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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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du noch, wie wir uns diesen Film zusammen angesehen haben, Olivia?«
    Olivia wollte schon schmunzeln, da spürte sie Poseys Blick. Sie sah ernst und streng aus und schaute sie durchdringend an.
    »In Ordnung.« Olivia nickte. »Verstanden. Weiter?«
    Posey schob den Kugelschreiber zwischen die Seiten des Buches. »Die zweite Regel des Wunschklubs«, fuhr sie fort, »ist, dass DU NICHT DARÜBER SPRICHST, über den Wunschklub, meine ich.«
    Sie sah ohne zu blinzeln in Olivias Augen, und Olivia begann erneut, nervös mit den Fingernägeln zu schnippen.
    »Ähm …«, antwortete Olivia zögernd. »Okay?«
    »Ganz im Ernst«, fuhr Posey fort. »Ich weiß, dass es schwer ist, aber du darfst keiner Menschenseele davon erzählen. Nicht von den Kleidern, nicht von den Schmetterlingen und auf keinen Fall von den Wünschen. Nicht einmal von mir oder diesem Laden.«
    »Hört sich nach einem ziemlich erfolgreichen Geschäftsmodell an«, meinte Violet mit einem Schnauben. Sie wanderte jetzt im Laden umher und betrachtete eine Reihe gerahmter Zeitungsausschnitte mit Fotos einer viel jüngeren Posey und einer großen, grauhaarigen Frau, die in einen Kaftan gehüllt war.
    »Ich brauche keinen geschäftlichen Erfolg«, sagte Posey ernst.
    Olivia merkte, wie Violet einen Schritt von den Fotografien zurückwich, als hätte sie einen Alarm ausgelöst.
    »Alles, was für mich zählt, ist, dass ich Leuten helfe, die Hilfe brauchen«, erklärte Posey. »Und wenn du das hier in der ganzen Gegend herumerzählst, dann kann ich das nicht mehr.«
    Olivia nickte.
    »Es ist wichtig, dass deine Schwester das auch versteht«, sagte Posey.
    Olivia blickte an der Decke vorbei zu Violet, die gerade vor einer der Schneiderpuppen stand und sie musterte.
    »Aye aye«, sagte Violet und salutierte vor der Puppe.
    »Ich denke, das geht klar«, erklärte Olivia.
    Posey deutete auf eine Zeile in ihrem Notizbuch und reichte Olivia den Stift.
    »Die Regeln sind ziemlich einfach«, fuhr Posey fort und kratzte sich am Handgelenk. »Jedes Mal, wenn ich dir ein Kleid nähe, darfst du dir etwas wünschen. Drei Kleider, drei Wünsche. Einen hast du bereits ausgeschöpft, also bleiben noch zwei.«
    »Warum drei?«, fragte Olivia schnell, bevor sie rot anlief. »Nicht, dass drei nicht genug wären. Nur so aus Neugierde, du weißt schon.«
    Posey zuckte mit den Schultern, fasste die Ecken des niedrigen, leicht wackeligen Tisches und stützte sich beim Aufstehen daran ab. Olivia verstand es nicht ganz; Posey sah aus, als sei sie etwa in ihrem Alter, und sie redete auch so, aber so wie sie sich bewegte, wirkte sie zerbrechlich und uralt.
    »Weil es eine magische Zahl ist?«, bot sie als Antwort an und zog ihren Rautenpullover – der ein großes Loch am Kragen hatte und aussah, als ob er fürchterlich kratze – nach unten, über ihre nicht existierenden Hüften. »Ich habe ehrlich keine Ahnung. Macht es dir etwas aus, wenn wir etwas schneller weitermachen? Ich habe für zehn eine Änderung.«
    »Sollte es für diese Arbeiten nicht kleine Elfen geben?«, pöbelte Violet von ihrem Platz am Fenster.
    Olivia stöhnte. »Könntest du vielleicht mal die Klappe halten?«
    Posey fuhr überrascht zusammen und ließ beinahe das Journal fallen.
    »Nicht du«, beeilte Olivia sich zu sagen. »Entschuldige, ich meinte Violet. Sprich weiter.«
    Posey zählte rasch die restlichen Regeln auf:
    Wünsche werden nur erfüllt, wenn die wünschende Person ein Zauberkleid von Mariposa trägt.
    Kein Wünschen von nicht ernstzunehmenden, unerreichbaren oder universellen Dingen, wie Weltfrieden oder das Ende von Hunger und Armut.
    Kein Wünschen von zweimal dem Gleichen.
    Kein Wünschen von zusätzlichen Wünschen.
    Olivia unterschrieb mit ihrem vollen Namen, und Posey klappte das Buch zu.
    »Das war’s«, erklärte sie. »Alles andere bleibt dir überlassen.«
    Olivia stand auf und ging langsam zu Violet, die bereits an der Tür wartete. »Wow«, sagte Olivia und drehte sich verlegen zu Posey. »Ich weiß gar nicht, wie ich mich … ich meine, ich wie kann ich …«
    »Nicht der Rede wert«, sagte Posey und setzte sich hinter ihre Nähmaschine. »Oh, da ist noch eine letzte Regel: Was immer du dir wünschst, wünsche mit Bedacht und achte darauf, dass es von Herzen kommt. Das sind die einzigen Wünsche, die zählen.«

10
    »Am Ende der Straße nach links abbiegen.« Das beharrliche GPS-Gerät blinkte in Violets Schoß.
    »Dort«, rief Violet, ahmte die mechanische Stimme nach und deutete auf

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