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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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wünschst!«, brülle ich. Mein Geduldsfaden ist jetzt wirklich am Reißen.
    »Was passiert, wenn ich mir nichts wünsche?«, schnappt sie zurück.
    Der Atem gefriert mir in den Lungen. Es war eine direkte Frage, ich muss also darauf antworten. Ich schlucke krampfhaft und hoffe, dass meine Stimme nicht zittern wird, wenn ich spreche.
    »Dann sterbe ich.« Es laut auszusprechen gibt mir das Gefühl, noch schneller zu altern, rascher zu sterben als zuvor. »Wenn du keinen Wunsch aussprichst, werde ich altern, genau wie du, und irgendwann werde ich hier sterben, genau wie ein Sterblicher.« Ich starre auf den Fußboden hinunter, und als ich es über mich bringe, ihr wieder ins Gesicht zu blicken, bin ich ebenso erleichtert wie beschämt darüber, dort einen Ausdruck von Mitgefühl zu entdecken. Mitleid. Für einen Dschinn. Es ist nicht fair, dass die Sterblichen so viel Macht über uns haben. Nichtsdestoweniger – bitte. Bitte wünsch dir etwas.
    »Okay«, sagt sie.
    Ich kann mir den Seufzer der Erleichterung nicht ganz verkneifen.
    »Ich kriege raus, was ich mir wünsche«, spricht sie weiter. »Ich will nicht … ich will nicht, dass jemand meinetwegen stirbt. Aber du wirst nicht gleich jetzt sterben, oder? Ich kann drüber nachdenken? Nur eine kleine Weile. Es ist einfach, na ja, ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll …«
    Ich würde gern lügen und ihr erzählen, dass sie sich augenblicklich etwas wünschen muss, doch auch dieses Mal war es eine direkte Frage, und damit habe ich keine Wahl. Ich nicke widerwillig – nein, ich werde nicht gleich an Ort und Stelle sterben. Ihr Gesicht entspannt sich etwas.
    »In Ordnung. Ich komme zurück, sobald du einen Wunsch hast«, murmele ich. In Wirklichkeit würde ich lieber etwas ganz anderes sagen. Ich würde gern explodieren, brüllen, ihr sagen, sie sollte ihren Wunsch aussprechen, bevor die nächste Minute vergangen ist.
    Sie nickt und beißt sich auf die Lippe.
    Ich muss hier raus, bevor ich etwas sage, womit ich mich bei ihr verhasst mache – wenn sie mich hasst, wird sie mir nicht mehr vertrauen, und wenn sie mir nicht vertraut, wird sie keine Wünsche aussprechen. Der Geruch ihres Zimmers (nach Weichspüler) verfliegt, und das seltsam flüssige Gefühl des Verschwindens geht durch mich hindurch. Kühle Nachtluft ersetzt die scheußlich rosa Wände, das Zirpen von Grillen das Summen der Klimaanlage. Im nächsten Moment stehe ich in der Einfahrt und blicke zurück zum Haus.
    Ich fahre mir mit einer Hand durchs Haar. Es ist länger als zuvor.
    Verdammt.
    In Caliban gibt es keine Furcht. Aber nach einem Tag hier habe ich plötzlich Angst um mein Leben. Ich schüttele den Kopf und verschränke die Arme, als die Nachtkühle zu beißen beginnt.
    Ich hasse diesen Ort.
    Dschinn schlafen nicht, solange sie sich auf der Erde aufhalten. Während sie für heute Nacht also einen Berg Steppdecken zur Verfügung hat, habe ich nichts Besseres zu tun, als durch die Straßen zu laufen, bis sie aufwacht und sich einen Wunsch einfallen lässt. Ich atme im Gehen tief ein, obwohl die Luft verschmutzt schmeckt. Wenn ich mir Mühe gebe – wirklich Mühe gebe –, kann ich die irdischen Gerüche verdrängen und stattdessen an Caliban bei Sonnenuntergang denken. Calibanische Sonnenuntergänge sind etwas Außergewöhnliches mit ihrem strahlenden Licht, das durch die Fenster einer eleganten Stadt bricht und die geschäftigen Straßen und stillen Gärten mit seinem orangefarbenen Leuchten erfüllt.
    Wenn sie sich nichts wünscht, komme ich niemals zurück.
    Nein! Das darf ich einfach nicht denken. Sie wird sich etwas wünschen. Außerdem würden das die Ifrit gar nicht zulassen. Sie können Druck ausüben und meine Herrin in eine Situation bringen, in der sie einen Wunsch aussprechen muss, um wieder herauszukommen – ich möchte wetten, ich könnte ihnen jetzt schon helfen, eine solche Situation zu finden. Ich sollte mich nicht schämen, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen, es ist schließlich ihr Job. Allerdings habe ich noch nie zuvor fragen müssen … und etwas an der Vorstellung, einen entsprechenden Antrag zu stellen, ist mir peinlich.
    Ich bleibe stehen und studiere meine Umgebung. Ich befinde mich neben einer Eingangstafel mit der Aufschrift HOLLY PARK, umgeben von verblühenden Margeriten. Weiter vorn ist ein Badeteich, eine ausgebleichte blaue Abdeckplane sackt am tiefen Ende ins Wasser, und die Buchstaben auf der Tafel mit der Badeordnung sind zu Schimpfworten

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