Drei Seiten für ein Exposé
auf der Erde
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Valentin ist ganz aufgeregt und verspricht dem Schneemann in seinem Garten, den er zusammen mit Anke gebaut hat, das Schneereich der Prinzessin zu retten
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Als er am nächsten Tag mit Anke durch den verschneiten Park geht, erscheint ein Regenbogen direkt vor ihm. Sieben Regenbogenkinder gleiten herunter und bitten Valentin, mitzukommen. Zögernd besteigt er den Regenbogen und landet in den Wolken, das Reich der Schneeprinzessin
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Der Regenbogenring, den er von einem der Regenbogenkinder geschenkt bekommt, rettet ihn siebenmal aus großer Gefahr. Zusammen mit dem treuen Hund Flocki und dem schnellen Pferd Sturmwind erlebt er viele Abenteuer, bevor er bei Prinzessin Lisa ankommt
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Inzwischen hat der böse König Felix den Schnee schon zum Schmelzengebracht und das Schneereich ist in größter Gefahr. Alle Schneeleute müssen fliehen. Valentin ist jedoch fest entschlossen, herauszufinden, was passiert ist, und findet in der königlichen Kutsche die Lösung. Er kann den König samt Minister überführen und rettet das Regenbogenland. Er wird als Held gefeiert und die Prinzessin bittet ihn, bei ihr zu bleiben, was er zunächst auch tut
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Die Minister und König Felix werden jedoch gefangen genommen, und allmählich verwandelt sich der König. Er mag den Schnee jetzt immer mehr und hilft den Schneeleuten, ihre Schneehäuser wieder aufzubauen
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Alle sind wieder glücklich, bis Valentin das Heimweh packt und er das Regenbogenland genauso verlässt, wie er gekommen ist. Aber diesmal nimmt er Flocki mit und wird sehnsüchtig von Anke im Park erwartet. Seine Eltern freuen sich, dass er gesund und munter zurückgekehrt ist, und auch der Schneemann im Garten bedankt sich bei Valentin
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Lektorat
Fangen wir doch mal mit den Vorteilen des Exposés an, statt immer nur aufzulisten, was problematisch ist.
Wir kennen hier den Helden, und vor allem wissen wir, was ihm wichtig ist: Schnee. Und er hat einen Freund, der ein Schneemann ist. Außerdem gibt es einen Antagonisten, der Schnee hasst und ihn endgültig von der Erde verbannen will. Jetzt hat dieser eine Methode entwickelt, wie ihm das gelingen kann.
Ein klarer Beginn, jede Figur hat ein Motiv, und der Konflikt bleibt unausweichlich. Damit haben wir einen guten Beginn der Geschichte. Wir wissen, wo’s losgeht und warum.
Aber dann kommt der Zufall dem Autor und dem Protagonisten zu Hilfe.
Zufällig kommen die sieben Regenbogenkinder auf die Erde, die Valentin bitten, mitzukommen, um das Reich der Schneeprinzessin vor des Königs Anti-Schnee-Erfindung zu retten. Woher wissen die, dass Valentin Schnee liebt, woher, dass der König den Schnee abschaffen will? Das sollte im Exposé stehen, um den Verdacht zu vermeiden, dass der Autor hier einen Deus ex Machina in seine Geschichte eingefügt hat.
Valentin erzählt seinem besten Freund, dem Schneemann Flocke, von dem Plan des Königs. Der ruft die Regenbogenkinder zu Hilfe, die in einem Regenbogen wohnen. Sie nehmen Valentin und Flocke mit ins Reich der Schneeprinzessin, damit er sie warnen kann. Doch dort hat der König längst sein verderbliches Werk begonnen, der Schnee schmilzt bereits, und Valentin und sein Freund müssen sieben Abenteuer bestehen, bevor sie endlich die Schneeprinzessin finden, die in höchster Not ist
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Wie kann das verderbliche Werk des Königs beendet werden?
Unter großer Gefahr gelingt es Valentin, am Schluss in die königliche Kutsche einzudringen. Dort findet er den Topf mit dem Zauberfeuer, das so weit strahlt, dass aller Schnee im Wolkenreich schmilzt und auch Valentins Freund Flocke zu einem kleinen Häufchen hat schmelzen lassen. Valentin gelingt es, das Feuer zu löschen, und er rettet das Schneewolkenreich
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Vielleicht geht die Geschichte des Autors ganz anders, als ich es hier skizziert habe. Gut möglich. Aber ich wollte zeigen, wie man einen roter Faden in einem Exposé auftauchen lassen kann.
Haben Sie noch einen Unterschied zwischen dem Originalexposé und meiner Version entdeckt? Falls nicht, sehen Sie sich beide nochmals an.
Bei mir fehlt der Hund Flocki und das Pferd Sturmwind. Stattdessen begleitet der Schneemann, der nun Flocke heißt, unseren Valentin. Damit bekommt er eine größere Bedeutung im Exposé, er begleitet unseren Helden von Anfang an und verschwindet nicht einfach. Im Exposé wie in einer Geschichte ist es immer gut, wenn Figuren nicht einfach auftauchen, um gleich wieder zu verschwinden. In Kindergeschichten ist ein guter Freund immer eine gute
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