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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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die Autobahnauffahrt. »Ich glaube, er meint genau dort.«
    Es war ein ganzer Tag voller erster Male für Olivia gewesen. Das erste Mal, dass sie einen Geist sah. Das erste Mal, dass sie mit einem Geist sprach . Das erste Mal, dass sie an Wünsche und Zauberkleider glaubte … Und jetzt: Das erste Mal, dass sie zur Golden Gate Bridge fuhr.
    Als sie von Poseys Schneiderei nach Hause gekommen waren, hatte Violet Olivia überzeugt, dass sie den Nachmittag unbedingt damit verbringen mussten, in der Stadt herumzufahren und herauszufinden, was Violet – reinkarniert und herrisch wie eh und je – tun oder nicht tun konnte. Bridget war in der Kanzlei, und Mac machte auf der Couch im Wohnzimmer ein Schläfchen. Die CNN-Nachrichten flackerten im Hintergrund. Die Schlüssel zum Leasing-BMW hatten auf der Anrichte gelegen. Theoretisch gesehen stand Olivia nicht im Versicherungsvertrag, doch an Theorie war Violet noch nie interessiert gewesen.
    Sie verbrachten den Nachmittag mit einem Schaufensterbummel auf den Hügeln und in den Tälern von North Beach, Russian Hill und der Marina, wo sie lernten, dass Violet – auch wenn sie von Olivia ganz normal berührt werden konnte – für alle anderen Menschen oder Gegenstände vollkommen körperlos zu sein schien. Sehr zu Violets Unzufriedenheit machte dies das Tragen eines Einkaufskorbes oder das Trinken einer Tasse Chai Latte völlig unmöglich.
    Nach ein paar Runden ihres neuen Lieblingsspiels, das darin bestand, dass Violet mitten auf dem Gehsteig stehen blieb und die Fußgänger direkt durch ihren Körper hindurchgingen, beschloss Violet, dass es Zeit war, weiterzufahren.
    Nächster Auftritt von Sir Hamish, wie Violet die elektronische Navigationshilfe getauft hatte. Sie hatte ein geheimes Ziel einprogrammiert und wiederholte gekünstelt die Anweisungen, während Olivia sich bemühte, ihnen zu folgen.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Olivia, als sie den Wagen auf der Spitze eines Hügels anhielt.
    »Da ist sie!«, rief Violet aus und deutete durch die Windschutzscheibe auf die berühmte Brücke, die sich rot und majestätisch aus dem Nebel erhob. »Ich kann gar nicht glauben, dass wir wirklich hier wohnen «, sagte sie zum x-ten Male an diesem Tag.
    »Und ich kann nicht glauben, dass Mom hier aufgewachsen ist«, fügte Olivia hinzu. Sie konnte nicht fassen, dass genau diese Aussicht und diese Geräusche die Jugenderinnerungen ihrer Mutter darstellten.
    Olivia folgte den Instruktionen von Hamish und Violet, und bald wurde ihr klar, dass sie die Brücke überquerten.
    »Mann!«, seufzte Violet und beugte sich aus dem Fenster, um einen besseren Blick auf das türkisfarbene Wasser zu haben, das mit kleinen grünen Inseln durchsetzt war, zwischen denen Boote fuhren. Olivia versuchte, auch einen Blick zu erhaschen, aber gleichzeitig hielt sie das Steuerrad ganz fest und bemühte sich, nicht an die riesigen roten Aufhängungen zu denken, die sie gerade hoch oben über dem Wasser hielten.
    Olivia seufzte erleichtert auf, als sie schließlich über die Zufahrtsrampe zurück auf festen Boden fuhren. Die üppigen Hügel der Marin Headlands führten sie in einen Tunnel und in das malerische Hafenstädtchen Sausalito.
    Bridget hatte selten über ihre Kindheit in Sausalito geredet, und das einzige Mal, als die Familie Larsen die Westküste besucht hatte – die Mädchen waren gerade sieben gewesen –, hatten sie nicht einmal das Haus gesehen, in dem sie aufgewachsen war. Beide Elternteile Bridgets – Großmutter Sybil und Großvater Joe – waren da schon gestorben, und sie hatten nur einen einzigen nostalgischen Stopp gemacht, um das Boot ihres Vaters anzusehen, eine schicke Sportjacht, die immer noch in der Marina ankerte.
    »Mom hat das Boot doch geerbt, oder?«, fragte Violet, als sie eine scharfe Kurve hinunter ins Tal nahmen. »Ich dachte, wir könnten es uns mal ansehen.«
    »Sie versuchen es zu verkaufen«, wandte Olivia ein und erinnerte sich vage daran, dass ihre Eltern über die hohen Unterhaltskosten gesprochen hatten und dass sie nie die Zeit fanden, das Boot auch einmal selbst zu nutzen.
    »Na, dann viel Glück.« Violet zuckte mit den Schultern. »Bestimmt stehen die Leute schon Schlange, um in der Wirtschaftskrise eine luxuriöse Yacht zu kaufen.«
    Olivia sah ihre Schwester mit erhobenen Augenbrauen an.
    »Ich lese einiges.« Violet zuckte mit den Schultern. »Ich habe seit einer Weile ziemlich viel Zeit, okay?«
    Ein Teil von Olivia wollte mehr wissen. Viel Zeit, wo? Aber

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