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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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etwas kommen würde.
    Ich schlurfe ins Innere und lasse die Balkontür offen, damit die Geräusche und Gerüche der Nacht ins Zimmer strömen können. Ich wickle mich in eine dunkelblaue Decke und falle ins Bett. Allein.

29
    Viola
    I ch starre die Leinwand an. Irgendwas fehlt hier, und wenn ich lang genug warte, werde ich auch dahinterkommen, was es ist.
    Das war’s.
    Ich grinse und klatsche blaue Farbe auf die Leinwand, als versuchte ich sie mit den Borsten meines Pinsels auseinanderzureißen.
    »Du bist immer noch da?«, fragt Ophelia. Sie steht in der Tür und lächelt mir zu.
    »Warum, war es lang?« Ich drehe mich um, sehe auf die Uhr und seufze, als mir aufgeht, dass es fast sieben ist. Ich bin seit Unterrichtsschluss hier im Kunstsaal gewesen. »Wenigstens habe ich das hier fertiggekriegt«, sage ich, in der Hoffnung, nachträglich die Stunden zu rechtfertigen, die ich wahrscheinlich dazu hätte verwenden sollen, meine Shakespeare-Hausarbeit zu machen.
    »Ich glaube, es gefällt mir. Aber ein bisschen unheimlich ist es schon«, sagt Ophelia über mein Bild. Sie legt den Kopf schief und kommt durch die Tür herein. Das Bild ist dunkel und voller Nachdruck – nachtschwarze Wirbel, leuchtend goldene Kreise und ein royalblauer Überzug, der seidig auszusehen beginnt, weil er gerade trocknet. All die Farben kommen mir wichtig vor, als seien sie ein Teil von mir. Nichtsdestoweniger habe ich Schwierigkeiten dabei, sie auf die richtige Art zusammenzufügen, denn sie scheinen zu einem größeren Gemälde zu gehören, das ich nicht recht erkennen kann. Kreativität – aus alldem soll erst mal einer schlau werden.
    »Jedenfalls – sollen wir dich heute Abend mitnehmen? Xander holt mich ab«, sagt Ophelia, während sie ihr honigfarbenes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammenfasst.
    »Werd mich bestimmt nicht weigern«, antworte ich. Für mich und ein paar andere aus der Kunst-AG ist es zu einer Art freitagabendlichem Ritual geworden, dass wir uns in dem Café verabreden, in dem Lawrence jobbt.
    »Treffen wir uns vor der Schule? Ich muss nur noch mal schnell an mein Schließfach«, sagt Ophelia.
    Rasch sammle ich mein Malzeug ein und ignoriere die Tatsache, dass meine Jeans mit blauer Farbe besprenkelt sind. Ich bin mit den Farben auf dem Weg zum Schrank, als mein Blick auf eine Leinwand fällt, die jemand hinter mehrere andere auf einer Staffelei geschoben hat. Sie sieht unbemalt aus, aber dann bemerke ich einen winzigen magentafarbenen Streifen. Schnell lade ich meine Tuben in einem Haufen auf dem Tisch ab und gehe zu der Staffelei hinüber. Ich ziehe die vorderen Leinwände nach vorn und lasse sie gegen meine Schulter kippen, während ich zugleich um sie herumspähe, neugierig auf den Rest des magentafarbenen Gemäldes.
    Und seufze.
    Genau deswegen ist die Kunst-AG immer pleite. Die Leute verschwenden viel zu viel Material.
    Das Gemälde besteht aus einem Smiley mit stachligen magentafarbenen Haarborsten. Das ist alles. Eine ganze Leinwand für ein Strichmännchen. Ich bin im Begriff, die Augen zu verdrehen und wegzugehen, als irgendetwas an dem Bild an mir zu ziehen scheint – eine Erinnerung, glaube ich, aber ich komme nicht recht dahinter, worin die Erinnerung besteht. Nichtsdestoweniger erwische ich mich dabei, dass ich breit grinsen muss beim Anblick des Smileys … und zugleich spült eine Welle eines merkwürdig leeren Gefühls über mich hinweg. Als hätte ich etwas Wichtiges vergessen.
    Merkwürdig. Ich schüttele den Kopf und lasse die vorderen Leinwände wieder zurückkippen, so dass das Smiley verdeckt ist.

    »Parkstraße. Ich glaube, das heißt, dass du mir all deine roten Chips geben darfst, Sir«, ziehe ich Xander auf. Er wirft mir einen gespielt wütenden Blick zu und schiebt mir einen Stoß von Vier gewinnt -Steinen hin.
    Nicht eins der Spiele in Lawrences Café ist vollständig, also bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Reste zu einem neuen Spiel zusammenzufügen und die Regeln dafür selbst zu erfinden.
    »Hier, du kannst meine schwarzen Steine haben«, sagt Ophelia und küsst ihn leicht auf die Wange.
    »Ich will deine Almosen nicht«, gibt er zurück, aber in seiner Stimme ist keine Spur von Gereiztheit, und sie verschränkt liebevoll die Finger mit seinen.
    »Ich würde ein Almosen nehmen«, meldet sich Sarah Larson, während sie mit den türkis lackierten Nägeln auf ihren winzigen Stapel von Chips trommelt. Ich schiebe ihr einen von meinen hin, und sie grinst. »Lieber ein

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