schließt mit ihnen Freundschaft.
Tonci will beweisen, dass die Hunde unschuldig sind.
Jure kriegt Angst und will eine Treibjagd nutzen, um Tonci zu beseitigen.
Jures Tochter Iva wurde vor Jahren der Hund vom Vater vertrieben, sie unterstützt deshalb Tonci.
Gemeinsam befreien Iva und Tonci das Dorf von Jures Tyrannei.
Entdeckt Tonci wirklich gleich am Anfang, dass Jure betrügt? Und erst später will er beweisen, dass die Hunde unschuldig sind? Das klingt mir unglaubhaft. Glaubhafter – und spannender – wäre eine andere Abfolge:
Tonci wird von Jures Sohn Petar und dessen Freunden verspottet.
Jures Tochter Iva wurde vor Jahren der Hund vom Vater vertrieben.
Jure behauptet, die Hunde würden seine Schafe reißen.
Tonci findet über die Zähne einer Hündin das Versteck des Rudels und schließt mit ihnen Freundschaft. Jetzt will er beweisen, dass die Hunde unschuldig sind.
Tonci entdeckt, dass Jure betrügt und die Hunde als Vorwand dafür nimmt, zu verbergen, dass seine Herde Maul- und Klauenseuche hat.
Jure kriegt Angst und will eine Treibjagd nutzen, um Tonci zu beseitigen.
Iva unterstützt Tonci.
Gemeinsam befreien Iva und Tonci das Dorf von Jures Tyrannei.
So klingt das Ganze etwas folgerichtiger. Außerdem steigern sich die Ereignisse der Handlung. Erst wird Tonci verspottet. Als Außenseiter sucht er sich Freunde unter den Hunden, die er unter den Menschen nicht findet. Jure verfolgt die Hunde, logischerweise will Tonci ihre Unschuld beweisen. Dabei entdecktTonci Jures Betrug. Jetzt wird es langsam ernst, denn Jure will Tonci loswerden. Er organisiert die Treibjagd. Doch Mithilfe seiner Tochter kann Tonci entkommen und Jures Betrug aufdecken.
Exposés sollten auch einen Spannungsbogen erkennen lassen. Dazu gehört, dass sich die Situation aufschaukelt. Erst passieren die harmlosen Dinge
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