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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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Rand der Plastikbank Platz. Sich hinzusetzen schien ihr einfacher, als sich eine Entschuldigung auszudenken. Sie starrte auf ein paar Krümel auf dem Tisch und fasste den Becher fester in ihren Händen.
    »Hübsches Kleid«, sagte der Junge, und Hazel bereute sofort ihre Entscheidung, sich zu ihm gesetzt zu haben. Das Einzige, was noch schlimmer war, als bemitleidet zu werden, war, verspottet zu werden. Sie warf dem Jungen einen Seitenblick zu und war drauf und dran, ihm eine schnippische Antwort zu geben und zu gehen.
    Doch irgendetwas hinderte sie daran. Er sah sie tatsächlich unverhohlen an, aber in seinen dunkelbraunen Augen lag nichts, was ihr hätte peinlich sein müssen. Er machte sich weder über sie lustig, noch hatte er Mitleid. Er sah eher so aus, als meinte er tatsächlich, was er da sagte. Als ob ihm die Unterhaltung mit ihr einfach Spaß machte.
    »Bist du das erste Mal hier auf der Insel?«, fuhr er fort und lehnte sich in der roten Kunstlederbank zurück. »Du hast irgendwie diese Art von großen Augen, die sagt: ›Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier bin.‹«
    Hazel musste unwillkürlich lächeln. Wenn der wüsste!
    »Nicht, dass das etwas Schlimmes wäre«, schob er nach. »Ich sehe es nur jeden Sommer. Da bekommt man nach einer Weile eine Art Radar. Verstehst du?«
    »Klar.« Sie nickte und hoffte, überzeugend zu wirken.
    »Also?«, fragte er. »Woher kommst du? Ich bin übrigens Luke.«
    Hazel nahm einen tiefen Schluck von ihrem süßlichen Eistee. »Hazel«, stellte sie sich vor. »Hazel Snow. Ich komme aus …«
    Gerade noch hatte Hazel sich darüber gefreut, dass ihre Stimme ganz normal klang, und einen winzigen Moment lang hatte sie ihre derzeitige Situation ausgeblendet, da fiel ihr etwas hinter Lukes Schulter ins Auge. Es war eine Hochglanzanzeige am Schwarzen Brett, und in dem Durcheinander der handschriftlichen Anzeigen von Zimmersuchenden oder Babysittern auf Jobsuche stach sie hervor. Hazel hatte den gedruckten Text rasch überflogen und war zu dem Namen ganz am Schluss gesprungen:
    KONTAKT: ROSANNA SCOTT.
    Hazel machte einen regelrechten Satz über den Tisch und merkte gar nicht, dass sie mit ihrer Schulter beinahe Luke angerempelt hätte. Sie fasste nach einer der perforierten Papierecken, auf denen Rosannas Name stand, diesmal mit einer Telefonnummer.
    Sie stand immer noch halb über die Sitzecke gebeugt da und starrte wie betäubt auf den Zettel in ihrer Hand, als sie Luke lachen hörte.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass du so dringend einen Job brauchst, hätte ich dir auch noch ein Eis spendiert.« Er lächelte und lehnte sich zur Seite.
    Hazel glitt wieder auf ihre Seite der Sitzecke zurück, das winzige Papierstück fest zwischen den Fingern. »Was?«, fragte sie und nahm gar nicht richtig auf, was er sagte. Sie sah zurück zur Annonce am Schwarzen Brett, und diesmal sah sie die Überschrift.
    HAUSHALTSHILFE GESUCHT!, stand da. Ein Stellenangebot!
    »Oh, nein, ich wollte nur …«, fing Hazel an zu erklären, aber dann brach sie ab. Was konnte sie denn stattdessen schon sagen?
    »Ich meine, ja. Ich brauche einen Job«, sagte sie plötzlich entschlossen. »Wieso? Kennst du diese Adresse?« Sie legte das kleine viereckige Papierstück mit Rosannas Namen auf den Tisch. Luke blickte darauf, und seine Grübchen kamen wieder zum Vorschein.
    »Ja«, sagte er und räusperte sich. »Das könnte man sagen.«
    Hazel sah erneut auf das Papier, die kleinen gedruckten Worte verschwammen vor ihren Augen. Ihr Herz machte einen Sprung, und sie konnte ihr Glück kaum fassen.
    »Wirklich?«, fragte sie sofort nach. »Weißt du, wie ich dort hinkomme?«
    Luke blickte mit zusammengekniffenen Augen kurz aus dem Fenster und biss sich auf die Unterlippe. »Ich würde dich ja hinfahren, aber ich bin in die Stadt gelaufen«, erklärte er. »Es gibt allerdings einen kostenlosen Shuttlebus, der an der Straße gegenüber vom Karussell hält. Den nimmst du bis nach Chilmark und sagst dem Fahrer, er soll dich beim Supermarkt rauslassen. Dort geht ein unbefestigter Weg nach links ab. Den gehst du entlang bis hinunter zum Wasser, dann siehst du es schon. Es ist praktisch nicht zu verfehlen.«
    Hazel war bereits zur Hälfte aus der Tür, noch bevor er mit der Wegbeschreibung fertig war. Erst als sie schon draußen war, fiel ihr ein, dass sie sich noch bedanken musste.
    Sie drehte sich um und sah Luke am Fenster lehnen, eine Hand zu einem zögernden Winken erhoben. »Danke!«, rief sie,

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