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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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Mühe, sie zurückhalten zu wollen.
    »Bitte, bitte geh nicht. Ich werde wieder auseinanderbrechen«, sage ich über meine abgerissenen Atemzüge hinweg.
    Dschinn antwortet in wenig überzeugendem Ton, während er mir das Haar nach hinten streicht. »Mit dir wird alles in Ordnung sein. Du wirst dich weiter verändern und heilen. Du bist schon vollständig, weißt du noch?«
    »Vollständiger mit dir. Du kannst nicht …«, sage ich. Die Worte kommen stoßweise heraus, weil ich weine und gleichzeitig nach Luft schnappe.
    »Es ist das, was ich bin. Ich muss. Ich kann nicht … ich würde so gern …« Er bricht ab und küsst mich auf den Scheitel.
    »Es tut mir so leid«, murmele ich an seiner Brust.
    Dschinn senkt den Kopf, bis seine Wange meine berührt, und hebt dann mein Kinn an.
    »Es braucht dir nicht leidzutun«, sagt er und lässt die Finger an meinem Gesicht hinuntergleiten.
    Ich möchte sprechen – es gibt noch so viele Dinge zu sagen –, aber nichts davon scheint in diesem Moment wichtig zu sein. Dschinn sieht mir tief in die Augen. Er leuchtet heller, und der Arm, den er um mich gelegt hat, scheint etwas an Kraft zu verlieren. Ich schüttele heftig den Kopf, und Dschinn seufzt.
    Seine Lippen berühren meine, und wir küssen uns, obwohl ich mir nicht sicher bin, wann der Kuss eigentlich begonnen hat. Irgendwie schmeckt er nach frischer Luft und Zucker und Sternenlicht, und seine Lippen liegen weich und behutsam auf meinen. Mit einer Hand streicht er mir über die Wange, auf eine Art, dass ich mit ihm verschmelzen möchte. Erst als ich die Augen öffne, wird mir klar, dass er verschwunden ist. Und dass der Kuss, der so unmerklich begann, ebenso unmerklich aufgehört hat.
    Ich zittere und komme mir kalt vor, leblos. Allein.
    Schritte knirschen hinter mir im Laub, und plötzlich legen sich Lawrences Arme um mich. Er wischt mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und ignoriert dabei jene, die ihm selbst übers Gesicht strömen.
    »Es ist okay, Vi. Es kommt wieder in Ordnung. Ich kann einfach …« Er seufzt und wirft einen Blick zurück zu dem Lagerfeuer. »Ich glaub’s einfach nicht, dass er weg ist.«
    Stirnrunzelnd sehe ich ihn an. »Du glaubst einfach nicht, dass wer weg ist?«

28
    Dschinn
    N ach Caliban zurückzukehren ist in der Regel nicht so übel, wie aus Caliban heraus und in die Menschenwelt gezerrt zu werden. Wenn andere Herren ihren dritten Wunsch ausgesprochen hatten, habe ich jedes Mal das warme Licht der calibanischen Sonne begrüßt, das über mir hinströmte – die Art, wie ihre Welt vor meinen Augen verblasste und dafür meine eigene erschien. Die Art, wie das Gefühl des Alterns in dem Moment, in dem man Caliban erreicht hat und den ersten tiefen Zug frische, saubere Luft einatmet, ganz einfach aufhört.
    Ich kämpfe noch immer darum, Viola festzuhalten, als ich bereits merke, wie ich davongleite. Ich spüre die calibanische Sonne auf der Haut, trotzdem versuche ich nach besten Kräften, in dem kalten, nächtlichen Garten zu bleiben. Einen Moment noch, nur einen einzigen Moment, denke ich, während ich den Kokosnussgeruch ihres Haars einatme. Doch dann ist er verschwunden – sie ist verschwunden, sie sind beide verschwunden, alles ist verschwunden, und ich bin allein und starre in einen violettgoldenen calibanischen Sonnenuntergang hinaus.

    Wie macht man es, zu einem wunderschönen Leben zurückzukehren, das man nicht mehr will?
    Ich hasse es, darüber zu jammern. Schließlich liebe ich meinen Job immer noch, trotz allem. Sogar Caliban liebe ich noch. Meine Wohnung, die Sonnenuntergänge, die Bäume, die Vögel, die anderen goldhäutigen Dschinn – es ist angenehm, endlich wieder für jeden anderen im Raum sichtbar zu sein. Allerdings gibt es hier keine Sterne, keinen Regen, keine Jahrmärkte in Einkaufszentren und auch keine in der Farbe Flamingo Dream gestrichenen Schlafzimmer. Stattdessen bleibt ein wundes Gefühl an der Stelle zurück, wo ein Teil von mir weggerissen wurde – als wäre von einem Spielzeug ein Stück Plastik abgebrochen und hätte eine scharfe Kante zurückgelassen.
    Ich erinnere mich an das, was Viola darüber gesagt hat, dass sie ursprünglich ganz gewesen sei. Ich war ganz, bevor ich ihr begegnet bin. Ich bin auch jetzt noch ganz.
    Yeah, ganz sicher.
    Hat sie sich etwa so gefühlt, als sie Lawrence verloren hat? Weil es dann nämlich nachvollziehbar wäre, dass sie nicht gewusst hat, was sie sich wünschen sollte, um sich wieder ganz

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