Drei Seiten für ein Exposé
einem Verlag vorlegt, finden eine ganz andere Beachtung. Von ihnen weiß der Verlag, dass sie Niveau haben. Weil Verlage ihr Lektorat immer mehr ausdünnen, sind es die Agenten, die ihnen die Manuskripte vorsortieren. Und gleichzeitig haben die Makler ein hohes Interesse daran, „ihre“ Autoren gut zu verkaufen.Denn davon leben sie. Von den 15-20% des Autorenhonorars, das der Literaturagent bekommt.
Deshalb nehmen sie auch nur Manuskripte an, von denen sie glauben, dass sich dafür ein Verlag finden wird. Natürlich können sie sich irren – nicht jedes Manuskript, das einen Agenten findet, findet dann auch einen Verlag. Aber doch die meisten. Unter www.uschtrin.de finden Sie eine Liste von Literaturagenten.
Auch wenn ich sagte, dass Veröffentlichen nicht alles ist im Autorenleben, dass Sie besser nicht Ihr Wohl und Weh davon abhängig machen, es gibt sie: Verlage und Literaturagenten, die neue deutsche Autoren veröffentlichen. Ich kenne etliche Autoren, die in den letzten Jahren den Sprung geschafft haben.
Wenn Sie den Eindruck haben: Jetzt bin ich so weit, jetzt haben meine Texte den Schliff, der nötig ist; einen Plot, der Leser in Bann schlägt; Personen, die glaubwürdig sind und sich durch die Geschichte ändern; dann stellt sich die Frage: Verlage oder Literaturagenten anschreiben?
Die Frage sollten Sie sich beantworten, bevor Sie Bewerbungen losschicken. Denn Literaturagenten nehmen Autoren meist nur an, wenn die Projekte nicht schon vorher bei Verlagen vorgestellt wurden. Nichts peinlicheres, als wenn der Agent zu hören bekommt: Das Manuskript kennen wir doch schon.
Wenn Sie sich also bei Literaturagenten bewerben wollen, sollten Sie die entsprechenden Texte vorher nicht Verlagen vorstellen.
Was spricht gegen Literaturagenten?
Dass sie 15% (manchmal auch 20%) vom Honorar bekommen.
Und was spricht für sie?
Dass sie sich auskennen, wissen, bei welchen Verlagen welche Texte gesucht werden. Dass Angebote seriöser Literaturagenten in Verlagen ernst genommen werden. Denn seriöse Literaturagenten senden nur solche Manuskripte an Verlage, von denen sie selbst überzeugt sind. Dass Literaturagenten wissen, wie viel Honorar sie für welche Texte fordern können.Dass sie sich mit Verträgen auskennen.
Etliche größere Verlage nehmen bereits nur noch Manuskripte von Literaturagenten an. Weil sie gar nicht mehr in der Lage sind, die Flut der Manuskripte zu sichten, und das den Agenten überlassen.
Ich persönlich empfehle jedem, erst einmal bei Agenten anzuklopfen.
Natürlich nur bei seriösen. Agenten, die tatsächlich Autoren vermittelt haben, die eine Referenzliste der vertretenen Autoren im Internet stehen haben und auch eine Liste der erfolgreich vermittelten Bücher.
Die vorab kein Geld fordern. Denn auch unter Agenten gibt es schwarze Schafe. Die erst einmal Geld einfordern und dann nichts mehr tun, weil sie ihre Schäfchen bereits ins Trockene gebracht haben. Die dem Autor Honig ums Maul schmieren, „aber der Text müsste noch lektoriert werden“. Was dann einige Tausend Euro kosten soll.
Spätestens hier sollten bei Ihnen alle Alarmglocken klingeln. Nicht, weil es nicht sinnvoll sein kann, einen erfahrenen Lektor für die Überarbeitung zu bezahlen. Sondern weil diese Aufgaben getrennt sein sollten. Entweder verdient jemand sein Geld mit Lektorieren oder als Agent. Beides geht nicht. Und seriöse Lektoren versprechen auch nicht, dass nach dem Lektorat das Manuskript einen Verlag finden wird. Sondern dass das Manuskript nach dem Lektorat besser ist. Ein Lektorat kann ein Manuskript ganz erheblich verbessern, der Autor kann eine Menge lernen, aber er kann keine Wunder wirken.
Auch Literaturagenten werden immer mehr überlaufen, erhalten weit mehr Manuskripte, als sie betreuen können. Und Literaturagenten betreuen nur Autoren der großen und mittleren Verlage, deren Bücher mindestens 3000 Stück Auflage haben, am besten mehr. Nur diese lohnen sich für sie.
Kleinverlage, die Auflagen zwischen 500 und 2000 haben, sind ein ganz anderes Marktsegment. Kleinverlage sind nicht schlecht, es gibt etliche, die einen hervorragenden Ruf haben. Aber sie arbeiten in Nischen, nicht dort, wo die große Musik spielt, sondern die Kammermusik. Wenn Ihr Manuskript einNischenprodukt ist, Literaturagenten es ablehnen, weil es sich nicht lohnt, sollte man das Manuskript dort direkt anbieten. Also den Verlagen direkt selbst zusenden.
Selbstverständlich sollte man auch hier vorher die Homepage des Verlags
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